Billy Cobham / A Funky Thide Of Sings
A Funky Thide Of Sings Spielzeit: 44:49
Medium: CD
Label: Atlantic, 1999 (1975)
Stil: Jazz Rock/Funk


Review vom 23.07.2008


Wolfgang Giese
Nach den ersten vier Alben kam in Cobhams Musik ein erster Richtungswechsel: Sie wurde 'kommerzieller'. Hier gewannen die Funkelemente die Oberhand, ein massiver Bläsereinsatz umrahmte die für die Hörerschaft zugänglichere Musik.
Leider sollte sich in Folge dieser Trend verstärken. So wurde bereits diese LP von Kritikern oft zerrissen aufgrund angeblicher kommerzieller Zugeständnisse Cobhams.
So weit sollte man aber nicht gehen, und mit Abstand zu der 1975 veröffentlichten Platte betrachtet, birgt diese doch noch recht viele 'Ecken und Kanten', wenngleich sicher nicht mehr solch raue wie auf den Vorgängern, eben mehr geglättet.
Mehr kürzere Stücke sind straff durcharrangiert und haben nach kurzer Zeit einen gewissen Wiedererkennungswert, d.h. man kann sich die Stücke gut merken.
Hier glänzen natürlich die Brecker Brothers mit messerscharfen Bläsersätzen und John Scofield als Solist bringt das eine oder andere gute Solo.
Bereits nach der kurzen 16-sekündigen Einleitung, wird dieses auf "Panhandler" bestens unter Beweis gestellt, ineinander verflochtene, perfekt 'gestylte' Bläserarrangements, durch die Keyboards abgerundet, lassen Scofield ein kurzes, doch sehr intensives Solo vortragen. Ein kleines 'Meisterstück', das Alex Blake am Bass dazu mit einer quirligen Grundlage versieht. Und dazu Cobham mit seinen enorm groovenden und elastischen Drumsounds. Sehr 'dramatisch' kommt "Sorcery" mit einem funky aufspielenden Leviev am E-Piano, sehr virtuos vorgetragen, leider hörte man zukünftig nicht mehr viel von diesem Keyboarder. Auch hier sorgt Cobham immer wieder durch seine feinen Nuancen im Spiel für 'kleine Überraschungen', man sollte schon genau zuhören.
Ruhig und beschaulich fließt z.B. "Thinking Of You" dahin. Eine 'feine kleine Melodie' bietet die Grundlage für ein kraftvolles Solo Michael Breckers. Dessen Bruder Randy hat mit seinem Stück "Some Skunk Funk" das Markenzeichen für die eigene Band The Brecker Brothers hinterlassen.
Für Viele der Höhepunkt war/ist das gut 9-minütige Schlagzeugsolo, ein Stück, angeblich ohne Overdubs eingespielt. Sicher zählt es zu den interessantesten seiner Art, trickst der Meister hier doch fleißig herum, auch mit der Technik.
Die 12:17 langen "Moody Modes", das jazzigste Stück der Platte, mit swingenden Anteilen, beschließen das Album mit ruhigen und besinnlichen Tönen. Leviev und Randy Brecker können hier ihr Können unter Beweis stellen.
Wenn auch nicht so innovativ wie die ersten Alben, so halte ich diese Musik doch für sehr hochwertigen und unterhaltenden Jazz Rock, der seinem Titel sehr gerecht wird, denn es 'funkt' hier doch gewaltig, und Cobham kann seine Klasse als Drummer beweisen.
Line-up:
Billy Cobham (drums)
Alex Blake (bass, trombone)
Michael Brecker (horn, saxophone, tenor saxophone)
Randy Brecker (horn, trumpet)
Glen Ferris (trombone)
Walt Fowler (trumpet)
Milcho Leviev (keyboards)
Tom 'Bones' Malone (piccolo, trombone)
Larry Schneider (saxophone)
John Scofield (guitar)
Tracklist
01:Panhandler (4:05)
02:Sorcery (2:24)
03:A Funky Thide of Sings (3:39)
04:Thinking Of You (4:26)
05:Some Skunk Funk (5:07)
06:Light At The End Of The Tunnel (3:37)
07:A Funky Kind Of Thing (9:14)
08:Moody Modes (12:17)
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