Panteon Rococo / Ejercito De Paz
Ejercito De Paz Spielzeit: 46:08
Medium: CD
Label: Unter Schafen Records, 2010
Stil: Ska, Punk

Review vom 20.10.2010


Udo Gröbbels
Rococo aus Mexiko
Panteon wer ? Noch nie gehört ! Das dürfte die normale Reaktion bei den Meisten unter unseren Lesern sein. Mir selber war die Band auch nur durch den Namen bekannt, der immer mal wieder bei Tourterminen auftauchte. Doch jetzt pünktlich zum fünfzehnten Bandjubiläum und zur fünften CD ist es auch Zeit für die Band, bei uns größer durchzustarten. Das Nonett aus Mexiko ist allerdings keine unbekannte Größe auf deutschen Bühnen, denn in den letzten zehn Jahren hat man alleine in Deutschland knapp 450 Auftritte hingelegt.
Friedensarmee mit etwas zu viel musikalischer Vielfalt
Das aktuelle Album " Ejercito De Paz" (Friedensarme) ist mal wieder komplett in spanischer Sprache und daher kann ich leider bis auf ein paar Songtitelübersetzungen wie beispielsweise 'Scheiß Demokratie' oder 'Reparier Mir Die Seele' nichts Konkretes über die Texte berichten.. Musikalisch deckt man ein extrem weites Spektrum ab. Klassischer Ska wie "Si, Ya Lo Se" oder der Ohrwurm "Sacuda", was auch gleichzeitig mein Highlight der CD ist, wechseln sich mit punkigen Klängen wie in "Control Remoto" ab. Dazu mischen sich dann noch B52s-Einflüsse wie in "Abajato Y La Izquirare" ("Planet Claire" lässt grüßen) oder sogar Disco-Klänge bei "Payaso De Mentiras". Abgerundet wird die mexikanische Musiksuppe noch mit diversen Mariachi-Trompeten und Latino-Elementen. Das ist alles sehr bunt und Crossover wie er im Buche steht, aber genau da liegt auch Problem der Platte. Alles wirkt wild zusammengewürfelt und wie eine Mix-CD, die mehrere Leute zusammengestellt haben. Einzelne Lieder können durchaus überzeugen, aber am Stück wirken die knapp 46 Minuten sehr zerfahren.
Weniger wäre auch in diesem Fall sicher mehr gewesen. Wenn Panteon Rococo Ska spielen und das Ganze mit etwas mexikanischer Folklore mischen, klingt das sehr harmonisch und technisch auch gut umgesetzt, aber der wilde Mix aus diversen Stilrichtungen trübt das Gesamtbild doch sehr. Daher auf Platte nur eingeschränkt zu empfehlen. Live kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass dieses Mischen gut funktioniert, denn partytauglich ist die Musik auf alle Fälle. Daher empfehle ich eher einen Konzertbesuch, wenn die neun Mexikaner von Anfang November bis Mitte Dezember insgesamt sechzehn Deutschlandkonzerte geben werden.
Tracklist
01:Salyame
02:Cerdoz
03:Abajo Y A La Izquierda
04:Dale Equilibrio
05:Jardn De Amapolas
06:Democracia Fecal
07:Si, Ya LO Se
08:Sacude
09:Payaso De Mentiras
10:Control Remoto
11:Conflictos
12:Arreglame El Alma
13:Yete Lejos
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