Gasoline / Soul Potion
Soul Potion Spielzeit: 50:08
Medium: CD
Label: Valve Records, 2006
Stil: Rock

Review vom 28.01.2007


Joachim 'Joe' Brookes
Giftgrün und randvoll ist die Flasche, die auf dem Cover abgebildet ist und nach dem Albumtitel zu urteilen, gibt es einen Seelentrank. Oder sollte man die Feder noch etwas weiter auf Spannung bringen, indem man an 'Zaubertrank' denkt?
»Take your shoes off, shake your bones and sing like a free bird...«.
So steht es im Booklet von "Soul Potion" und man darf sich getrost darauf verlassen, dass das der Fall ist, alleine schon, wenn man die einleitenden drei Minuten "Love Potion" gehört hat.
Höllisch pumpender Bass und straighte Drums treiben die Nummer nach vorne. Gitarren im Doppelpack sorgen für mächtige Stimmung und Jens Bakker singt verteufelt gut.
Während der fünf Tage, in denen die Remscheider Band im Studio 25 in Leverkusen das Album aufnahm, haben die Musiker ihren Gefühlen freien Lauf gelassen.
Herausgekommen ist ein abwechslungsreiches, ansteckendes Stück Rockmusik, in dem die Gitarren die Richtung vorgeben.
Mit jedem Track versteht es das Quintett, einem frischen Wind um die Ohren zu pusten.
Die Beaufortskala wird da voll ausgenutzt. Was mit dem Titeltrack beginnt, setzt sich konsequent in "VooDoo" und "Sunshine" fort. Steifer bis stürmischer Wind ist angesagt.
Von kräftig riffender Rhythmusgitarre unterlegt, gibt es ein krachendes Solo nach dem anderen. Mit dem ausladenden "Don't Let Me Down" verspüren wir eine leichte Brise im Gesicht und Bakkers Gesang ist so ausdrucksstark wie die Gitarren emotional sind.
Nur wenige, etwas verfremdete Trompeten-Töne von Inga Mertler reichen, um im Refrain für zusätzlichen Druck zu sorgen.
Herrlich auch, wie "Lady", im Reggae-Rhythmus, durch die Trompete verfeinert wird. Das Arrangement mit akustischer Gitarre und Wah Wah-Effekten von der Elektrischen machen den Track zum Hinhörer.
Überraschungseffekt in "When The Night Comes", ist die Harp.
Leck die Söck! Alleine schon Stefan Winklers hypnotisierendes Tieftöner-Gepumpe zieht einem automatisch die Socken aus und so entwickelt sich "Rock'n'Roll Elevation" zu einem Anspieltipp erster Kategorie.
Gasoline gingen mal als akustisches Trio an den Start und mit "Angels & Devils", der letzten Nummer auf "Soul Potion", gibt es eine mehr als gelungene, rein akustische Kostprobe davon. Andreas Merten überzeugt hier auch als Songwriter. "VooDoo" schrieb er zusammen mit Jens Bakker, der für alle weiteren Nummer alleine verantwortlich ist.
Den Rock der siebziger Jahre hat er verinnerlicht, verarbeitet und in eine eigenständige Struktur umgesetzt.
"Shaking My Bones", das Ding hat es!
Die Kombination aus akustischer und elektrischer Gitarre macht irgendwie süchtig und diese Art von Sucht ist doch erlaubt.
Zig Bands kommen mir in den Kopf, aber immer nur für ganz wenige Augenblicke, denn Gasoline ist mit "Soul Potion" etwas durchaus Eigenständiges gelungen und ich möchte die eingangs erwähnte Idee des Zaubertranks nochmals benutzen, um zu verdeutlichen, dass es die Band versteht, einen in ihren Bann zu ziehen. Das Album ist, und das soll auch seine Qualität veranschaulichen, seit Tagen der musikalische Wegbegleiter.
Im Fall von Gasoline ist eine Diskussion um überhöhte Treibstoff-Preise überflüssig, denn hier lohnt sich jeder Cent.
Kompliment!
Line-up:
Jens Bakker (vocals)
Andreas Merten (guitar)
Oliver Möller (guitar)
Stefan Winkler (bass)
Stefan Beßler (drums)
Tracklist
01:Love Potion (3:00)
02:VooDoo (4:01)
03:Sunshine (3:14)
04:Don't Let Me Down (6:26)
05:Soulshaker (3:49)
06:Lady (4:42)
07:Rock'n'Roll Elevation (3:40)
08:When The Night Comes (5:23)
09:Only One (4:08)
10:Shaking My Bones (7:53)
11:Angels & Devils (4:28)
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