Almah / Same
Almah Spielzeit: 42:09
Medium: CD
Label: AFM Records, 2007
Stil: Power Metal/Progressive


Review vom 07.03.2007


Tom Machoy
So, da ist es nun: Das Album, das so viel Beachtung finden soll. So zumindest schreibt es die Presse im Vorfeld. Und die Erwartungen sind groß, wenn ich mir nur das Line-up ansehe. Da ist zum einen Edu Falaschi, Brasilianer und eigentlich die Stimme der Power Metal-Band Angra, der dort nach Andre Matos' Weggang die Fans vollkommen überzeugen konnte und bedeutenden Anteil am jetzigen Vorankommen von Angra hat. Mit "Almah" stellt er nun sein erstes Soloalbum vor.
An seiner Seite und vor allem sehr deutlich auf der CD zu hören Emppu Vuorinen von Nightwish, der zu den begehrtesten Guitar-Heroes Europas zählt. Nun, dazu muss ich sicher nichts mehr sagen.
Lauri Porra, Ex-Sinergy-Bassist, mit einigen Soloalben im Gepäck und mittlerweile bei Stratovarius, und am Schlagzeug Casey Grillo, der seit 1997 bei Kamelot die Stöcke schwingt und zu den besten Drummern im Power Metal zählt, komplettieren Almah.
Zu diesem Projekt gesellt sich Mike Stone, Gitarrist von Queensryche, mit einem kleinen Gastbeitrag. Grammy-Preisträger 2005 Adriano Daga produzierte die Platte.
Für alles Musikalische und Textliche zeichnet Edu Falaschi als Verantwortlicher.
Auch wenn in manchen Songs doch stärker angereicherte, progressive Elemente (besonders in den letzten Titeln) zu finden sind, höre ich ansonsten durchweg eine Power Metal-CD, mit sehr eingängiger, nicht gefälliger, sondern intelligenter Musik, die viele Genres in dem großen Power Metal-Feld vereint. Da ist jedes Stück stark, ob nun schnell oder ruhiger, wie gesagt - jeder Stil wird beleuchtet, angeleuchtet, ausgeleuchtet.
Hier sind wirklich Musiker am Werk, die keine Mühen gescheut haben, qualitätsmäßig ihr Bestes zu geben, damit wir uns an der Scheibe erfreuen können. Und das ist nun mal der Fall, denn für 'nur ein Projekt' haben Edu Falaschi und Almah einen großen Aufwand betrieben, dass es so gelingt.
Präzise wird auf den Punkt gespielt; sie sind eben knallharte Profis und beherrschen ihr Metier!
Bereits mit "King", dem ersten Track, bekomme ich vollsten Hörgenuss. Für mich die härteste Nummer der CD. Um mal eine Vorstellung vom Gehörten zu geben, in welche Richtung sich die Musik bewegt, sage ich nur: Metallica in den Strophen und im Refrain das Vibrato eines Axl Rose - eine gelungene Mischung! Es knallt los mit harten Riffs und aggressiven Drums sowie einem, den Riffs angepassten, Strophengesang. Im Mittelteil ein Break, hart, wenn auch mit gedrosseltem Tempo geht es weiter mit getragenen Vocals und melodiösen Gitarren. Letztendlich finde ich mich im Refrain zurück, mit diesem tollen Vibratogesang.
Ganz anders geht es in "Take Back Your Spell" zu Sache. Nicht ganz so hart wird schon am Anfang ein hymnischer Gitarrensound angeschlagen, der an Gary Moore zu "Wild Frontier"-Zeit erinnert. Vocals und der Strophenablauf wecken Assoziationen an Iron Maiden, der Refrain könnte von Helloween stammen - eine wunderbar satte Mischung, die von einem klasse Gitarrensolo gekrönt wird.
Auch bei den Balladen ("Forgotten Land") bleiben die Musiker ihrer Qualität in jeder Beziehung treu. Es gibt punktgenau eingesetzte Gitarrenarbeit, die selbst akustisch hervorragend platziert ist, wie zum Beispiel bei "Primitve Chaos" und oft sogar mit progressiven Ansätzen sowie schönen Basseinlagen in den Strophen aufwartet.
Im Titeltrack erfährt das Ganze sogar noch eine Steigerung: Eine getragene, akustische Gitarre, ein unterschwellig gespielter Bass, dezent eingesetztes Schlagwerk mit Gongs, irgendwann klingt es nach einem Akkordeon, nach Glockenspiel und dann ist sogar eine Geige zu hören. Von den ruhigen Nummern ist "Almah" der gelungenste Titel - mein Anspieltipp!
Wer kein Balladenfreund ist, der wird mit "Scary Zone" bestens bedient: Harte Gitarrenriffs mit einem recht vordergründigen Bass lassen es krachen, es gibt Tempo- und Stilwechsel ohne Ende. In die gleiche Kerbe hauen "Break All The Welds" oder auch "Golden Empire".
"Breathe" möchte ich noch erwähnen, das ab und zu sogar an U2 denken lässt. "Box Of Illusion" ist sehr progressiv angereichert und "Children Of Lies", das mit Andenflöten eröffnet wird (zumindest klingt es so) und später mit satten Gitarrensound und choralem Refraingesang brilliert. Heavy durch und durch.
Feine Scheibe!
Tracklist
01:King
02:Take Back Your Spell
03:Forgotten Land
04:Scary Zone
05:Children Of Lies
06:Break All The Welds
07:Golden Empire
08:Primitive Chaos
09:Breathe
10:Box Of Illusion
11:Almah
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