Lloyd Price / Lawdy Miss Clawdy
Lawdy Miss Clawdy Spielzeit: 48:33
Medium: CD
Label: Blue/SPV, 2007
Stil: Rhythm & Blues


Review vom 26.09.2007


Joachim 'Joe' Brookes
RockTimes goes back to the roots, part 8.
Von wem haben wir den Track nicht schon gehört?
Vielleicht war Commander Cody, Joe Cocker, Jimi Hendrix, Elvis Presley, Bugs Henderson oder gar Lemmy dabei?
Die Rede ist von einem der klassischen Songs des Rock'n'Roll: "Lawdy Miss Clawdy", den Lloyd Price schrieb, 1952 als seine erste Single veröffentlichte und damit raketenartig in den Hitlisten des Rhythm & Blues empor stieg. Die Platte hielt sich über 7 Wochen auf Platz #1 in den Charts. Wenige Jahre später war es Elvis, der, ähnlich wie durch "Hound Dog", Knete damit machte.
Und wer spielt das Piano-Intro zum Klassiker, der auch die CD eröffnet? Einer des New Orleans-Dreigestirns, neben Price und Little Richard: Fats Domino.
Wenn vom Rhythm & Blues der 50er-Jahre die Rede ist, darf einer sicherlich nicht fehlen: Dave Bartholomew. Der hörte Price in der Bar seines Bruder, mit dem er auch eine Band hatte, den Song am Piano spielen und fragte ihn, ob er ihn nicht einem Label-Inhaber (Art Rupe) vorspielen wollte. So kam es zu einer längenen Zusammenarbeit mit der Plattenfirma Specialty. Übrigens ist Bartholomew auch als Musiker auf einigen Tracks zu hören.
Auf der 48-minütigen Compilation sind Lieder aus der Zeit zwischen 1952 bis 1956 enthalten und mit "Oooh-Oooh-Oooh", "Restless Heart", "Tell Me Pretty Baby" sowie "Ain't It A Shame" weitere Hits. Manche Songs sind purer, in die Füße gehender R&B. Andere schielen ein wenig in Richtung populäre Musik.
Neben Price' Stimme, die auch schon mal Shouter-Qualitäten hat, wird der Hörer auch mit viel Saxofon-Sounds bedient.
"So Long" ist ein echter Schleicher, zu dem man den Klammer-Blues tanzen kann. Coole Nummer, diese 2 ½ Minuten. Ähnliche Klasse hat das bereits oben erwähnte "Ain't It A Shame". Eher in Richtung echter Blues tendieren Tracks wie "Jimmie Lee", "Baby Don't Turn Your Back On Me" oder das spannende "Frog Legs".
Für sein Gesamtwerk wurde der in Kenner, einem Vorort von New Orleans, geborenen Entertainer 1998 durch die Aufnahme in die Rock And Roll Hall Of Fame geehrt.
Nach seinen ersten Hits und weiteren Aufnahme-Sessions für Specialty musste Price zum Militär und gründete nach dieser Zeit mit Harold Logan und Bill Boskent das Label KRC Records.
Der R&B-Sänger und Musiker hatte noch eine Reihe weiterer Hits, und tourte mit Jerry Lee Lewis sowie Little Richard in Europa.
Wer retrospektiv auf den Rhythm & Blues der 50er-Jahre blicken möchte, erhält mit Lloyd Price' "Lawdy Miss Clawdy" eine wahre Fundgrube an Songs, die auch im Big Band-Sound gut rüber kommen. Der Klang des Silberlings ist durchweg gut und es ist lohnenswert, sich über das Album und die informativen Liner-Notes eines Neil Slaven mit dem Protagonisten zu beschäftigen.
Tracklist
01:Lawdy Miss Clawdy (2:28)
02:Mailman Blues (2:07)
03:Chee Koo Baby (2:10)
04:Oo-Ee Baby (2:25)
05:Oooh-Oooh-Oooh (2:35)
06:Restless Heart (2:33)
07:Tell Me Pretty Baby (2:13)
08:So Long (2:27)
09:Ain't It A Shame (2:40)
10:What's The Matter Now (2:54)
11:Jimmie Lee (2:11)
12:Baby Don't Turn Your Back On Me (2:30)
13:Walkin' The Track (2:23)
14:Where You At (2:01)
15:Too Late For Tears (2:21)
16:Frog Legs (2:13)
17:I Wish Your Picture Was You (2:22)
18:Let Me Come Home, Baby (2:16)
19:Tryin' To Find Someone To Love (2:26)
20:Forgive Me Clawdy (2:04)
Externe Links:
SPV