Alice Cooper / Billion Dollar Babies
Limited, Numbered Edition
Billion Dollar Babies SACD Spielzeit: 41:16
Medium: Hybrid SACD
Label: Audio Fidelity, 2014 (1973)
Stil: Rock


Review vom 17.02.2014


Ulli Heiser
"Billion Dollar Babies", das berühmte grüne Portemonnaie mit der Billion-Dollarnote, ziert mit Sicherheit die Regale vieler Nostalgiker, gilt dieses Album doch bei nicht Wenigen als das beste des Herrn Vincent Damon Furnier. Zumindest was die Chart-Platzierungen angeht, ist es gemeinsam mit dem ein Jahr früher erschienenen "School's Out" das kommerziell erfolgreichste Album. Und es war das vorletzte (es folgte - ebenfalls 1973 - noch "Muscle Of Love") der Alice Cooper Band, denn danach startete die Solo-Karriere des Meisters der Splatter-Shows. Ja, die Bühnenshows sind legendär und waren wegweisend für all die folgenden Truppen, die uns später zeigten, dass neben Drumsticks und Ersatzsaiten auch Make-up, Masken, Kostüme sowie ein Sammelsurium an Equipment fernab des üblichen Gears durchaus Konzert-dienlich sind.
Wer jedenfalls hat beim Hören einer Alice Cooper-Scheibe einen normal aussehenden Musiker vor dem geistigen Auge? Wenn auch für mich die beste seiner Scheiben auf den Namen "Love It To Death" (1971) hört, ist "Billion Dollar Babies" nicht weit davon entfernt. Vier Tracks dieses Werkes schafften es in die Charts. "Hello Hooray", "Elected", "Billion Dollar Babies" und "No More Mr. Nice Guy" - ein jeder hat diese Stücke in den Ohren. Müsste ich aus diesen vier 'Hits' zwei Songs auswählen, dann wären das "No More Mr. Nice Guy", weil diese Nummer so herrlich nach Elton John klingt und natürlich den Titeltrack. Dieser ist vom Songwriting her einfach genial. Irgendwie an Glam Rock kratzend sind die 'verschachtelten' Rhythmen einfach herrlich und immer wieder eine Gelegenheit die Luftgitarre auszupacken.
Aber auf dem Album stecken wahre Perlen, die (natürlich) nichts für die Charts waren und bei dem einen oder anderen sicher erst aus der heutigen Distanz heraus entdeckt werden. "I Love The Dead" war schon immer eines meiner Lieblingsstücke. Quasi eine Ode an 'die Liebe' nach dem Tod der mindestens gruseligen Art, aber mit einem Refrain, der auch von den Beatles stammen könnte. "Unfinished Sweet", das nicht nur der Länge wegen aus dem Rahmen fällt. Fast kann man es ein kleines Prog-Werk innerhalb des Albums nennen. "Generation Landslide", das wie eine Melange aus Who und Stones klingt, das spannende und niemals auf Airplay ausgerichtete "Sick Things"... ich nehme eine Abkürzung: "Billion Dollar Babies" wird auch heute noch seinem Ruf als eines der besten Alice Cooper-Alben gerecht. Wenn sich der Protagonist später auch anderen Musikstilen gewidmet hat, das hier ist sein Metier, in dem er der Meister ist.
Die kalifornische Soundschmiede Audio Fidelity hat sich den Klassiker geschnappt, remastert und als SACD (Super Audio Compact Disc) »Limited Numbered« veröffentlicht. Wer nun keinen SACD-Player sein eigen nennt, kann das edle Teil dennoch abspielen, da es sich um eine Hybrid-SACD handelt. Kurz gesagt, hat eine SACD eine höhere Auflösung, kommt ohne Datenreduktion aus und hat einen höheren Dynamikumfang. Das mag im Zeitalter von Downloads und MP3-Playern wie blanker Anachronismus klingen. Aber ich denke, guter Sound ist wieder ein Thema, was die gesteigerten Veröffentlichungen auf schwerem Vinyl beweisen. Hybrid bedeutet in vorliegendem Fall, dass es neben der High-Density-(HD-)Schicht auch einen normalen Layer gibt, den zu nutzen auch jeder normale CD-Spieler in der Lage ist. Testen konnte ich mangels Equipment den HD-Layer nicht, aber auch auf einem gewöhnlichen Abspielgerät ist der Klang über jeden Zweifel erhaben.

Wer "Billion Dollar Babies" als (altes) Vinyl oder als normale CD im Regal hat, sollte zugreifen. Der höhere Preis ist sicher gerechtfertigt. Besonders dann, wenn ein SACD-Player zur Verfügung steht.
Also, Player-Lade öffnen:

»Hello Hooray
Let the show begin
I've been ready [...]«
Line-up:
Alice Cooper (vocals)
Michael Bruce (guitar, rhythm guitar, keyboards, background vocals)
Glen Buxton (guitar)
Bob Dolin (keyboards)
Donovan (guitar)
Dennis Dunaway (bass, background vocal)
Steve Hunter (guitar)
Dave Libert (vocals)
Neal Smith (drums, background vocals)
Dick Wagner (guitar)
Tracklist
01:Hello Hooray (4:14)
02:Raped And Freezin' (3:15)
03:Elected (4:05)
04:Billion Dollar Babies (3:39)
05:Unfinished Sweet (6:17)
06:No More Mr. Nice Guy (3:05)
07:Generation Landslide (4:31)
08:Sick Things (4:18)
09:Mary-Ann (2:19)
10:I Love The Dead (5:08)
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