Fire On Dawson / Prognative
Prognative Spielzeit: 62:34
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2010
Stil: Alternative Rock/Metal

Review vom 18.01.2010


Daniel Daus
Die Band Fire On Dawson kommt aus dem badischen Karlsruhe und besteht seit 2005. Nach einigen kleineren internen Bandumbesetzungen, hat man sich seit 2007 als festes Quartett (Ankur Batra - Gesang, Markus Stricker - Gitarre, Martin Sonntag - Bass, Moritz Lietzenmayer - Schlagzeug) zusammengefunden und präsentiert mit "Prognative" jetzt den ersten selbst produzierten Longplayer.
Für mich persönlich direkt zum Anfang des Jahres ein relativ schwieriger Review, da ihre Musik, alternativer Rock mit metallischen Zutaten (so würde ich das Ganze grob charakterisieren), eher nicht zu den von mir preferrierten Stilrichtungen zählt und ich in diesem Bereich zugegebener Maßen demnach weiß Gott kein Experte bin.
Um es vorwegzunehmen: Der mit dreizehn Liedern und einer ordentlichen Spielzeit von über einer Stunde reichhaltig bestückte Silberling ist eigentlich von jedem Rockliebhaber problemlos konsumierbar. Es ist deutlich erkennbar, dass sich die Burschen beim Songwriting ausgiebig Gedanken gemacht haben. Sämtliche Stücke sind, wenn auch oft ähnlich strukturiert (verspieltes Akustik-/E-Gitarrenintro oder in Kombi, entspannte Strophen, aggressive riffunterlegte Refrains), recht melodisch gelungen und auch handwerklich instrumentell ohne Makel umgesetzt. Als zu vergebende Referenzgrößen aus meinem Wissensspektrum würde ich Acts wie Nickelback, Metallica oder die Red Hot Chili Peppers im weitesten Sinne anführen, deren Aura und Größe naturgemäß in einem solch frühen Stadium einer Band hier noch kein Paroli geboten werden kann, was aber nicht negativ gemeint sein soll.
Sehr wichtig für mich persönlich, gerade bei mir eher genrefremder Musik, ist der Sänger. Der mit indischen Wurzeln aufgewachsene Frontmann Ankur Batra ist demnach noch kein James Hetfield oder Chad Kroeger, weiß aber durchaus schon jetzt mit einer gewissen Stimmvariabilität zu überzeugen und bringt zusätzlich herkunftsbedingt einen unterschwelligen, kaum spürbaren, aber doch wahrnehmbaren orientalischen Teint in die allesamt selbst verfassten Lieder. Auch einen Hauch von dezenter keltischer Note durchzieht so manche Komposition.
Am meisten haften geblieben sind bei mir der Opener "Hit Me" mit seinem 'direkt auf die Zwölf' startenden Heavy-E-/Drum-Intro, das als einziger Song ohne recht brachiale E-Riffattacken und inbrünstige Gesangserhebungen auskommende, sehr melodische "Olives" und das vom Refrain her am besten im Ohr hängen bleibende "End Of May", das bereits für einen von der Firma Hewlett-Packard gesponserten Sampler "New Stars of Pop and Rock" vorab auserwählt und integriert wurde.
Kritikpunkte sind aus meiner Sicht der nicht allzu hohe Wiedererkennungswert der Tracks, da die meisten Songs, wie oben bereits erwähnt, recht ähnlich strukturiert sind und die Songtitel überwiegend nicht als erkennbare Refrainzeile gesungen werden, sondern oft irgendwo im Text versteckt sind. Die recht dunkle und nichtssagende Covergestaltung (auch den Bandnamen und den CD-Titel finde ich, ehrlich gesagt, recht kurios) spricht mich auch nicht sonderlich an. Wenn man sich schon entschließt, Texte im Booklet abzudrucken, sollte man das auch vollständig und dazu in der richtigen Reihenfolge tun und nicht, aus welchen Gründen auch immer, drei Titel weglassen.
Insgesamt haben Fire On Dawson mit "Prognative" für eine deutsche Newcomerband aber einen ordentlichen Job erledigt. Wer gerne recht melodische Rockmusik als Wechselkombination aus ruhigeren und heftigeren Elementen hört und nicht ausschließlich auf bereits etablierte Bands fixiert ist, kann dem Quartett ruhig mal ein Ohr gönnen!
Tracklist
01:Hit Me
02:Olives
03:Lakeerein
04:Seven Symptoms
05:End Of May
06:Red
07:Let The Games Begin
08:Miles
09:Stuck In Infinity
10:Deliah
11:Rising
12:Won By One
13:Every Second
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