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Dan Patlansky – Konzertbericht, 20.04.2022, Café Bar De Comm, Groesbeek (NL)

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Am 20. April 2022 war der südafrikanische Musiker Dan Patlansky zu Gast im Blues Moose Café, Groesbeek.
Mit einigen Preisen beziehungsweise Nominierungen dekoriert hat der Blueser seit 1999 bereits zehn Alben veröffentlicht.

Los ging es mit "Standing At The Station".
Es folgten unter anderem "Tue Blues" (2004), "Move My Soul" (2009), "20 Stones" (2012), "Intro Vertigo" (2016) oder "Perfection Kills" (2018).
Letztgenanntes Album produzierte er selbst und dazu heißt es:
»[…] Dan specifically recorded the 10 tracks to come across very close to what they will sound like when performing them live. […]«
Wie aus seiner Biografie auf Dan Patlanskys Website hervor geht, spielte er Anfang 2014 als Support-Act für Bruce Springsteen vor vierundsechzigtausend Menschen in Johannisburg.
2015 tourte er als Special Guest mit Joe Satriani, bei King King (2016) sowie Ende 2017 mit Joanne Shaw Taylor.
Seit Ende Februar 2022 steht "Shelter Of Bones" in den Regalen.

Dan Patlansky im April 2022 im Blues Moose Café

Dan Patlansky im April 2022 im Blues Moose Café

Zum gut eineinhalbstündigen Konzert von Dan Patlansky im Blues Moose Café in der Café Bar De Comm, Groesbeek (NL) lässt sich das Folgende berichten.
Das Trio spielte einen mit zwölf Songs gefülltes Set ohne Pause.
Vier Tracks stammten aus dem Album "Shelter Of Bones".
Dan Parlanskys Mitmusiker waren der Bassist Tom Swann sowie Ben Matthews am Schlagzeug.

Der Auftakt des beeindruckenden Gigs im Konzertsaal der Café Bar De Comm passte sowohl vom Songtitel als auch von dem treibend-musikalischen Charakter des Tracks "Lift Off". Klasse Eröffnung für einen Auftritt, der wohl alle im sehr gut gefüllten Saal begeisterte. Das Dan Patlansky Trio präsentierte nicht nur Tracks aus der "Shelter Of Bones"-Aktualität, sondern bei der Song-Auswahl ging der Bandleader weit, ganz weit zurück zu seinen kompositorischen Anfängen, denn "Heart Of Stone" war sein erstes von ihm geschriebene Lied. Nicht nur diese Nummer war einerseits geprägt von einer vielfältig-infizierenden Dynamik, die ihren Gegenpol in entspannt-ruhigen, ja sehr leisen Phasen hatte. Dann drehte Dan Patlansky unter anderem auch die Lautstärke seiner deutlich von Gebrauchspuren gekennzeichneten Gitarre runter. Das aufmerksame Publikum bekundete seine Freude über derartige Ausflüge mit Szenenapplaus. In der Live-Version entpuppte sich das Lied fast schon als Instrumental, so lang war der Gitarren-Ausflug. Dan Patlansky konnte auch mit seiner tollen Stimme – ob rau oder ohne Reibeisen – punkten.

Dan Patlansky (vocals, guitar)

Dan Patlansky (vocals, guitar)

Neben je einem Alleingang des Bassisten sowie Schlagzeugers glänzte der Bandleader durch tiefgängig-emotionale Feinmotorik auf dem Fretboard. Der Gitarrist garnierte sein bemerkenswertes Spiel auf den sechs Saiten seines Arbeitsgerätes durch den einen oder anderen Soundeffekt und dabei fiel der Funk nicht weit vom Blues-Stamm.
Auf dem Cover von "Shelter Of Bones" zeigt sich der Protagonist mit einem Hut, der einen sofort an Stevie Ray Vaughan erinnert. Die Texas-Blues-Legende sei sein großes Vorbild und Dan Patlansky ehrte SRV mit einem großartigen "Scuttle Buttin'".
Bei "Hounds Loose" ging der Blues des Südafrikaners eine Liaison mit dem Classic Rock ein und wenn die drei Musiker die begeisterten Zuschauer in die verkehrsberuhigte Straße namens Slow Blues mitnahmen, war eine Gänsehaut nach der anderen angesagt. Es wird wohl keiner der Anwesenden widersprechen, wenn die hochemotionale Ballade "Lost" an dieser Stelle hervorgehoben wird.

Dan Patlansky

Dan Patlansky

Die Band spielte im Trio-Format, aber Drummer Ben Matthews hatte bei seinem Schlagzeug-Equipment auch ein Trio, das sich durch einen besonderen Sound auszeichnete, am Start. Nein, es war kein kaputtes Hi Hat sondern – wie nach dem Konzert erfahren – ein Clap Stack. Für "Bad Soul" schüttelte er in der rechten Hand einen Shaker, mit Links bediente er dieses Clap Stack und dann servierte Ben Matthews noch einen Bassdrum-Groove. Super! Super waren auch die Bass-Läufe eines Tom Swann. Er bediente seinen Tieftöner eher unaufgeregt, aber vom melodiösen bis knackigen Klang trug der Engländer, wie auch Ben Matthews, zum Gelingen dieses Gigs bei.

Dan Patlanskys furiosen Fretboard-Fahrten brachten das Gitarrenkabel förmlich zum Glühen. Seine relaxt-balladesken Abstecher veranlasste die Anwesenden zum Träumen – einige mit geschlossenen Augen – und wenn das Trio so richtig an der Power-Schraube drehte, kam zum grandiosen Blues Rock Bewegung in der Menge.
Natürlich wurde eine Zugabe gefordert. Da ging die Combo aus meiner Sicht ein Wagnis ein, denn "Keep Tryin'" war die finale Entdeckung der Langsamkeit, kurz vor der Bewegungslosigkeit. Aber es kam, wie es kommen musste. Slow Blues der feinsten Art. Diese Nummer hatte es in sich. Am Ende des Songs – es müssen wohl rund zehn Minuten gewesen sein – hatten Dan Patlansky, Ben Matthews und Tom Swann alles richtig gemacht. Nicht nur die Zugabe war ein Highlight. Dieses Konzert war emotional bewegend und es wird wohl nicht so schnell in Vergessenheit geraten. Beide Daumen hoch für Ben, Dan und Tom!
Für den Sound waren Wim Slebus sowie Piet Buitendijk zuständig.

RockTimes bedankt sich bei Rob van Elst für den Platz auf der Gästeliste.
Die Song-Videos zum Groesbeek-Konzert können, wie immer, auf dem Blues Moose-You Tube-Kanal angeschaut werden.
Am 05. Mai 2022 wird Laurence Jones im Blues Moose Café erwartet.


Line-up Dan Patlansky:

Dan Patlansky (vocals, guitar)
Tom Swann (bass, backing vocals)
Ben Matthews (drums, percussion)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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