Albert King / Born Under A Bad Sign
Born Under A Bad Sign
Zur Zeit des Erscheinens von "Born Under A Bad Sign" waren Alben oft eine Sammlung von vorher veröffentlichten Singles. So auch vorliegendes Album, das damals eine ganze Reihe von Musikern, zu denen Jimi Hendrix, Eric Clapton, Robert Cray, und Stevie Ray Vaughan gehören, beeinflusst hat.
Zusammen sind der Lehrmeister und Vaughan u.a. auf "In Session" und der unter B.B. Kings Namen veröffentlichten CD "A Night Of Blistering Blues" zu hören.
1967 erschien das 'Stax'-Album "Born Under A Bad Sign" und wurde 2002 remastered nochmals re-released.
Single-Veröffentlichungen mussten radiotauglich sein, so dass alle Songs unter der 4 Minuten Grenze bleiben, z.T. deutlich unter 3 Minuten.
Da bleibt nun mal kein Platz für ausladende Soli oder Ähnliches. Alles kommt auf den Punkt.
Neben seinen Blues-Klassikern wurde die 'Gibson Flying V' zu seinem Markenzeichen.
"Born Under A Bad Sign" gilt als einer der Meilensteine des modernen elektrischen Blues und darf in keiner Sammlung fehlen.
Auch wenn sich der Titeltrack zu einem der meistgecoverten Songs der Bluesgeschichte gemausert hat, ist es Kings "Laundromat Blues", der 1966 sein erster Hit war. 1967 folgten "Born Under A Bad Sign" und "Crosscut Saw", alle auf der vorliegenden CD vorhanden.
Glaubt mal niemand, Albert King, auch wenn er verdammt viele Klassiker vorgelegt hat, sei ein fleißiger Songwriter gewesen.
Auch er hat sich bedient und hatte mit Booker T. & The MG's zum Zeitpunkt des Erscheinens von "Born Under A Bad Sign" eine geniale Begleitband. Sie waren damals so etwas wie die 'Stax' Hausband.
Neben dem Bandleader Booker T. Jones (Piano) spielte Donald "Duck" Dunn Bass, Steve Cropper Gitarre und Al Jackson Jr. Schlagzeug. Der 27-jährige Isaac Hayes war ebenfalls 'Stax-Künstler' und ist als weiterer Musiker hier vertreten.
Viele Song-Credits gehören dieser Band oder Teilen der Gruppe, so auch das unvergessene "The Hunter", bekannt durch Free und Ike & Tina Turner.
Natürlich ist auch der ruhigere Blues vertreten. An erster Stelle "Personal Manager", mit dem, was Claptons Gitarrenspiel später ausmachte.
Und ganz sentimental und superb werden Albert King & Co. mit Deadric Malones "As The Years Go Passing By", in dem die Memphis Horns (Wayne Jackson, Andrew Love, Joe Arnold) zur Höchstform auflaufen. Übrigens sind sie auf "Born Under…" all gegenwärtig.
Noch eher souliges obendrauf setzt "The Very Thought Of You", dass im Gegensatz zu allen anderen Tracks doch etwas schmalzig wirkt, aber ein ergreifendes Saxofon-Solo beinhaltet.
Groovig, mit Horn-Section, kommt der Leiber/Stoller Hit "Kansas City" daher.
Herrlich auch "Down Don't Bother Me", hier der einzige Song, der von Albert King geschrieben wurde. Kompakt und mit dahin fließender King-Gitarre.
Kurzum: Wer "Born Under A Bad Sign" noch nicht hat… zulegen, weil Pflicht!!!


Spielzeit: 34:41, Medium: CD, Stax Records, 2002 (1967), Blues
1:Born Under A Bad Sign 2:Crosscut Saw 3:Kansas City 4:Oh, Pretty Woman 5:Down Don't Bother Me 6:The Hunter 7:I Almost Lost My Mind 8:Personal Manager 9:Laundromat Blues 10:As The Years Go Passing By 11:The Very Thought Of You
Joachim P. Brookes, 12.07.2006