Amplify / All In
All In Spielzeit: 35:57
Medium: CD
Label: Rodrec, 2009
Stil: Pop Punk, Rock, Powerpop

Review vom 16.05.2009


Mike Kempf
"All In" von Amplify bedeutet Punk aus Hamburg. Doch es ist ein Punk der soften Art, da sie diesen mit reichlich Pop angereichert haben und er somit sehr bekömmlich ist. Zwölf Songs in knappen 36 Minuten zu verpacken, erscheint zunächst praktisch, da man schnell einen Tonträger pressen kann und ihn auf dem Markt wirft. Diesbezüglich hält sich meine Begeisterung erstmal in Grenzen, es sei denn, das Scheibchen wird dementsprechend günstig angeboten. Für den Musikinteressierten ist auch das Line-up nicht gerade aussagekräftig, denn Timmys, Robins und Dominiks gibt's deutschlandweit recht viel, und das Recherchieren bezüglich der vollständigen Namen ist mir da einfach zu mühselig. Genug gemäkelt, letztlich ist immer noch entscheidend, was das Album musikalisch hergibt.
Das Hanseaten-Quartett ohne Nachnamen eröffnet mit "My Own Way" seinen Silberling. In der Tat kommen sie im ersten Eindruck recht punkig rüber und versuchen mit schnellen Taktfolgen zu beeindrucken. Gar nicht übel, wobei mir der Gesang zu geschmeidig wirkt. Doch klar, hierbei handelt es sich ja um 'Pop Punk'! Bei "Memories" haben sie sich ein Schmankerl ausgedacht: So hat man das Gefühl, dass erstmal ein Radiosender eingestellt werden muss. Dominik haut bei "Feeling" extrem heftig auf seine Pauken ein. Von den Stromgitarren bestens begleitet, könnte der Track als Vorzeigesong dienen.
"What You Do" beginnt ebenfalls in allerbester Punk-Manier, doch die Pop-Elemente nehmen mir zuviel an Fahrt raus. Da hilft auch das kleine Basssolo, obwohl recht ansprechend, von Marlon nur wenig.
Das Konzept zieht sich auch bei "Stand Up" durch. Man denkt, jetzt lassen sie die Sau raus, doch dann wird man durch den soften Gesang der Boys, wobei hier der Refrain ziemlich heftig an meinem Gemüt nagt, wieder auf den Boden der Tatsachen geführt. Auch die restlichen Tracks sind nach dem selben Strickmuster erstellt und setzen leider keine großartigen Akzente. Ob sie beim Hörer bleibenden Eindruck hinterlassen? Ich weiß nicht recht. Ich glaube, die Jungs können nur bei den jüngeren Fans punkten, die sich mit dem 'Pop Punk' besser identifizieren können. Wobei mich mein Kollege Moritz zu belehren wusste und mir mitteilte, dass dieser Stil gerade in den 90ern sehr populär war. Trotzdem, für mich als alten Rockhasen, fällt es nach wie vor ziemlich schwer, absoluten Gefallen an der CD zu finden.
Ihren Stil, den sie auf ihrer MySpace-Seite mit 'Pop Punk' angegeben haben, irritierte mich, da ich mit solch einen Musikstil noch nie zu tun hatte. Punk hat für mich ebenso wenig mit Pop zu tun, wie Nana Mouskouri mit Mick Jagger. Ich bin da eher konservativ gestrickt.
Line-up:
Timmy (vocals, lead guitar)
Robin (guitar, backing vocals)
Marlon (bass, backing vocals)
Dominik (drums, lead vocals)
Tracklist
01:My Own Way
02:Yesterday
03:Without You
04:Memories
05:Feelings
06:What You Do
07:Stand Up
08:Pictures
09:Mountain High
10:Waiting
11:Breakout
12:Who We Are
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