Kiss / Alive!
Alive! Spielzeit: 35:43 (CD 1), 42:44 (CD 2)
Medium: Do-CD
Label: Casablanca, 1975
Stil: Hard Rock


Review vom 10.12.2008


Michael 'Mike' Schröder
Mitte der 70er-Jahre ließ eine Band es ordentlich krachen. Keiner wusste wie die wilden Jungs ungeschminkt aussahen und ob die Zunge von Gene Simmons echt war. Auf jeden Fall echt war der ungezügelte Rock'n'Roll, den die Band spielte. Ich konnte mich Anfang der 80er bei einem Konzert von Kiss noch selbst davon überzeugen, wie geil die Band ihre Songs rüberbrachte, geil und laut. Als Vorband (so hieß das damals) heizte eine relativ unbekannte Band namens Iron Maiden die Westfalenhalle in Dortmund ein. Mann, waren das noch Zeiten. ☺
Eine der ersten Scheiben in meiner damals noch sehr bescheidenen Plattensammlung war das Album "Alive!" von Kiss. Wir saßen beim Kumpel im Keller und zogen uns die Platte so laut rein, wie es der rote Mr. Hit-Plattenspieler eben hergab. Der Klang war zwar scheiße, hat aber richtig Spaß gemacht. Auch die CD, die ich heute im Regal habe, klingt scheiße, macht aber trotzdem Spaß. Das muss wohl bei den alten Kiss-Live-Aufnahmen so sein.
Der größte Teil der Songs wurde während eines Auftritts in der Detroiter Cobo Arena aufgenommen. Einige Millionen Platten konnten von "Alive!" verkauft werden, was zu mehreren Platin-Auszeichnungen führte. Wenn man bedenkt, dass die Band erst zwei Jahre zuvor, nämlich 1973 gegründet wurde, war das ein beachtlicher Erfolg für Kiss.
Besonders hervorzuheben sind die überlangen Songs, wie beispielsweise mein Lieblingsstück der Platte "100,000 Years", bei dem es ein ausgedehntes Schlagzeugsolo zu hören gibt, das soundmäßig mit tollen Effekten versehen wurde. Frickelsoli werden trotz der überlangen Lieder nicht zelebriert. Die Gitarren riffen sich durch die Songs, oft mit ansprechenden Double-Leads. Die dreckige und kratzige Stimme von Paul Stanley ist sicher, neben den Kostümen und der Zunge von Gene Simmons, das Aushängeschild der Band. Mich wundert nur, wie die Stimmbänder eine ganze Tour durchhalten konnten, ohne den Dienst zu quittieren.
Ein weiteres Highlight dieses Albums ist der Mitgröler "Rock And Roll All Nite". Da kommt Partystimmung auf. Auffallend ist die Lautstärke, mit der das Publikum in die Aufnahmen integriert wurde. Das versprüht Live-Feeling beim Zuhörer.
Weitere Anspieltipps: "Hotter Than Hell", "Firehouse", "She" und "Let Me Go, Rock 'N' Roll", oder besser gleich das komplette Album, aber immer schön laut, denn dann kommt erst das richtige Feeling rüber.
Das waren noch Zeiten: "Rock And Roll All Nite" !!!
Line-up:
Paul Stanley 'The Starchild' (vocals, guitar)
Gene Simmons 'The Demon' (bass, vocals)
Ace Frehley 'The Spaceman' (guitar, vocals)
Peter Criss 'The Cat' (drums, vocals)
Tracklist
CD 1:
01:Deuce
02:Strutter
03:Got To Choose
04:Hotter Than Hell
05:Firehouse
06:Nothin' To Lose
07:C'mon And Love Me
08:Parasite
09:She
CD 2:
01:Watchin' You
02:100,000 Years
03:Black Diamond
04:Rock Bottom
05:Cold Gin
06:Rock And Roll All Nite
07:Let Me Go, Rock 'N' Roll
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