Deadsoul Tribe
A Lullaby For The Devil Tour 2007
Support: The Old Dead Tree
04.12.2007, MarX (Markthalle), Hamburg
Markthalle Hamburg Deadsoul Tribe
MarX (Markthalle), Hamburg
04. Dezember 2007
Konzertbericht
Stil: Prog Metal
©Fotos: Andrea Fuchs

Artikel vom 13.12.2007


Dion Kass
The Old Dead Tree Nun ja, Konzerte in der Woche sind immer so eine Sache, entweder es ist rappelvoll oder halt nicht. Leider traf letzteres auf das Hamburger Konzert von Deadsoul Tribes Tournee zum neuen Album
A Lullaby For The Devil zu. Allerdings hat es auch Vorteile, wenn nicht so viel los ist, denn wie wir beim Ankommen erstaunt feststellten, hatten sich einige Musiker von Deadsoul Tribe und die Vorband, The Old Dead Tree, unter das wartende Volk gemischt und es sich nicht nehmen lassen, das ein oder andere Bier mit den Fans zu trinken und sich mit ihnen zu unterhalten. Dass dabei Devon Graves, seines Zeichens Mastermind von Deadsoul Tribe, Gesprächspartner Nummer Eins war, verwunderte nicht.
The Old Dead Tree Nach einer halben Stunde Wartezeit ging es mit The Old Dead Tree los, welche vornehmlich ihr drittes und gerade erschienenes Werk, "The Water Fields", vorstellten. Die Herren aus Frankreich gaben trotz geringer Zuschauerzahl (ca. 25-30 Leute) alles und konnten bei den verbliebenen Leuten mit einer starken und emotionalen Show überzeugen. Obwohl, wie auch vom Sänger Manuel Munoz kritisiert, immer eine gewisse Distanz zwischen Publikum und Band bestand.
Was verwundert, denn Songs wie "Regarding Kate" und "This Is No Farewell" vom neuesten Album, "1,2,3,4,5,6,7,8" vom Zweitling "The Perpetual Motion", oder auch "We Cry As One" vom Debüt, "The Nameless Disease", zündeten sofort. Vielleicht ist die Mischung aus Death, Doom und Prog Metal, die The Old Dead Tree zocken, einfach zum andächtigen Lauschen besser geeignet als zum Abfeiern.
Deadsoul TribeNun folgte erstmal eine kleine Umbauphase, die die meisten Leute dazu nutzten, Bier nachzutanken. Als nach kurzer Zeit die ersten Töne vom "Goodbye City Life"-Intro ertönten, gab es kein Halten mehr und alle stürmten das kleine MarX, welches mit ca. 80-90 Leuten im Gegensatz zur Vorband nun gut gefüllt war.
Deadsoul Tribe Nach "Goodbye City Life" folgte ein weiterer neuer Song und zwar das furiose "Further Down". Devon war sichtlich erfreut über die euphorischen Reaktionen des Publikums und legte sich, genau wie der Rest der Band, ordentlich ins Zeug, obwohl anfangs alle Monitor-Boxen zu leise eingestellt waren und es einige technische Probleme mit der Wiedergabe der Samples gab. Aber das konnte die Band nicht lange aufhalten und so ging es mit dem einzigen Song des gleichnamigen Debüts "Powertrip" weiter.
Deadsoul Tribe Mit den beiden "Feed"-Teilen kam nun auch zum ersten Mal die berühmt-berüchtigte Querflöte zum Einsatz, was ebenfalls äußerst gut ankam. Nach diesen knapp 35 Minuten herrschte zunächst große Verwunderung, als der Schlagzeuger Adel Mustafa plötzlich aufstand und im Begriff war, die Bühne zu verlassen. Als jedoch Herrn Graves eine Akustik-Klampfe gereicht wurde war klar, dass nun der Akustik-Teil des Sets beginnen würde. Nach "Some Sane Advice" wurde zur Freude aller "I Remember" von den hoffentlich allseits bekannten Prog Rock-Göttern Psychotic Waltz (bei denen Devon Graves auf vier Alben mitwirkte) angestimmt. Ein definitiver Höhepunkt des Sets, aufgelockert von einem fröhlich schwatzenden Mr. Graves, der einiges über seine jetzige Band zu erzählen hatte.
Als die komplette Truppe wieder auf der Bühne versammelt war und der Strom angestellt wurde, ging es mit zwei Liedern des grandiosen "The January Tree"-Albums weiter: Zuerst der Opener "Spiders And Flies", danach folgte der Hit "The Love Of Hate", was natürlich ebenfalls positiv vom Publikum aufgenommen wurde.
Deadsoul Tribe Nach dem emotionalen "Lost In You" war aber vorerst Schicht im Schacht und Deadsoul Tribe verabschiedeten sich, um nach lautstarken Protesten noch einmal auf die Bühne zu kommen und das abschließende "Skeleton", ebenfalls ein Psychotic Waltz-Stück, anzustimmen. Nach Shake-Hands mit allen Fans aus der vordersten Reihe, verabschiedete sich die Band nun aber endgültig.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die neuen, ungleich härteren Stücke perfekt ins Set eingefügt haben, was man nicht unbedingt erwarten konnte. Auf jeden Fall war der Abend sein Geld mehr als wert, trotz der stressigen Anfahrt aus meiner Heimatstadt Lübeck.
Externe Links: