21 Lucifers / In The Name Of...
In The Name Of... Spielzeit: 33:35
Medium: CD
Label: Pulverised Records, 2008
Stil: Thrash Metal

Review vom 13.02.2008


Andrea Groh
»Eines Tages am Anfang des Jahres 2002 trafen sich in Falun (Schweden) drei Musiker, die nichts Besseres zu tun hatten, als in einem kleinen feuchten Proberaum die Zeit tot zuschlagen und zu üben.« (Dieser Satz aus der Band-Bio ist einfach so klasse, dass ich ihn übernehmen musste). Diese drei waren Erik Skoglund (ex-Five More Victims), Björn Astrom (Schlagzeuger von Bludge) und Ola Berg (ex-Bassist von Without Grief) und ihnen machte das dermaßen viel Spaß, dass sie beschlossen eine Band zu gründen, die sie nach ihrem ersten Song, Gridlock, nannten.
Damals spielten sie noch Grindcore. Schon bald suchten sie einen weiteren Gitarristen, den sie in Nicklas Lindh fanden, der bereits mit Ola bei Without Grief gespielt hatte. Dieser brachte Einflüsse aus Death und Thrash Metal mit und bewegte die musikalische Ausrichtung der Band in diese Richtung.
Nun war man auf der Suche nach einem neuen Bandnamen: Fündig wurden die Jungs in einem Zeitungsartikel über eine Jugendbande in Australien, die aus Langeweile mit Brandstiftung begann (ich dachte so etwas wäre eher in Norwegen 'in'). Die Schlagzeile dazu lautete »21 Lucifers«. Wobei auch noch eine andere Deutung des Namens möglich wäre: In der Zahlenmystik ist 21 die Zahl der Vollendung oder Erkenntnis. Zum Beispiel gibt es im Tarot das 'große Arkanum', welches aus 22 Karten besteht und von 0 (der Narr) bis 21 (die Welt) gezählt wird, das unter anderem 'Erkenntnis am Ende des Weges' bedeutet. In der Bibel war der Engel Luzifer (= Lichtbringer) derjenige, der als Schlange in den Garten Eden kam und den Menschen sagte, sie sollen vom Baum der Erkenntnis essen. Womit der Name 21 Lucifers dann doppelt für 'Erkenntnis' steht.
Nach diesem kleinen Ausflug zurück zur Band. Erik wollte sich nur noch auf die Vocals konzentrieren und nicht mehr Gitarre spielen. So kam dann Tobias Ols als Gitarrist hinzu. In dieser fünf Mann starken Besetzung wurde 2002 das Fünf-Track-Demo "Retaliation" eingespielt. Diesem folgte Anfang 2004 der Vier-Tracker "Hope Fades", nachdem der Schlagzeugposten mit Olle Ferner sowie der Platz am Bass mit Per Eriksson neu besetzt wurde. Ende 2004 wurde "In The Name Of…" in den Black Lounge Studios eingespielt, auf welchem die meisten Songs der Vorgänger wieder auftauchen. Dieses Album erscheint nun nach langen Verzögerungen bei Pulverised Records.
Nach dem Motto 'wer schneller spielt ist früher fertig' hat die CD bei 18 Songs eine Gesamtlänge von einer guten halben Stunde. Wenn man die sekundenlangen Hiddentracks am Schluss mitzählt wird dann die Zahl 21 erreicht…
Die einzelnen Stücke dauern also meistens um die zwei Minuten: Hier merkt man doch noch die Grindcore-Vergangenheit. Die Musik bewegt sich zwischen Thrash/Death/Black Metal und Grindcore. Die Band nutzt Elemente der verschienen Sparten, ohne sich konkret einordnen zu lassen. Auf jeden Fall haut man vorwiegend 'voll auf die Glocke', obwohl auch mal langsamere Parts eingestreut wurden, aber das ist eher selten der Fall. Gerade diese Momente sorgen für Auflockerung, davon hätte es durchaus noch ein paar mehr geben können.
Eine gelungene Überraschung stellt "Surprise Your're Dead" dar: Hierbei handelt es sich nämlich um eine Coverversion von Faith No More, was allerdings nirgendwo vermerkt ist (an dieser Stelle Danke an meinen Mann, der das innerhalb von Sekunden erkannt hat. Mir kam das Stück zwar bekannt vor, aber ich hätte es nicht gleich einordnen können).
Logischerweise ist die 21 Lucifers-Version 'ein wenig' schneller und dürfte nicht jedem Fan des Originals zusagen. Diese sind vermutlich auch nicht die angestrebte Zielgruppe. "In The Name Of…" ist eher interessant für Hörer von Impaled Nazarene, Legion Of The Damned, aber auch Slayer-Anhänger, die sich mal wieder ein Brett wie einst "Reign In Blood" wünschen, sollten durchaus ein Ohr riskieren.
Line-up:
Erik Skoglund (vocals)
Nicklas Lindh (guitar and backing vocals)
Tobias Ols (guitar)
Olle Ferner (drums)
Per Eriksson (bass)
Tracklist
01:In The Name Of... (1:09)
02:Violence (2:14)
03:Art Of Chaos (2:08)
04:Greed Spreader (1:25)
05:Die Dead Gone (1:31)
06:Hate Will Prevail (1:58)
07:Hope Fades (2:00)
08:Perfect Hell (1:50)
09:Despair (3:14)
10:Kill Or Blood (0:56)
11:Man-made Misery (2:11)
12:Suprise You're Dead (2:15)
13:Killing At Will (1:29)
14:Where Apathy Dwells (1:22)
15:Self Pollution (2:15)
16:Quid Pro Quo (2:02)
17:5 Infernal Years (0:12)
18:Retaliation (2:56)
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