Modern Soul Band / 40. Geburtstag
Modern Soul Band Kurzbiografie
Stil: Soul, Funk

Artikel vom 05.07.2008


Matthias Ziegert
Die Berliner Modern Soul Band feiert am 12. Juli 2008 im Köpenicker Ratskeller in Berlin ihr 40-jähriges Bandjubiläum.
Bandchef Laartz hat in der DDR Rockgeschichte geschrieben: Gerhard 'Hugo' Laartz (geboren 1940) hob Ende der 1950er Jahre die Skiffleband Music-Stromers aus der Taufe. Gründungsmitglieder waren Gerhard 'Hugo' Laartz, Peter Schadetzky und Gunter Stein.
Ursprünglich als Trio gestartet, trat die Band ab 1960 als Quintett und zeitweilig auch als Sextett auf. Die Bandbesetzung um Frontmann Laartz wechselte mehrfach. Neben den Gründungsmitgliedern spielten in der Band: Jürgen Grosser, Dieter Fischer, Dieter Finke, Fred Baumert, Peter Wagner, Dieter Wienicke und Wolfgang Sachs.
Mit der sich, auch in der DDR, rasant ausbreitenden Beatbewegung vollzog die Band Anfang 1964 eine Wandlung zur Beatband. Zur damaligen Besetzung gehörten nun: 'Hugo' Laartz, Fred Baumert, Dieter Finke, Torsten Kraft und Wolfgang Sachs. Bereits ein Jahr später formierte Laartz die Band erneut um. Neben den beiden Gitarristen Laartz (Rhythmusgitarre) und Baumert (Melodiegitarre) gehörten Wolfgang Greisser (Bassgitarre), Jochen Gleichmann (Orgel) und der Schlagzeuger Udo Reichel zur 1965er Besetzung. Als ein Jahr später Baumert die Band verließ, kam für ihn Herbert Dreilich. Dreilich, der später die erfolgreiche Rockband Karat gründete, hatte im Bezirk Halle mehrfach Auftrittsverbote erhalten und war deshalb nach Ostberlin gegangen.
Die Band coverte vor allem The Who, die Spencer Davis Group und Jimi Hendrix.
Geboten durch die 60/40-Regel entstanden zunehmend auch eigene Titel, unter Umgehung der deutschen Sprache vorwiegend Instrumentalstücke, die jedoch im Stil unverwechselbar den westlichen Vorbildern glichen. Mit wachsender Perfektion beim Nacheifern, wuchs auch die Popularität der Band. War die Bühnenkleidung der Beatbands ursprünglich eher konservativ, überraschten die Music-Stromers ihre Fans mit Sgt. Pepper's-Uniformen. Der neue Stil der Band und die rasant wachsende Fangemeinde führte zunehmend zu Konfrontationen mit den DDR-Behörden. Bereits 1962 mit einem Ordnungsstrafbescheid wegen Verstosses gegen die 60/40-Regel belegt, erhielten sie 1968 schlagartig Auftrittsverbot.
Laartz, dem es untersagt worden war mit dieser Besetzung weiterhin aufzutreten, sah sich daraufhin veranlasst, die Music-Stromers aufzulösen und gründete im August 1968 das Modern Septett. Zur Gründungsbesetzung gehörten Klaus Nowodworski (Gesang), Andy Altenfelder (Trompeter), Jürgen Fritsch (Saxophon), Günter Dobrodworski (Gitarre), der Schlagzeuger Günter Wosylus, der später zu den Puhdys wechselte und natürlich Laartz, der Keyboard spielte.
Anfangs coverte man vorwiegend Blood, Sweat & Tears und Chicago. Ab 1970 firmierte die Band als Modern Soul Band und produzierte die ersten eigenen, deutschsprachigen Soulnummern. MSB machte so die Soulmusik in der DDR populär und galt neben den Bands von Horst Krüger und Klaus Lenz als 'Kaderschmiede' für DDR-Musiker. So machten der Jazzer Conny Bauer, die Blueser Hansi Biebl (Hans Biebl Blues Band, Veronika Fischer, 4 PS, Hansi Biebl Band) und Eberhard Klunker (Hans Biebl Blues Band, Windminister), der Rocker Pitti Piatkowski (City, NO 55) und die Sängerinnen Gonda Streibing und Regine Dobberschütz ihre ersten Schritte in der Band.
1973 und 1977 fusionierte MSB für kurze Zeit mit der Klaus Lenz Band zur Klaus Lenz Modern Soul Big Band und ging zeitweilig gemeinsam mit Uschi Brüning, Veronika Fischer, Helmut Forsthoff, Ernst-Ludwig Petrowski und dem Blueser Stefan Diestelmann auf Tournee.
Aktuelle Besetzung:
Hugo Laartz (Gesang)
Dirk Lorenz (Gesang)
Dagobert Darsow (Posaune)
Ferry Grott (Trompete)
Frank Fritsch (Saxophon)
Carsten Mutschall (Bass)
Das Konzert - ein Highlight des 13. Köpenicker Blues&Jazzfestival in Berlin.
Wir dürfen gespannt sein.
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