Phoebe Snow / It Looks Like Snow
It Looks Like Snow Spielzeit: 49:18
Medium: CD
Label: SPV/Yellow (Sony), 2009 (1976)
Stil: Singer/Songwriter/Soul/Funk/Pop


Review vom 10.05.2009


Wolfgang Giese
Phoebe Ann Laub wurde am 17.7.1952 in New York City geboren.
Seit Beginn der 70er-Jahre tingelte sie durch Clubs und Bars in New York, wo sie auch entdeckt wurde und so bereits 1974 ihre erste Langspielplatte aufnehmen konnte. Von Beginn an arbeitete Phoebe mit zahlreichen Musikern aus dem Jazz- und Jazz-Fusion-Bereich zusammen, wie etwa Bob James oder Zoot Sims.
Dieses führte auch dazu, dass die Songs entsprechend geprägt waren. So auch auf dieser, ihrer dritten Veröffentlichung, aus dem Jahre 1976.
Dabei ist diese Prägung allerdings gekoppelt mit Einflüssen aus dem Soft-Rock-, Pop-, R'n'B-, Gospel-, Blues- und Singer/Songwriter-Umfeld. So hat sich auch hier ein eigenwilliger Sound etabliert, ein Mix aus oben genannten Elementen.
Geschickt vermag Phoebe mit dem Produzenten David Rubinson diese Stile zu mischen oder auch einzelne stärker hervortreten zu lassen.
Überwiegend hören wir Eigenkompositionen, bis auf die Titel 2 (Cahn/De Paul), 4 (Lawler), 6 (eine sehr zarte und intensive Interpretation des Stückes von Lennon / McCartney mit satten Background Vocals und im Reggaerhythmus dann von den Steel Drums unterstützt), und 10, dem Klassiker von Bowen/Hazel/Boyd, "Shakey Ground", hier in einer satt funkenden bläserunterstützten Version. Das groovt großartig! Ein Hauch Staple Singers, ein Hauch Stevie Wonder ist jeweils mit dabei.
Snow verfügt über eine Stimme mit ausgeprägtem Vibrato, sie vermag die Worte elastisch zu formen, ein Wiedererkennungswert ist garantiert, mal klingt sie eher zaghaft, dann wieder kräftig-frech.
Gleich zu Beginn wird durch den Einsatz der Golden Age Jazz Band eine New Orleans-Stimmung aufgebaut - mit kurzem Einsatz im Mittelteil, ansonsten funkt es lässig, mit leichtem Gospel-Charakter dazu.
Balladesk, mit einer scharf und leicht verzerrt agierenden Gitarre sowie mit Streichern unterlegt, wird der Klassiker "Teach Me Tonight" elegant und professionell vorgetragen. Eine sehr schöne Ballade ist "Have Mercy On Those"; wirklich eine äußerst gefühlvolle Interpretation, klasse!
"Stand Up On The Rock" setzt das um, was der Titel aussagt, nämlich rocken! Aber mit Wechseln in der Stimmung, ein fröhliches Stück.
Ein Blues von Bluesmann Ernest Lawler, "In My Girlish Days", mit Slide und offensichtlich einer Mandoline (die nicht in den credits steht) in altem Stil vorgetragen, rundet Snows Fähigkeiten in ihrem variablen Ausdruck ab, sie kann einfach alles gut singen! Memphis Minnie, eine der wohl bekanntesten Bluesinterpretinnen, nahm dieses Stück einst auf und man kann es hier durchaus als eine Art Tribut auffassen. Sehr viel Feeling!!!
Insgesamt also eine sehr abwechslungsreiche Platte mit dem Sound der 70er, ohne dabei aber gleich in heutiger Zeit altbacken zu klingen, viel ist hier ganz einfach zeitlos.
Dank an SPV und das Unterlabel Yellow, die diese einstige Sony-Produktion wieder zugänglich gemacht haben! Weiter so!
Line-up:
Phoebe Snow (vocals, guitar)
David Bromberg (guitar)
Sonny Burke (keyboards)
Hadley Caliman (horn)
Mel Martin (horn)
Bob Yance (horn)
Kurt McGettrick (horn)
Andy Narell (steel drums)
Steve Burgh (guitar)
Chuck Domanico (bass)
James Gadson (drums)
Golden Age Jazz Band (horns - #1)
Ed Greene (drums)
Phil Kearns (background vocals)
Harvey Mason (drums)
Reggie McBride (bass)
Ray Parker, Jr. (guitar)
Greg Poree (guitar)
David Pomeranz (keyboards - #5)
Maxine Willard Waters (background vocals)
Oren Waters (background vocals)
Julia Walters (background vocals)
Tracklist
01:Autobiography (Shine, Shine, Shine)
02:Teach Me Tonight
03:Stand Up On The Rock
04:In My Girlish Days
05:Mercy On Those
06:Don't Let Me Down
07:Drink Up The Melody (Bite The Dust, Blues)
08:Fat Chance
09:My Faith Is Blind
10:Shakey Ground
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