The Stranglers / The UA Singles 1977 - 1982
The UA Singles 1977 - 1982 Spielzeit: 60:28 (CD 1), 64:12 (CD 2), 55:57 (CD 3)
Medium: CD-Box
Label: EMI Records, 2009
Stil: New Wave


Review vom 09.11.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Compilations der Stranglers gibt es wie Sand am Meer.
Die Auswahl ist dementsprechend groß. Es gibt sehr gute, gute und schwache Zusammenstellungen.
Sampler, die sich auf bestimmte Schaffensphasen konzentrieren oder als Gesamtüberblick herhalten.
Allerdings ist das vorliegende 3 CD-Album eine Premiere, denn in dieser Ausführlichkeit wurden die Stranglers, bezogen auf ihren reich bestückten Single-Katalog noch nie vorgestellt. So gibt es aus dieser einfachen Tatsache heraus schon einmal Pluspunkte.
Was "The UA Singles 1977 - 1982" nicht hat, sind bisher unveröffentlichte Aufnahmen aus der Zeit beim Label United Artists.
Dennoch gibt es hier genügend Lieder, die auf anderen Samplern fehlen. Klar, man kann sich bei drei Platten, im Jewelcase verpackt, einiges erlauben. Satte drei Stunden Musik unterteilt in 49 Songs kommen auf den geneigten Hörer zu und diese sind definitiv sehr unterhaltsam und man bekommt dieses Triple zu einem knackig günstigen Preis.
Die Tracklist gleicht einer Perlenkette.
Schön chronologisch aneinander gereiht, kann man die musikalische Entwicklung des Quartetts besonders gut nachvollziehen.
Die Mischung aus Studioaufnahmen, Livestücken und der einen oder anderen Rarität ("Yellowcake UF6", "The Meninblack (Waiting For 'Em)", "Vietnamerica", "N'Emmemes Pas Harry", "Nuclear Device (The Wizard Of Aus)" oder "Sverige") ist in sich stimmig und macht das Hören sehr abwechslungsreich. Zum Teil gibt es Nummern, die als Bonustracks auf wiederveröffentlichten Alben zu finden sind.
Erstaunlich, wie experimentell die Stranglers waren.
Nicht nur einige der gerade oben genannten Songs belegen dieses eindeutig. Eine Komposition wie zum Beispiel "Just Like Nothing On Earth" ist großes Kino und man könnte so etwas unter experimentellen Punk einsortieren. Ein Song, der auch psychedelische Elemente beinhaltet, offenbart auf eindrucksvolle Weise, wie vielseitig die Band aus England war.
Noch einen oben drauf setzt das Stück "Maninwhite". Der Keyboarder Dave Greenfield entdeckt den Jazz und insgesamt ist diese Nummer eine der abgedrehtesten des gesamten Albums. Wenn da nicht der bekannte Gesang wäre, könnte diese Komposition auch von einer aktuellen Experimentalband stammen.
Überhaupt steht die dritte Platte, bis zu dem Hit "Golden Brown", für diesen gerade beschriebenen Eindruck. So konzentriert ist einem diese Sache früher gar nicht bewusst geworden.
Wenn man von Hits spricht, darf aus der Zeitspanne natürlich auch nicht der Titelsong des Ausnahmealbums "La Folie" fehlen. Diese hinreißende, in französischer Sprache gesungene Nummer gibt es, wie einige andere Songs auch, gleich in zwei Versionen.
Zur Freude hat man bei der Sichtung der Lieder nicht auf so genannte Maxi-Singles verzichtet. Dieses Doppelpack gibt es auf der zweiten CD mit "Bear Cage" sowie "Shah Shah A Go Go" in Form eines 'extended 12" mix' oder einer '12" version'. Beide Stücke in der Langlaufauslage sind sehr hörenswert. Schon in der kurzen Fassung groovt der 'Bärenkäfig' um die Blocks und das wird dann auch noch verstärkt. Gottlob verzichtet man auf Sound-Gimmicks!
Gleich auf dem ersten Silberling freue nicht nur ich mich über ein Wiederhören mit "Nice 'N' Sleazy". Ebenfalls einer der vielen Stranglers-Hits mit einem fürwahr überdrehten Keyboardsolo des Herrn Greenfield.
Die vier zum Teil krachenden Live-Nummern stehen den anderen Songs bezüglich der Klangqualität in nichts nach und runden den Gesamteindruck vorzüglich ab.
"The UA Singles 1977 - 1982" ist eine klasse Compilation mit einem ansprechend illustrierten Fakten-Booklet und sie reiht sich ohne Probleme in das bereits erschienene Stranglers-Paket ein. Auch bei diesem Sampler wird deutlich, dass die Gruppe nicht nur die reine Lehre vom Punk vertrat. In diesem Sinne kann eine klare Empfehlung für diese tolle Retrospektive ausgesprochen werden.
Line-up
Hugh Cornwell (guitars, vocals)
Dave Greenfield (keyboards, backing vocals)
J.J. Burnel (bass, vocals)
Jet Black (bass, vocals)
Tracklist
CD 1:
01:(Get A) Grip (On Yourself) (4:04)
02:London Lady (2:33)
03:Peasant In The Big Shitty (Live) (3:46)
04:Choosey Susie ()3:16
05:Peaches (4:07)
06:Go Buddy Go (3:59)
07:Something Better Changes (3:37)
08:Straighten Out (2:49)
09:No More Heroes (3:30)
10:In The Shadows (4:38)
11:5 Minutes (3:18)
12:Rok It To The Moon (2:47)
13:Nice 'N' Sleazy (3:17)
14:Shut Up (1:07)
15:Walk On By (6:22)
16:Mean To Me (1:55)
17:Tits (Live) (5:28)
CD 2:
01:Walk On By (Radio Edit) (4:27)
02:Old Codger (2:52)
03:Tank (2:57)
04:Duchess (2:30)
05:Fools Rush Out (2:13)
06:Nulear Device (The Wizard Of Aus) (3:33)
07:Yellowcake UF6 (3:02)
08:Don't Bring Harry (4:10)
09:Wired (3:08)
10:Crabs (Live) (3:37)
11:In The Shadow (Live) (4:48)
12:Bear Cage (2:56)
13:Bear Cage (Extended 12" Mix) (6:34)
14:Shah Shah A Go Go (4:52)
15:Shah Shah A Go Go (12" Version) (5:24)
16:Sverige (2:51)
17:N'Emmenes Pas Harry (4:18)
CD 3:
01:Who Wants The World (3:17)
02:The Meninblack (Waiting For 'Em) (3:36)
03:Thrown Away (3:32)
04:Top Secret (3:28)
05:Just Like Nothing On Earth (3:56)
06:Maninwhite (4:29)
07:Let Me Introduce You To My Family (3:10)
08:Vietnamerica (4:12)
09:Golden Brown (3:34)
10:Love 30 (4:00)
11:La Folie (6:11)
12:La Folie (Radio Edit) (3:48)
13:Waltzinblack (3:40)
14:Strange Little Girl (2:45)
15:Cruel Garden (2:19)
 
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