Genesis / Remaster 1970-1975
Remaster 1970-1975 Medium: SACD/CD/DVD
CD: Stereo; Hybrid-SACD: Surround Sound
DVD: DTS 5.1 Surround, 24bit/96K
Label: Virgin Records, 2009 (1970 - 1975)
Stil: Prog Rock


Review vom 08.03.2009


Ingolf Schmock
Im Grunde war für den größten Anteil aller Genesis-Liebhaber schon Weihnachten, und zwar für alle die, die sich trotz Finanzkrise und Ebbe im heimischen Portemonnaie die wohl essenzielle
dritte Box inklusive klangtechnischer Aufbereitung der Gabriel-Ära, unter dem geschmückten Christbaum bescherten. Die Nachfrage nach der 'grünen' Genesis-Box war dementsprechend sehr hoch, so dass die Erstauflage quasi bei Veröffentlichung bereits ausverkauft war, und diese eifrig in den ersten Wochen die deutschen Album-Charts ziemlich durchrüttelte.
Trotzdem durfte man dabei einen entscheidenden Aspekt nicht außer Acht lassen: Dass die Anschaffung dieses Komplettpaketes doch ein erhebliches Loch in die Haushaltskasse riss, und sich deshalb viele Genre-Fans ausschließlich auf die Konsumierung der Einzelausgaben beschränken wollten.
Dem Wunsch wurde man jetzt gerecht und brachte Mitte Februar die Box-identischen Doppel-Silberlinge mit CD/SACD und als DVD, mit Audio-Part sowie visuellen Bonbons, in den Tonträger-Handel. Leider muss der geneigte Käufer dabei auf das restaurierte Meisterwerk "The Lamb Lies Down On Broadway" verzichten, welches für unbestimmte Zeit nach wie vor nur im Boxset erhältlich sein wird.
Wie schon in den vorangegangenen Besprechungen dieser Genesis-Box-Editionen wurde von Toningenieur Nick Davis nahezu vollendende Arbeit geleistet. Das aufpolierte Original-Bandmaterial klingt jetzt hörbar differenzierter, voluminöser, vermittelt nicht nur dem Kenner völlig neue Facetten, sondern lässt diesen darüber hinaus die frühen Machwerke der britischen Artrock-Pioniere sinnlich neu entdecken.
Umso verdienstvoller ist es, dass man sich dem musikalischen Frühwerk der Briten nebst ihrem, mit einer unvergleichlich kreativen Weitsicht behafteten Frontmann Peter Gabriel, angenommen hat, um selbiges ästhetisch mit repräsentativ gesteigerter Klangentfaltung, und im Ergebnis mit einer verschärften audiophilen Wahrnehmung an den Konsumenten heranzuführen.
So mögen die mit ihrem eher muffigen Charme behafteten Genesis-Tondokumente zwischen 1970 und 1975 unter den Fans wohl ewig den staubigen Kultcharakter weitertragen, werden aber gegenwärtig, unter Ausschöpfung modernster Studiotechnik jedem Band-Traditionalisten dagegen eines Besseres belehren. Dabei hat der Klangfetischist die Nase vorn, der über eine Hybrid-SACD-kompatible High-End-Anlage verfügt, mit denen dieser in einen göttlichen Dynamikbereich eintauchen vermag, was aber nicht bedeutet, dass der DVD-Probant mit dem brillanten DTS 5.1 Surround-Sound etwas versäumen würde.
Trespass
Erstveröffentlichung im Oktober 1970
Trespass Nach ihrem letzten Misserfolg bereiteten sich Genesis Ende 1969 auf eine umwälzende Karriere-Strategie vor, heuerten mit Tony Stratton-Smith einen neuen Manager an, der zugleich einen Vertrag bei seinem unabhängigen Plattenlabel Charisma mit in die Partnerschaft einbrachte.
Langsam aber sicher erspielten sich die fünf Musiker, mit dem neuen Schlagzeuger John Mayhew ihre Fangemeinde, deren Hingabe fast schon beinahe an Manie grenzte.
Nach der Fertigstellung von "Trespass" im Juli 1970 verließen Gitarrist Anthony Phillips und Schlagzeuger Mayhew die Formation, wurden aber wenig später durch ein Inserat im Melody Maker vom ehemaligen Schauspieler und Gelegenheitsdrummer Phil Collins wieder aufgefüllt. Im Dezember stieg dann noch Meistergitarrist Steve Hackett ins Band-Boot und propagierte damit den Beginn der so genannten klassischen Genesis-Mannschaft.
Das in den Londoner Trident-Studios produzierte Album konnte allerdings von diesen Veränderungen nicht mehr profitieren, wusste aber mit musikalisch-künstlerischer Selbstsicherheit und dynamischer Dichte aufzutrumpfen.
Keyboarder Tony Banks meinte dazu: »Wir wussten gar nicht, was wir da überhaupt machten. Man ließ uns einfach auf 16 Spuren los. Manchmal liefen sechs Gitarren gleichzeitig und der Gesang war sehr leise. Trotzdem finden sich viele gute Elemente auf dem Album. Es brachte uns in eine neue Richtung, die wir danach weiter verfolgten.«
Schon der Opener "Looking For Someone" bescheinigt den Herren gewissermaßen einen kreativen Aufstieg aus der Asche. Sie lassen mühelos komplexeste Arrangements aus ihren Fingern gleiten, legen halsbrecherische Tempowechsel aufs Parkett, geben aber jederzeit den charmanten Saiten- und Orgelakkorden genug Räumlichkeit. Peter Gabriel weiß hierbei mit einer ungewöhnlich rauen Stimme dezente Akzente zu setzen.
Beim folgenden "White Mountain" vermag selbiger mit seinem Querflötenspiel und lyrischen Intentionen beim Hörer ein ebensolches, effektvolles Vergnügen erzeugen. Die Jungs verabschiedeten sich mit "Vision Of Angels" endgültig vom dreiminütigen Pop-Arrangement und sorgen mit ihrem vertrackten Kompositionsgerüst für ein konstantes Wechselspiel unterschiedlicher Stimmungen und Themen.
Auffallend bei den überarbeiteten Abmischungen sind wohl die Tatsachen, dass die Sologitarren, die Basslinien und Gabriels akzentuierter Gesang druckvoller bzw. transparenter aus den Speakern ertönen und der sensible Hörer (ohne den früheren, lästigen Rauscheffekten) gegenüber den ursprünglichen Einspielungen indessen ganz andere, irdische Freuden abzugewinnen vermag. Die Gesangsstimmen wurden technisch buchstäblich separiert, dann wie ein Klangpuzzle einzeln neu zusammengefügt, um sich letztendlich der Gleichberechtigung zu ergeben.
Mit "The Knife" lieferten die Protagonisten hier wohl das energiereichste und aufregendste Arrangement, das sie bis dahin entwickelt hatten. Diese verzahnte Komposition über einen Revolutionär zeichnet sich durch eine 'galoppierende' Dominanz aus, derer sich ein Zuhörer kaum entziehen kann. Jedes Bandmitglied ist in der Pflicht, seine individuellen Fähigkeiten songdienlich einzubringen, um die Spannung aufrecht zu halten, und Mayhews Schlagzeugspiel treibt selbiges partout bis zu einem enthusiastischen Ende an.
Dieser Mix ist im Ganzen aber sehr unspektakulär geraten, so dass die Puristen auf den dumpfen Ursound nicht verzichten müssen, dafür lediglich mehr vom langen Gesangspart raumfüllend zehren können.
Als visuellen Bonus hat die DVD-Ausgabe leider nur längere Interviews der Herren aus dem Jahr 2007 zu bieten, welche nicht nur aufschlussreiche Einblicke in die Umstände der jeweiligen Produktion liefern, sondern auch sehr persönliche Dinge beleuchten.
Tracklist:
Disc I - Hybrid-SACD/CD (42:30)
01:Looking For Someone
02:White Mountain
03:Visions Of Angels
04:Stagnation
05:Dusk
06:The Knife

Disc II - DVD
Audio-Part:
s.o.: Tracks 01 - 06
Video-Part:
07:Reissues Interview, 2007 (42:35)
Nursery Cryme
Erstveröffentlichung im November 1971
Nursery Cryme Dieses Studiowerk sollte einiges für die, nur so von innovativem Bestreben befallenen Musiker, bewegen. Der virtuose Schlagzeuger Phil Collins, welcher auch auf hohe gesangliche Qualitäten verweisen konnte, und der eher introvertierte Steve Hackett, der die emphatischen Gitarrensounds hervorzauberte, waren nun in der Formation.
Die Platte bestach mit einem grandiosen Cover, das Peter Whitehead gestaltet hatte, und sich dabei vom wichtigsten Song, "The Musical Box", inspirieren ließ.
Es zeigt ein Mädchen, das dem viktorianischen Zeitalter entsprungen zu sein scheint und sich auf einem von Menschenköpfen übersäten Rasen mit einem Krocketschläger in den Händen positioniert. Die ganze Komposition brodelt sozusagen vor unterdrückten Sehnsüchten und einem Text, von dem eine deutliche Faszination ausgeht.
Während Gabriel die Schauermär des jungen Mädchens, das seinen Partner beim Krocketturnier enthauptet, manisch interpretiert, verleiht Collins dem Sound mit seinem druckvollen, perkussionsgeprägten Spiel eine gänzlich andere Note.
Gabriel begibt sich beim Schlüsselwort "Flesh" in äußerst sinnliche Gefilde, um sich mit aggressiven Schreien dem peitschenden bzw. energiegeladenem Finale hinzugeben. Die Klangpolitur wurde hierbei nur aufgetragen, wo sie wirklich Sinn macht, besonders der Gesang profitiert durch die Center-Abmischung. Durch diese Tatsache erfahren die stimmlichen Qualitäten von Collins, wie auch bei den anderen Aufnahmen, eine gewisse Rehabilitation, welche bei den Erstpressungen quasi im Grundrauschen versackten.
Ob nun das von Gabriel'schen schwarzem Humor geprägte "The Return Of The Giant Hogweed", welches mit jazzig angehauchten Unisono-Passagen und Banks possierlicher Ballettmusik-Einlage zu glänzen vermag, oder das Mellotron-durchtränkte "Seven Stones" - beides überstrahlt im Rundumsound alles, was zuvor ebenso brillant gewesen sein mochte. Die vorher schon ausgesprochen gute Produktion von "The Fountain Of Salmacis" gewinnt durch deren Runderneuerung als orchestrales Epos an mehr majestätischer Präsenz.
So vernimmt der Hörer Collins' Schlagzeugsound gar nicht mehr so pelzig, lässt sich des weiteren Hacketts Saitenthemen etwas gemäßigter im kompositorisch dichten Arrangement am Trommelfell zergehen, und vermag der Geschichte um Hermaphroditos und der Waldnymphe Salmakis Stimmen-akustisch besser folgen.
Auch bei dieser DVD-Ausgabe besteht das Bonusmaterial ausschließlich aus einer Dreiviertelstunde Interview-Sequenzen aus dem Jahr 2007.
Tracklist:
Disc I - Hybrid-SACD/CD (39:33)
01:Musical Box
02:For Absent Friends
03:Return Of The Giant Hogweed
04:Seven Stones
05:Harold The Barrel
06:Harlequin
07:The Fountain Of Salmacis

Disc II - DVD
Audio-Part:
s.o.: Tracks 01 - 07
Video-Part:
8. Reissues Interview, 2007 (36:19)
Foxtrot
Erstveröffentlichung im Oktober 1972
Foxtrot Dieses Album wurde von David Hitchcock in den Londoner Island Studios produziert, und wusste mit reichlich kreativen Auswüchsen die Fans per se bei der Stange zu halten.
Trotz der beschränkten technischen Möglichkeiten der frühen Siebziger sprüht "Watcher Of The Skies" nur so voller Energie und Leben. Peter Gabriel erzählt hierbei die Geschichte eines mysteriösen Außerirdischen, der die menschenleere Erde betritt und über das Schicksal derer sinniert. Dabei wird er von einem durchdringenden Rhythmus der gesamten Formation begleitet. Der Live-Klassiker wirkt im Surround-Format um ein Vielfaches dramatischer, und die verschiedenen Schlagzeugsounds sind insgesamt effektiver verteilt. Der Moment, in dem Collins und die im Raum umherwandernde Gitarre von Hackett Tony Banks entspannt gespielte Akkorde erwidern, kann als besonders erhebend und zugleich inspirierend empfunden werden. Mit diesem Track, bei dem Genesis eine maßstäbliche Performance gelang, befanden sich diese fünf Musiker auf ihren schöpferischen Zenit.
Mit "Supper's Ready" hatten die Briten bis dato das wohl alle zeitlichen und kompositorischen Rahmen sprengende siebenteilige Epos geschaffen, welches auch heute noch zu den besten Arbeiten der frühen Tage zählt.
Gabriel vermag hier die ganze Bandbreite seiner Theatralik und surrealistisch sinnlichen Artikulation zu zelebrieren, lässt trotz der unterschiedlichen Stimmungen alle Teile völlig mühelos ineinander fließen. Steve Hacketts Gitarrenkünste auf der 12-Saitigen bzw. Elektrischen erfahren im neuen Gewand mehr Tiefe, bleiben aber zusammen mit dem restlichen Instrumentarium immer auf einem Klangteppich. Es entsteht wirklich ein musikalischer Hochgenuss, wenn Gabriels wandelbare Stimme aus dem Center-Speaker mit treffsicherer Höhendynamik erschallt und das restliche Mini-Orchester, insbesondere die versierte Schlagzeug-und Perkussionsarbeit, durch die soundtechnische Frischzellenkur an Detailreichtum, an satt grundierten Farben dazugewinnt.
Besonders ermunternd bzw. süffisant vernimmt der aufmerksame Hörer den vierten bis fünften Songteil, als nach Frage »A Flower?« und das sich daran anschließende witzig-schräge "Willow Farm" durch die geschickt gehändelte Surround-Aufteilung, den Charakter eines kleinen Hörspiels suggestiert.
Tontechnisch macht dieses Meisterwerk im neuen Gewand auf jeden Fall eine gute Figur, und textlich ebenfalls, ist doch die Erzählung über die Vielschichtigkeit zwischenmenschlicher Beziehungen und die heilende Kraft der Liebe schon immer zeitlos gewesen.
Als DVD-Bonus bekommt man hier, nebst den Interviewschnipsel, auch einige, technisch mehr schlechte als genüssliche Dokumentarfilmchen von Livedarbietungen aus dem Jahr 1972 angeboten.
Tracklist:
Disc I - Hybrid-SACD/CD (51:14)
01:Watcher Of The Skies
02:Time Table
03:Get 'Em Out By Friday
04:Can-Utility And The Coastliners
05:Horizons
06:Supper's Ready
Disc II - DVD

Audio-Part:
s.o.: - Tracks 01 - 06
Video-Part:
07:Reissues Interview, 2007 (34:18)
08:Brüssel, "Rock Of The 70's", 1972 (29:22)
09:Rom, "Piper Club", 1972 (4:07)
Selling England By The Pound
Erstveröffentlichung im September 1973
Selling England By The Pound Dieses Studioalbum sollte endgültig, trotz einer stabilen Bandbesetzung, den Übergang zu einer neuen Ära markieren. Das Plattencover zählt wohl bis heute zu den elegantesten Artworks und stammt von der englischen Malerin Betty Swanwick (1915-1989), welche hierbei eine Bearbeitung ihres Bildes "The Dream" zur Verfügung stellte.
Die Produktion von John Burns erbrachte hörbar eine glanzvollere Soundqualität, bei denen Phil Collins' gesangliche Beiträge immer mehr einen berechtigten Platz bekamen, und dieser bei der empfindsamen Akustik-Ballade "More Fool Me" erstmalig solistisch zum Mikrofon griff.
Die Kompositionen sind geschlossener, sind zarter, ausgewogener und strotzen nicht mehr mit aggressiven Passagen, wissen Hacketts erstaunliche Gitarrenarbeit zu würdigen und rücken Gabriels eindringliche Stimme deutlicher in den Fokus.
"I Know What I Like (In Your Wardrobe)" ist der erste, rein populäre und kommerziell erfolgreiche Song, mit einem dafür typischen stampfenden Beat und einem schmückenden Refrain, wobei nebst Gabriels und Collins' gemeinsamen Chorus die charakteristischen Drums von Letzterem besonders zu Geltung kommen.
Surroundtechnisch bereitet es einfach Spaß, die einleitende Geräuschkulisse vom hinteren zum vorderen Hörbereich wandelnd zu erleben und dabei Gabriels beschwörende Worte »It's One O'Clock And Time For Lunch.. «" aus dem Center-Speaker geradezu mimisch zu vernehmen.
"Firth Of Fifth" gehört wohl zu den angesehensten Kompositionen dieses Albums und vermag in seinem Finale mit dem wohl technisch anspruchsvollsten Gitarrensolo von Herrn Hackett aufwarten.
Die 5.1-Fassung auf der DVD verhilft dieser epischen Meisterleistung, wie ein frisch geschliffener Edelstein, zu einem neuen Strahlen.
Man begibt sich auf eine auditive Entdeckungsreise, genießt die, plötzlich in den Rear-Speakern auftauchende 12-String-Gitarre, begrüßt das jazzige bzw. präzisiöse Schlagwerk von Collins und staunt über dessen leises Klagen während des Duetts zwischen Flöte und Keyboards. Daher ist es nicht verwunderlich, dass dieser Song zur beständigsten und furiosesten Attraktion im Live-Repertoire der Band avancierte.
Nach drei eher schwächelnden Tracks, die von einer leicht unterkühlten Stimmung durchzogen sind, punkten die Briten noch einmal mit der prägnanten, und cineastisch ambitionierten Liebesschmonzette "Cinema Show", die sich in Nick Davis' Abmischung irgendwo zwischen dezentem Surround und gebremsten Effekten bewegt. Besonders gewinnen dadurch die mitreißenden Jazzrock-Einlagen vom Meister Collins vernehmlich an mehr Format und Grandezza. Letztendlich entpuppt sich dieses, musikalisch etwas schaumgebremste Studiowerk nach der klanglichen Restauration als ein Juwel, das mit der raumfüllenden Sound-Romantik nur noch mehr beeindruckt.
Das DVD-Bonusmaterial beinhaltet wie auch schon zuvor das übliche Verdächtige, obgleich hier das Konzertmaterial aus Frankreich mit einer noch respektablen Bild- und Tonqualität zu überraschen vermag.
Tracklist:
Disc I - Hybrid-SACD/CD (53:33)
01:Dancing With The Moonlit Knight
02:I Know What I Like (In Your Wardrobe)
03:Firth Of Fifth
04:More Fool Me
05:Battle Of Epping Forest
06:After The Ordeal
07:The Cinema Show
08:Aisle Of Plenty

Disc II - DVD
Audio-Part:
s.o: Tracks 01 - 08
Video-Part:
09:Reissues Interview, 2007 (32:38)
10:Shepperton Studios, Italian TV, 1973 (1:00:50)
11:Bataclan (Frankreich), 1973 (33:52)
Im Fazit sollte man als Konsument bedenken, dass auch hier wieder auf der Grundlage der alten Masterbänder gearbeitet wurde, was ein Verlust der Original-Stereo-Mixe bedeutet.
Eigentlich muss man bei den Neubearbeitungen des frühen Genesis-Materials in Superlativen sprechen, auch wenn angesichts eingeschränkter technischer Vorlagen stellenweise nicht mehr herauszuholen war. Was die Nostalgiker wieder auf den Plan rufen wird, die mit Sicherheit daran herummäkeln mögen.
Wenn man das Haar in der Suppe aufspüren möchte, kann man auch hierbei fündig werden. Faktisch könnte man den Tonmischer an einigen Stellen zu viel Ergeiz vorwerfen, der durch recht unsensible Eingriffe in die Lautstärkeverhältnisse einiger Passagen für ein kleines Manko im Gesamtsound sorgt.
Aber eins sollte man beim Hören nicht vergessen: Dass auch diesmal wieder nichts Fremdes hinzugefügt wurde, quasi damals alles von den Artrock-Großmeistern persönlich eingespielt wurde. Deswegen sind die frischen Abmischungen sehr hörenswert und stellen unbedingt eine spannende Alternative zu den Originalen dar, die man deswegen nicht ins entlegenste Kämmerchen verbannen sollte.
Es bereitet auf jeden Fall ein irres Hörvergnügen, in den frühen Musikkosmos der neuenthüllten Genesis räumlicher einzutauchen und schürt schon jetzt die Lust auf ein noch ausstehendes runderneuertes Live-Boxset.
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