Memory Garden / Tides
Tides Spielzeit: 59:36
Medium: CD
Label: Vic Records, 2009 (1996)
Stil: Epic Doom Metal


Review vom 26.03.2009


Jens Groh
Das Debüt der schwedischen Doomer Memory Garden wird dieser Tage via VIC Records zu neuen Ehren geführt.
Mit neuem Cover, das das vorherige Thema aufgreift bzw. in ein wenig erwachsenerer Form wiedergibt, und drei Bonus-Tracks versehen, hat der Doom-Metaller nun die Möglichkeit, sich Memory Gardens Erstlingswerk in überarbeiteter Form ins heimische CD-Regal zu stellen.
Ob das nun zwangsläufig ein Muss ist, sollte jeder selbst entscheiden, der schon das Original von 1996 sein Eigen nennt. Und ob man für die Bonus-Tracks noch mal in die Tasche greift, oder lieber einer neuen Doom-Band die Möglichkeit gibt, im finsteren Metallerzuhause zu rotieren, ebenfalls. Sollte man jedoch nicht in der glücklichen Lage sein die CD zu besitzen, bleibt nur eine Wahl... z-u-s-c-h-l-a-g-e-n!!!!
Feiner und dennoch kraftvoller Epic Doom wird einem geboten (der gerade 1996 noch ungefragter als heute war), ganz in Stile der großen Vorbilder Candlemass und Solitude Aeturnus, ohne ein billiger Abklatsch derer zu sein.
Mit einem äußerst kraftvollen Sound werden einem die Doom-Balladen präsentiert. Besonders die sehr abwechslungsreiche Drum-Arbeit von Stöckeschwinger Tom Björn macht diese Platte zu einem besonderen Erlebnis, denn außer den Yankees Confessor kenn ich niemanden, der so variabel das Schlagzeug vermöbelt, wie eben jener Schwede (zumindest in Doom-Kreisen), alleine der etwas zu dominante Snare-Sound kann einem nach einer Weile ziemlich auf den Sack gehen.
Auch Sänger Stefan macht seine Arbeit brillant und bildet mit seiner mittelhohen, aber kräftigen Stimme einen wunderbaren Kontrast zu den tiefer gestimmten Gitarren und deren Moll-lastigen Melodien. Keine Angst, nur tiefer, keine wäscheleinenartige Stimmung wie beim Death Metal.
Besonders hervorzuheben ist das sechsminütige "Blissfull", das nur von Piano (wiederum hervorragend von Drummer Tom gespielt) und der tollen Stimme von Stefan lebt und nur gelegentlich von harten Gitarren untermalt wird. Dieses Stück zählt für mich, trotz seiner Andersartigkeit, zu den absoluten Highlights dieses Albums und sollte schon als Kaufgrund alleine genügen.

Die drei Bonusse fallen von der Soundqualität zwar etwas ab, zeigen allerdings, wie die Songs später (hier noch in Demo-Qualität) auf der regulären CD klingen.
Fans von oben genannten Candlemass, Solitude Aeturnus, Confessor oder Spiritus Mortis, die Memory Gardens Debüt noch nicht kennen, sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren.
Line-up:
Stefan Berglund (vocals)
Simon Johansson (lead guitar)
Anders Looström (guitar)
Johan Fredrikson (bass)
Tom Björn (drums)
Tracklist
01:Genesis
02:Dream Horizons
03:The Rhyme Of The Elder
04:Trapped At The Pharaoes
05:Judgement Day
06:The Innocent Sleep
07:A New Dawn
08:Blissfull

Bonus Tracks:
09:The Rhyme Of The Elder (Demo Recording)
10:Genesis (Rehearsal Recording)
11:A Dark Embrace (Demo Recording)
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