Prince And The Revolution / Purple Rain
Purple Rain Spielzeit: 43:51
Medium: CD
Label: Warner Brothers, 1984
Stil: Funk, Soul, Rock


Review vom 01.12.2011

    
Joachim 'Joe' Brookes
Prince Rogers Nelson, aka Prince ... Musiker, Songwriter, Produzent, Arrangeur, Schauspieler. Zu den Vornamen kam der Protagonist durch den Bühnennamen seines Vaters, der ein Jazz-Trio leitet.
Mit sieben Jahren komponierte er seinen ersten Song und nach der Trennung seiner Eltern war er mal beim Vater und mal bei der Mutter. Während der High School-Zeit spielte er in der Band Grand Central. 1975 war er Mitglied von 95 East, einer Gruppe, für die er zusammen mit Pepe Willie Songs schrieb.
Demo-Tapes (produziert von David Z.) wurden an Plattenfirmen geschickt und schließlich unterzeichnete Prince einen Vertrag für drei Alben bei Warner Brothers. "For You" (1978) war sein Debüt und er soll, laut Booklet-Text, alle siebenundzwanzig Instrumente selber eingespielt haben. Ein Jahr später erschien "Prince". Beide Scheiben erreichten beachtliche Chart-Notierungen und "Dirty Mind" (1980) hatte bereits Gold-Status. Er spielte als Support auf Rick James' Tour und als 1981 "Controversy" erschien, trat er im Vorprogramm der Rolling Stones auf.
"1999" (1982) wurde ebenfalls zu einem äußerst erfolgreichen Doppelalbum. Während dieser Phase gründete Prince seine Band The Revolution und 1984 folgte das Album "Purple Rain" mit dem dazugehörigen Film, in dem er sein Schauspieler-Debüt gab.
Im Vergleich zu "Purple Rain" war das Vorgänger-Album nur eine Art gelungene Aufwärmphase. Der Soundtrack enthält viele Songs, die sich zu Klassikern der Musik gemausert haben. Dazu zählt nicht alleine das fast neunminütige "Purple Rain". In Europa verhalf ihm dieser Tonträger zum endgültigen Durchbruch. Aus den R&B-Wurzeln geht er im Songwriting spielerisch mit mit Rock (auch in härteren Varianten) und Pop um. Der Einsatz eines Drumcomputers öffnet das Tor für den sogenannten Elektro-Funk.
"Let's Go Crazy" ist der perfekte Opener für das Album. Die Gitarrenriffs sind fast metallisch und diese Nummer kann man ohne Zweifel zu der härteren Kategorie von Funk-Songs zählen, auch wenn, wie in anderen Stücken, der Refrain poppige Attitüden beinhaltet. Das Gitarrensolo ist ungezügelter Hard Rock. Das Ende des Tracks ist fast schon infernalisch. Ganz im Gegensatz dazu ist der Titelsong "Purple Rain" so blumenreich wie die beiden Ränder des Coverbildes.
Seine Begleitband The Revolution setzt die Ideen des Songschreibers perfekt in Gefühle um. Phasenweise wirkt das Album richtig aggressiv, und wenn man auf die Gitarrenarbeit in so manchem schön groovenden Track achtet, dann fehlt der Platte selbst kein Schuss an Psychedelic. Abgesehen von den balladesken Momenten ist das Album auch als wild zu bezeichnen. Als Sänger kann Prince alle Gefühlslagen überzeugend darstellen und selbst das mit viel Pop sowie Streichern gefüllte "Take Me With U" kauft man ihm ab. Die rückwärts gesprochenen kleinen Textpassagen dürften hinlänglich bekannt sein und können als versteckte Botschaften hingenommen werden.
Der kleine Mann erweist sich als ein ganz Großer und die CD "Purple Rain" steht in der Bewertung auf dem Spitzenplatz. Es gibt sehr wohl noch weitere gute Alben des Künstlers, aber dieser Film-Soundtrack bleibt unerreicht.
Der Doppeldecker "Sign 'O' The Times" (1988) oder zum Beispiel "The Love Symbol Album" (1992) waren klasse Platten und der Wirbel um "The Black Album" (1994) dürfte ganz allgemein in der Musikwelt bekannt sein.
Bekannt waren auch seine Aftershows nach dem offiziellen Konzert. Mit seiner Band trat er in kleineren Clubs auf und gab großartige Live-Auftritte, die mit dem vorangegangenen Gig in den großen Hallen nur wenig zu tun hatten. Improvisation, sehr viel Improvisation war angesagt und aus eigener Hörerfahrung ist wohl das Bootleg "Small Club", aufgenommen am 18.08.1988 im Den Haager Paard Van Troje etwas ganz Besonderes.
"Purple Rain" ist das rundum gelungenste Album des vielfach ausgezeichneten, exotischen Künstlers Prince.
Line-up:
Prince (bass, guitars, keyboards, piano, drums, drum programming, vocals, backing vocals)
Appollonia Kotero (vocals - #2)
Lisa Coleman (keyboards, piano, sitar, backing vocals)
Dr. Fink (keyboards, backing vocals)
Wendy Melvoin (guitar, backing vocals)
Novi Novog (violin, viola)
David Coleman (cello)
Suzi Katayama (cello)
Brown Mark (bass, backing vocals)
Bobby Z. Rivkin (drums, percussion)
Tracklist
01:Let's Go Crazy (4:40)
02:Take Me With U (3:54)
03:The Beautiful Ones (5:14)
04:Computer Blue (3:59)
05:Darling Nikki (4:15)
06:When Doves Cry (5:54)
07:I Would Die 4 U (2:49)
08:Baby I'm A Star (4:25)
09:Purple Rain (8:41)
(produced, arranged, composed & performed by Prince & The Revolution)
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