The Godfathers / Birth, School, Work, Death
Birth, School, Work, Death Spielzeit: 37:02
Medium: CD
Label: Epic Records, 1988
Stil: Rock


Review vom 14.04.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Interessant ist, früher wie heute, die Themenstellung des Albums: Das Leben auf den Punkt, nen, vier Punkte gebracht... Geburt, Schule, Arbeit, Tod.
Die 1985 in London gegründete Band The Godfathers standen damals für einen stark gespielten Rock mit versprengten Punk-Anteilen. Zu einer Zeit, als der große Hörer-Strom ganz anderer Musik hinterher war.
Richtig gut zu wissen, dass man in der weiter zurückliegenden Vergangenheit vielleicht deplatziert war, aber in den heutigen Tagen immer noch aktiv ist. Das ist wohl Ausdruck einer eindeutigen musikalischen Sprache.
Aktuell hat man sich gerade von dem Gründungsgitarristen Kris Dollimore getrennt, der unter anderem auch mit The Damned und Del Armitri zutun hatte. Del Bartle ist der neue Saitenmann.
Ansonsten sollte noch so am Rande nicht unerwähnt bleiben, dass alle anderen Musiker seit der ersten 'Paten'-Stunde dabei sind.
Rasiermesserscharfe Gitarren von Mike Gibson sowie Kris Dollimore treffen auf melodischen Gesang (Peter Coyne) und Chorusse, die alle Band-Mitglieder zu verantworten haben, auch Drummer George Mazur.
Gerade durch der Titelsong, "Birth, School, Work, Death", hatten die Godfathers seinerzeit dank heftigem Airplay in den USA, einen Hit. Man stieg bis in die Top-40 der Billboard-Charts.
Los ging der ganze Zauber 1986 mit der Platte "Hit By Hit". Schon ganz schön selbstbewusst, den ersten Longplayer so zu nennen. Besonders hörenswert ist ihre Version von John Lennons "Cold Turkey" und manche Songs erinnern an Stan Ridgways Wall Of Voodoo.
Den Punk Rock hatte sie dort schon und haben ihn auf der vorliegenden CD in Nuancen zum Rock verschoben.
Die Mixtur aus beidem verlieh der Band ihr Markenzeichen und mit Peter Coynes Gesang kam ein weiteres hinzu. Natürlich hatte man noch andere Varianten drauf. So gibt in dem knapp vor der Überzuckerung stehenden "It's So Hard" Bobby Valentino an der Violine ein Gastspiel. Sein Beitrag bildet ein hörenswertes Gegenstück zur Pop-Art-Richtung des Tracks.
Nach solchen Klängen servieren die Londoner gleich im folgenden "When Am I Coming Down" einen Höhepunkt in ganz anderer Art: Sie schicken uns auf einen fast fünfminütigen psychedelischen Trip mit einer Übermacht an Gitarren-Sounds. Daneben lebt die Nummer von einem mit Klang-Effekten verfremdeten Schlagzeug, mit der Konsequenz, dass man bis zum Ende des Tracks immer mehr an der Psychedelic-Schraube dreht. Klasse, dieser Song.
Knackig, kurz, punkig und hingerotzt ist die Godfathers-Hymne "'Cause I Said So".
Die beiden Gitarren wetteifern vom Feinsten und der Chorus ist auch nicht gerade clean. In "S.T.B." paart man den Rock mit dem Roll und heraus kommt ein weiterer Spielplatz, auf dem die Band fit wie ein Turnschuh ist.
Das einzige, was das Quintett nicht kann, zumindest nicht hier, ist, das Tempo soweit zu drosseln, dass eine Ballade dabei heraus kommt. Mit "Just Like You" hat man einen Love-Song auf Lager, allerdings in mittlerer Geschwindigkeit.
Die Rhythmus-Fraktion mit Peters Bruder Chris am Tieftöner ist ebenfalls bemerkenswert gut.
The Godfathers machten mit ihrem auch von der Spielzeit her kurz gehaltenen Statement "Birth, School, Work, Death" einen sehr guten Eindruck und durch die heutige Präsenz in der Szene ist man richtig gespannt, inwieweit sich die englischen 'Paten' entwickelt haben. Selbst wenn sie mit dem Song-Material von damals unterwegs sind, haben sie immer noch das gewisse Etwas auf ihrer Seite. Somit sind ihre Aktivitäten stets in der 'Work'-Phase...
Weiter so, Leute!
Line-up:
Peter Coyne (vocals)
Kris Dollimore (guitar, vocals)
Mike Gibson (guitar, vocals)
Chris Coyne (bass, vocals)
George Mazur (drums, percussion, vocals)
Tracklist
01:Birth, School, Work, Death (4:08)
02:If I Only Had Time (2:30)
03:Tell My Why (2:52)
04:It's So Hard (3:40)
05:When Am I Coming Down (4:56)
06:'Cause I Said So (2:46)
07:The Strangest Boy (3:58)
08:S.T.B. (2:32)
09:Just Like You (3:10)
10:Obsession (3:49)
11:Love Is Dead (2:42)
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