Askon / The End Is Near
The End Is Near Spielzeit: 51:28
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2013
Stil: Black/Doom/Death Metal

Review vom 13.03.2014


Andrea Groh
Askon (Germanisch für Asche), das sind zwei junge (20 bzw. 22 Jahre) Männer aus Bayreuth, die »Blackend steel from Franconia« machen. Genauer gesagt, eine Mischung aus Doom/Death- und Black Metal inspiriert von u. a. Amon Amarth und Immortal. Kennengelernt haben die beiden einander in der Band Zarragorth, daraus entstand schließlich 2011 Askon.
Ihr in Eigenregie veröffentlichtes Debüt ist ein Konzeptalbum über gemanische/nordische Mythologie, erzählt wird von Ragnarök, vom Auslöser, von der Schlacht selbst und was danach geschah.
Okay, weder der Inhalt noch die musikalische Ausrichtung sind etwas Neues… aber das muss ja nicht heißen, dass es schlecht ist. Und da ich sowohl die aufgeführten Bands als auch Stilrichtungen mag… dann mal her mit den jungen Franken…
Erster Kritikpunkt beim Blättern im Booklet: Stilistisch stimmig gemacht, aber schwer lesbar… das ist schon schade, insbesondere wenn da eine Erklärung zum Konzept dabei ist.
Ansonsten ansprechend gestaltet, auch die Fotos der Beiden. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass J. D. Redbeard (alias Julian Deinlein) für Gitarre, Bass, Keyboard und Drums zuständig ist und alle Songs geschrieben hat. Respekt. Und aufgenommen, gemixt und gemastert hat er wohl auch noch...
Bei diesen Selfmade-Umständen, dem Alter der Protagonisten und dem doch relativ kurzen Bandbestehen sollte man kein hochprofessionelles Werk erwarten.
Hören wir uns also mal an, was uns "The End Is Near" bietet. Genretypisch geht es mit einem Intro mit Gedröhne und Gedonner los, bis nach ca. eineinhalb Minuten die Gitarren zu riffen beginnen und gleich darauf die keifende Stimme einsetzt. Dabei bleibt die Geschwindigkeit eher schleppend bis Midtempo. Während die Instrumente dies erst einmal weiterführen, verändert sich die Stimme, mal wird ein Growl eingebaut, mal Sprechgesang. Dann variiert auch die Hintergrundgeschwindkeit. In dieser Form wird uns von "Baldurs End" erzählt. Ganz nett, aber nicht spektakulär.
Doch bereits "Mourning Worlds" zeigt, dass Askon noch längst nicht ihr Pulver verschossen haben, hier zeigen sie sich epischer, bombastischer, mit akustischem Anfang. Gerade dieser erinnert mich an Bathory. Seltsam, dass die Jungs Quorthons Viking-Phase gar nicht bei ihren Inspirationen erwähnt haben.
Im nächsten Song, "Near Salvation", gibt es die nächste Überraschung: weiblicher Gastgesang, interessanter Kontrast zum Gekeife.
So langsam ist klar, wie und wohin die Nordmänner laufen…
Es gibt epische Momente, die angenehm auflockern und Atmosphäre einbauen, dazu ein Grundgerüst von Riffs - okay, die mögen auf Dauer vielleicht etwas monoton sein, aber den Vorwurf müssen sich auch andere Bands gefallen lassen, z. B. Amon Amarth. Das Tempo ist vorwiegend schleppend, die Stimme meistens schön schwarzmetallisch keifend. Wenn das mit dem Chorgesang kombiniert wird, hat das durchaus etwas Faszinierendes und Heroisches - man kann sich hierzu herrlich Helden und Götter vorstellen, die in eine Schlacht ziehen.
Die Mischung aus doomiger Heavyness, Black Metal-Stimme mit Grunzeinschüben und den epischen Elementen ist interessant und weiß (mir) zu gefallen, denn sie ist trotz erwähnter und spürbarer Einflüsse eigenständig.
Askon bemühen sich, die Musik und Stimmung dem gerade Erzählten anzupassen. Teilweise eher harmonisch und hoffnungsvoll, teilweise eher finster und dem Untergang geweiht (passenderweise heißt der Song, bei dem ich das gedacht habe, "Marching Into Doom").
Die Produktion ist recht ungeschliffen und untergrundig - das mag den oben erwähnten Umständen geschuldet sein oder Absicht - die Oldschool-Fans wird das ansprechen. Wer nicht auf ein Hochglanzerzeugnis besteht, kann sich hier nordische Mythologie angedüstert und angeschwärzt erzählen lassen, denn Charme und einen gewissen Reiz hat "The End Is Near" allemal.
Line-up:
J. D. Redbeard (all instruments, vocals)
Manuel Roß (vocals, lyrics)

L. Bauer (female guest vocals)
S. Hurtig (guest guitar solo - #8)
Tracklist
01:Baldurs End
02:Mourning Worlds
03:Near Salvation
04:Lokis Nemesis
05:The End Is Near
06:Marching Into Doom
07:Genesis - A New Age
Hidden Track: The Return Of Mjölnir
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