Foghat / Live
Live Spielzeit: 38:35
Medium: CD
Label: Bearsville, 1977
Stil: Rock


Review vom 22.07.2011


Andre Stäuble
Eine Band, ursprünglich aus England, hervorgegangen aus Savoy Brown, um dann in den USA für Furore zu sorgen. Die Musikrichtung ist klar im Rock anzusiedeln, trotz Boogie- und Blueseinflüssen. Nach den ganz starken Alben "Fool For The City" und "Night Shift", kam das obligatorische Live-Album. Was für ein Mitschnitt! Man fühlt merklich mit, was da in der Halle abging. "Fool For The City" ist der beliebte Konzertstart, mit einem Refrain zum Mitsingen. Knackige Gitarren begleiten den kernigen Sound. Bei "Home In My Hand" ist wieder der geile Refrain auffällig, getragen vom markanten Rhythmus. Man merkt, die Band ist so richtig gut eingespielt. Mastermind Lonesome Dave Peverett singt göttlich - unterstützt von Rod Price an der Gitarre. Der Bass wird von Craig McGregor gezupft und an der Schießbude ist der unersetzliche Roger Earl, der die Foghat-Fahne als einziges Originalmitglied im Jahre 2011 immer noch aufrecht hält.
Zurück zum Konzert, mit dem Knaller "I Just Want To Make Love To You" - eine Fremdkomposition zwar, aber mit ein Trademark von Foghat, geht es weiter: Knallig, präzise und pumpend kommt der Bass aus den Boxen, unterstützt von Rod Price' genialen Gitarrenläufen und Lonesome Daves forderndem Gesang. Das Publikum tobt: "Road Fever". Dieser Hammersong wird aber noch vom überragenden "Honey Hush" niedergewalzt. Ein Song, ein Knall und gnadenlos an der Grenze zum Ausflippen. Vor allem im Mittelteil, mit diesen unglaublichen Gitarrenduellen bis zur Ekstase! Bei diesem Stück sind sicher literweise Schweiß geflossen. Ja, dann das allen bekannte "Slow Ride" zum Schluss! Der Höhepunkt! Langsamer Beginn, geiles Schlagzeug, Steigerung im Takt und dann Gitarren, Gitarren und nochmals Gitarren. Schluss und fertig, nein, geht es nicht mehr weiter?
Man neigt dazu, die CD sofort wieder von vorne laufen zu lassen. Ein Album wie ein Urknall, ein Remaster, das sich lohnt. Ich hoffe, dass irgendwann mal eine zweite 'Seite' dieses Konzertes freigegeben wird! Kann ja mit knapp 39 Minuten nicht alles gewesen sein, oder?! Ich empfehle die Japan-Pressung mit einem Single-Zusatzstück. Übrigens hat das Album keine Overdubs, ist doch toll! Eine unglaublich spannende Band, die in Europa ignoriert wurde, aber in den Staaten Megastars waren - zumindest anfangs der 70er bis 1979. Danach gingen die Herren Peverett und Price eigene Wege, da man sich wegen der Musikrichtung vermutlich nicht einigen konnte. Peverett machte mit Foghat und weiteren Alben weiter, aber man wich immer mehr von der Schiene Rock ab und liebäugelte mit New Wave und seichter Popmusik, bis man dann 1994 mit dem Klassiker "Return Of The Boogie Men" zurückkam - auch mit Urmitglied Tony Stevens am Bass.

Nachgeschoben kam dann der Live-Knaller "Road Cases"! Super Sound mit viel (für mich zuviel) Slidegitarrenzauber von Rod Price. Leider erlag Dave Peverett im Jahr 2000 einem Krebsleiden und Rod Price verstarb dann auch einige Jahre später. Geblieben ist Foghat unter der Flagge von Roger Earl mit dem Sänger Charlie Huhn (Ex-Ted Nugent und Victory) sowie Graig McGregor am Bass. An der zweiten Gitarre der bekannte Herr Bryan Bassett, ehemals Molly Hatchet. Sie touren durch die USA in kleineren Clubs und auf Open Airs und halten die Fahne für Nostalgiker aufrecht. Folgende Alben respektive Frühwerke sind sehr zu empfehlen:

Foghat (1972)
Foghat (Rock And Roll) (1973)
Energized (1974)
Rock And Roll Outlaws (1974)
Fool For The City (1975)
Night Shift (1976)
Live (1977)
Stone Blue (1978)
Tracklist
01:Fool For The City
02:Home In My Hand
03:I Just Want To Make Love To You
04:Road Fever
05:Honey Hush
05:Slow Ride
Externe Links: