Lacy J. Dalton / Same & Hard Times
Same & Hard Times Spielzeit: 57:37
Medium: CD
Label: Yellow Label (SPV), 2013 (1980)
Stil: Country


Review vom 06.12.2013


Markus Kerren
Die in Bloomsburg, Pennsylvania geborene Jill Lynne Byrem (alias Lacy J. Dalton) brachte ihr erstes Album im Jahr 1978 auf den Markt, allerdings noch unter dem (erstgewählten) Künstlernamen Jill Croston. Danach gelang mit einem Plattendeal bei Columbia Records der große Wurf und es folgte die Namensänderung auf Lacy J. Dalton. Für acht Alben (plus einer "Greatest Hits"-Compilation) blieb sie bei dem Major Label und hatte während dieser Zeit - eigentlich die ganzen Achtziger durch - auch die größten Erfolge ihrer Karriere. Die vorliegende CD beinhaltet nochmal die kompletten ersten beiden Alben aus dieser Phase.
Die Amerikanerin wurde als eine DER großen Stimmen in der Country-Szene der achtziger Jahre gefeiert, was man auch nach nur kurzer Einhörphase anerkennend nachempfinden kann. Ungeheuer kraftvoll agiert die Sängerin auf den zehn Tracks von "Lacy J. Dalton", dem Album, das den Grundstein für ihre im Anschluss folgende erfolgreiche Karriere legte. Aber sie hatte auch jede Menge Soul in der Stimme, ebenso wie sie sehr gefühlvoll agieren konnte. Musikalisch gesehen ist das schon klassische Country-Musik, wenn es auch ab und an etwas rockiger zur Sache geht.
So richtig los legt die Lady mit "Carolina Come-On", während dem sie zum ersten Mal so richtig von der Kette gelassen wird und die Nummer (im Positiven) in Grund und Boden singt. Beeindruckende Vorstellung! Aber die Scheibe gefällt auch insgesamt durch sehr gutes sowie gefälliges Songwriting. Logisch steht Miss Dalton durchgehend im Spotlight, aber auch den Musikern darf eine tadellose Leistung attestiert werden. Beim Rausschmeißer "Turn My Head Around" wird es dann sogar noch richtig bluesig, was die gute Lacy aber ebenfalls mühelos und mit Bravour auf die Reihe brachte.
Mit "Tennessee Waltz" und "Losing Kind Of Love" konnten dann auch zwei Singles in den Top20 der US-Country Charts platziert werden, was schon mal ein sehr respektabler Erfolg war.
Die zweite Hälfte, also ab dem Titelsong "Hard Times", entspricht dann dem Nachfolgealbum. Und das ist ebenfalls sehr stark ausgefallen. Vielleicht nicht ganz so überragend - weil insgesamt nicht mehr ganz so rau und frisch - wie der Vorgänger, aber auch hier überzeugt die Musikerin mit ihrem Gesang auf voller Länge. Die wirklich starke Single "Hillbilly Girl With The Blues" schaffte es dann auch in die Top10, wobei der Titel noch nicht einmal der beste dieser Platte ist. Erneut kann auch das Songwriting punkten und Lacy Daltons Vocals wurden damals sogar mit denen von Bonnie Raitt auf eine Stufe gestellt.
Einer der Höhepunkte von "Hard Times" ist das flotte "Ain't Nobody Could Do It Like My Daddy Could", aber auch das folgende "You Can't Fool Love" ist ein tolles, sehr gefühlvolles Stück, bei dem die heute in Virginia City, Nevada lebende Sängerin ihre ganze Klasse unter Beweis stellen kann. Was außerdem für sie spricht ist, dass sie ihre Songs gerne selbst schrieb. So ist sie auch immerhin bei 13 der hier enthaltenen zwanzig Titel als Co-Autorin genannt.
Diese zwei Scheiben von Lacy J. Dalton sollten für jeden Countryfan eine absolute Bereicherung darstellen, was sich allein aus den bereits aufgezählten Pluspunkten (Songwriting, Produktion und der außergewöhnlich gute Gesang) erklärt. Ab etwa 1990 gab es zwar keine Hits mehr, was Lacy J. Dalton aber nicht davon abhielt, bis heute (das letzte Album "Here's To Hank" erschien 2010) aktiv zu bleiben.
Klassischer, aber sehr guter Country von einer herausragenden Sängerin.
Line-up:
Lacy J. Dalton (lead vocals)
Billy Sanford (rhythm guitars)
Pete Wade (rhythm guitars)
Phil Baugh (lead guitars)
Chuck Crews (lead guitars)
Pete Drake (steel guitars)
Weldon Myrick (steel guitars)
Hargus 'Pig' Robbins (keyboards)
Bobby Wood (keyboards)
Henry Strezelecki (bass)
Bob Wray (bass)
Jerry Carrigan (drums)
Jerry Kroon (drums)
Kenny Malone (drums)
Charlie McCoy (harmonica)
Terry McMillan (harmonica)
Buddy Spicher (fiddle)
Janie Fricke (background vocals)
Steve Pippin (background vocals)
Lea Jane Berinati (background vocals)
Hurshel Wigginton (background vocals)
Tracklist
01:Crazy Blue Eyes
02:High Like An Angel
03:Honky Tonk Man
04:Carolina Come-On
05:Beer Drinkin' Song
06:Tennessee Waltz
07:Late Night Kind Of Lonesome
08:Losing Kind Of Love
09:Are There Any Cowboys Left (In The Good Ol' USA)?
10:Turn My Head Around
11:Hard Times
12:Hillbilly Girl With The Blues
13:China Doll
14:Old Soldier
15:Ain't Nobody Who Could Do It Like My Daddy Could
16:You Can't Fool Love
17:Wide Eyed And Willing
18:The Girls From Santa Cruz
19:Whisper
20:Me 'n' You
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