Pride ist als Country-Interpret einer der erfolgreichsten Künstler, der mehr Hits hatte als
Johnny Cash und zahlreiche Preise einheimsen konnte. Darüber hinaus konnte er sich durch seine oft im Crossover angesiedelte Musik auch im Popgeschäft behaupten. Im Jahr 2000 war es dann schließlich, als er in der Country Music Hall Of Fame aufgenommen wurde.
Nicht ganz klar ist mir der Titel dieser Kompilation, wonach Singles ab dem Jahr 1966 vorgestellt werden sollen. Tatsächlich ist der erste Song jedoch eine Single von 1969, wobei es natürlich bereits vorab eine entsprechende Veröffentlichung gab. Allerdings, und das passt dann wieder zum Titel, ist genau dieser der erste Number-One-Hit des Künstlers.
Diese Kompilation enthält so manch einen Song, der mich zufriedenstellen kann - besonders die Versionen von "Is Anybody Goin' To San Antone" mit diesem feinen Zusammenspiel zwischen Fiddle und Pedal Steel, "It's Gonna Take A Little Bit Longer", mit einem Mix aus Bakersfield und Gospel, oder die ab etwa 1973 immer stärker aufkommenden Pop-Anteile. Nicht nur hier schafft es
Pride, durch seinen beherzten und kraft- und gefühlvollen Gesangsstil zu punkten, sondern im Grunde genommen bringt er seinen speziellen Ausdruck in jedem Song zum Tragen. Besonders stark kommt dieses bei schmachtenden Balladen wie "My Eyes Can Only See As Far As You" zum Vorschein, aber auch ein wenig karibisches Flair à la
Jimmy Buffett kommt noch bei "You're My Jamaica" auf, bis er dann mit dem "Honky Tonk Blues" aus 1980 noch einmal etwas anzieht. Der letzte Song, aus dem Jahr 1981, geht dann allerdings wieder ganz klar in Richtung Pop. Mich erinnert er hier an die Musik von
Ronnie Milsap, satt mit Streichern angereichert.
Diese Kollektion zeigt auf sehr schöne Weise die Entwicklung der Musik im populären Country-Bereich im Allgemeinen und des Künstlers im Besonderen.
Noch heute ist Charley Pride übrigens im Baseball aktiv, als Spieler in Altherrenmannschaften, aber auch als passiver Mitgestalter seines Sports.