Triumph / Thunder Seven
Thunder Seven
Das kanadische Trio Triumph brachte bereits 1976 sein Debüt. Anfang der 80er-Jahre spielte die Band wohl ihre besten zwei Alben "Allied Forces" (1981) und "Never Surrender" (1983) ein. Während Triumph in Amerika richtig abräumten, blieb der totale Erfolg in Europa bis heute aus. Eigentlich etwas unverständlich, zumal sich die Band im Laufe der Jahre vom klassischen Hard Rock zu einem der besten AOR-Acts auf der anderen Seite des Teiches gemausert hatte. Und für diese Art der Musik gab es bei uns stets eine Nische und ein Publikum, welches die Alben gerne zu sich nahm. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an Bands wie Journey und Survivor.
Das Album "Thunder Seven" wurde jetzt beim Label für Reissues, Castle Records, remastered und wartet mit einem sehr guten Sound auf. "Thunder Seven" erschien in den USA erstmals 1984, ein Jahr später in Europa.
Etwas ungewöhnlich ist sicherlich die Besetzung mit drei Mann. Da bin ich ehrlich gesagt auch nicht so der Wahnsinnsfreund von, insbesondere dann, wenn der Schlagzeuger zeitweise singt, aber immerhin haben wir mit Cream eines der besten Rock-Trios in der Rockgeschichte. Die Musik von Triumph geht freilich in eine ganz andere Richtung.
Auf den ersten Alben gab es typischen Hard Rock. Auf "Thunder Seven" veränderte die Band ihren Stil. Das kann etwas damit zu tun haben, dass Eddie Kramer (Jimi Hendrix, Led Zeppelin) die Scheibe produzierte. Jedenfalls dominiert auf "Thunder Seven" weitestgehend der AOR.
Mit "Spellbound" beginnt die Platte wirklich sehr verheißungsvoll. Treibende Gitarrenriffs, wummernde Bässe und knallende Drums lassen es mächtig krachen. Leicht nachvollziehbare Songstrukturen machen Spaß und der Song rockt im Midtempo richtig ab. Und mit "Rock Out, Roll On" geht es sehr anständig weiter, ein Lied, welches zum Mitsingen einlädt. Was allerdings hier auffällt, ist der verstärkte Einsatz von Keyboards. Zwar dominiert noch die Gitarre, aber es sind die ersten wirklichen bombastischen Teppiche der Tasten erkennbar.
"Cool Down" hat echte Anleihen an die 70er (Led Zeppelin) und es wäre für mich persönlich zu wünschen gewesen, dass die Band da weiter gemacht hätte. Mit "Follow Your Heart" gab es dann eine äußerst erfolgreiche Radio-Single und damit hat die Gruppe eine neue Ära eingeläutet. Diese kann man auf der späteren "The Sport Of Kings" richtig schön nachvollziehen.
Triumph rocken im weiteren Verlauf zwar ab, aber die radiotaugliche Seite wird 'ohrenscheinlich' immer mehr avisiert. Egal, ob beim rockigen "Time Goes By" oder bei "Stranger In A Strange Land". Nach den beiden oben genannten Alben vom Anfang der 80er ist "Thunder Seven" sicherlich immer noch ein sehr hörenswertes Album. Triumph ist eine Band, die hier in unseren Gefilden bis dato viel zu wenig Beachtung bekommen hat. Wer sich von der Live-Performance dieser Truppe überzeugen möchte, dem empfehle ich im Übrigen auch das DVD-Werk "A Night Of Triumph".
Line up:
Guitars & Vocals: Rik Emmett
Drums & Vocals : Gil Moore
Bass & Keyboards: Mike Levine


Spielzeit: 41:24, Medium: CD, Sanctuary/Castle, 2006 (1984), Rock / AOR
1:Spellbound (5:14) 2:Rock Out, Roll On (5:17) 3:Cool Down (4:50) 4:Follow Your Heart (3:35) 5:Time Goes By (6:02) 6:Midsummer Daydream (1:40) 7:Time Canon (1:33) 8:Killing Time (4:17) 9:Stranger In A Strange Land (5:13) 10:Little Boy Blues (3:38)
Ralf 'Jogi' Ruhenstroth, 13.07.2006