Asteroid And Blowback / (Split-CD)
Split Spielzeit: 62:08
Medium: CD
Label: Fuzzoramarecords, 2006
Stil: Heavy Rock

Review vom 04.10.2006


János Wolfart
Black Sabbath! Das ist die Band, die einem angesichts der Musik des 'Split'-Albums von Asteroid und Blowback, in den Sinn kommt. Nun, einige reden lieber über Stoner-Rock, oder passend zum Namen des Labels, Fuzz-Rock. In welche Schublade man diese Bands auch steckt, der heavy, von übermächtigen Gitarrenriffs geprägte Sound erinnert an Tony Iommi und Co. Wären die frühen Sabbath-Alben nicht vor 35 Jahren, sondern heute eingespielt worden, hätten sie ein ähnliches Klangbild. Ein Album des legendären englischen Quartetts scheint geradezu den Gitarrensound der Bands zu prägen: "Vol. 4" (Déjà-vu, wenn man das 1972er Werk nochmal konsultiert); "Paranoid" und "Master Of Reality" sind auch ganz nahe dran. Asteroid und Blowback aus Schweden sind noch einen Tick heavier, die Gitarren noch 'verschwommener'.
Asteroid besitzen einen gewissen progressiven Anspruch: Laute Passagen mit den fuzzigen Gitarren wechseln sich mit ruhigeren Parts ab, wo eher der Gesang dominiert. Sie lösen sich damit auch eindeutig von jeglicher Sabbath'scher Eingängigkeit - allerdings wird dadurch manch ein Stück ("Hexagon", "Sim-Sala-Bim") durch die vielen Breaks und unterschiedliche Riffs zu einer kleinen Herausforderung für den Hörer.
Erst nach mehreren Durchläufen offenbart sich einem die songwriterische Klasse der drei Musiker. Perfektes Beispiel dafür ist gleich der Opener "Supernova": Arrangement der Lead-Gitarren, kurzes Percussion-Zwischenspiel und der geschickte Gebrauch von den Stimmen der beiden Sänger, der sich durch alle Tracks durchzieht und wie in "Anagram" (Riffs von "Electric Funeral" inspiriert?) psychedelisch angehaucht wirkt, machen Asteroids Musik mehr als abwechslunsgreich. Der Höhepunkt ist das balladeske "Walk Alone", der abwechselnde Gesang - nicht Ozzy-inspiriert - von Hirse und Nilsson verdient das Prädikat Weltklasse. "The Big Trip Beyond" bildet den perfekten Abschluss für Asteroid.
>Die Jungs von Blowback sind absolute Freaks - sie haben sich für das Photo im Booklet in Black Sabbath-T-Shirts ablichten lassen.
"Holy Skies" gibt uns gleich das volle Heavy-Brett und genauso geht es mit "Autumn Leaves" weiter - der Riff scheint etwas (hüstel...) von "Iron Man" inspiriert worden zu sein. Aber zum Glück wissen auch Blowback, dass man den Hörer nicht über die volle Spielzeit mit den fuzzigen Gitarren erschlagen darf - der ruhige Part in "Autumn Leaves" und die schön relaxte, akustische Instrumentalnummer "Invisible Touch" beweisen es. "Fairys Dance" glänzt durch gute Einfälle, wie eine orientalisch angehauchte Leadgitarre und einen gesprochenen Kommentar. "Cosmic Dust" - der tempomäßig gedrosselte Beginn erinnert an "Cornucopia" oder "Under The Sun" von "Vol. 4", während die Riffs des schnellen Parts von "Children Of The Grave" stammen könnten. Ist Geezer Butler für diesen Song von Blowback als Ghostwriter tätig? Hier ein kleiner Auszug:
"You are searching, searching for the sky
You want to be free, but you can't be healed
Would you leave tomorrow, just listen to me"
Jedenfalls bleibt festzuhalten, dass von den beiden Bands Blowback relativ wenig Eigenständigkeit, dafür aber viel Retro-Sound bieten. Asteroid hingegen sind eine in ihrer Entwicklung weit vorangeschrittene Band, von der noch viel zu erwarten ist.
Festtag für Black Sabbath- und Stoner-Rock-Fans - heavy guitars forever!!
Line-up:

Asteroid:
Robin Hirse (Guitars & Vocals)
Johannes Nilson (Bass & Vocals)
Martin Strom (Drums & Percussion)

Blowback:
Seb (Guitar)
Crille (Bass)
Henke (Drums)
Steffe (Vocals)
Tracklist
Side Asteroid:
01:Supernova (04:52)
02:Anagram (05:30)
03:Hexagon (06:02)
04:Sim-Sala-Bim (04:40)
05:Walk Alone (05:19)
06:The Big Trip Beyond (05:18)

Side Blowback
07:Holy Skies (04:06)
08:Autumn Leaves (05:17)
09:Fairys Dance (04:03)
10:Cosmic Dust (05:18)
11:The Arquitect (06:55)
12:Invisible Touch (04:39)
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