Allan Taylor / Lines
Lines Spielzeit: 63:30
Medium: CD
Label: T Records, 1988
Stil: Singer/Songwriter


Review vom 05.11.2008


Wolfgang Giese
Allan Taylor ist seit Beginn der 70er-Jahre aktiv (erstes Album 1971) und zählt zu den Unermüdlichen, trotz seines relativen Misserfolges. Noch heute erscheinen regelmäßig Schallplatten dieses englischen Singer/Songwriters und Folkies.
Die von mir vorgestellte CD stammt aus dem Jahre 1988 und war für mich nach "Roll On The Day" die zweite Erfahrung mit diesem stimmungsvollen Barden.
Taylor ist seit jeher damit beschäftigt, in seinen Texten von alltäglichen Dingen, 'normalen' und anderen Menschen, von Außenseitern, von Liebe und Schmerz zu singen. Und all das verpackt er in ein hochwertiges musikalisches Kleid - auf dieser Platte sehr sparsam, aber intensiv instrumentiert.
Ohne Schlagzeug aufgenommen, trägt Taylor Kleinode vor, die auch von seiner literarischen Ausdruckskraft profitieren. Er versteht es, die Dramatik eines Textes auszudrücken und rückt sich damit in die Nähe eines Jacques Brel, allerdings ohne dessen unglaubliches Feuer.
Hier geht es viel ruhiger, beschaulicher und subtiler zu, das hat 'Kaminfeuer-Atmosphäre'.
Immer wieder gibt es Anklänge an die britische Folkbewegung der 60er und 70er, hat er doch auch früher einmal mit Fairport Convention zusammen gearbeitet. Diese unterstützten ihn auch beim ersten Soloalbum.
Auf den ersten Höreindruck mag sich hier nicht unbedingt ein Funke entzünden, der die Musik in Wallung bringt, da alles eben sehr beschaulich und unaufgeregt ist. Aber bei mehrmaligem Hören entwickelt sich eine heimische und gemütliche Stimmung, die einen nicht wieder loslässt und in die man sich gern begibt und fallen lässt. Die Stärke liegt hier in der Tiefe und Intensität des zurückhaltenden Vortrags.
Alle Stücke stammen von Taylor außer "Rubenstein Remembers", das von Ewen Carruthers geschrieben ist sowie "Gently Does It" von Rab Noakes.
Meine Lieblingsstücke sind "Chimes At Midnight" mit seinem unnachahmlichen Charme, mit dieser verträumten Atmosphäre, die die abendlich/nächtliche Stimmung so treffend eingefangen hat, und "Gently Does It", das einfach nur schön ist.
Es ist sentimental ausgeprägte Musik, etwas für Kerzenschein und Abende insbesondere (Wer braucht da noch "Kuschelrock"?).
Line-up:
Allan Taylor (vocal, guitar)
Mike Silver (backing vocals, guitar)
Rick Kemp (bass)
Pete Glennon (bass)
Richie Close (piano)
Tracklist
01:Chimes At Midnight (5:18)
02:Songdance (3:28)
03:Rubenstein Remembers (5:14)
04:Boy Becomes The Man (3:40)
05:The Veteran (5:10)
06:Flower In The Snow (3:00)
07:Banjo Man (4:55)
08:Maybe Another Day (5:30)
09:Jimmy's Song (3:20)
10:Crazy Man (4:00)
11:Gently Does It (4:08)
12:The Wall (5:00)

Bonus Tracks:
13:Choose Your Time (3:08)
14:Win or Lose (4:27)
15:There Was A Time (3:12)
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