Axxion / Wild Racer
Wild Racer Spielzeit: 38:29
Medium: CD
Label: High Roller Records, 2013
Stil: Heavy Metal

Review vom 21.07.2013


Jan Bundels
Es gibt Genres, die nach ihrer Zeit in den 80ern ein wenig eingeschlafen sind. Das gilt auch für den (klassischen) Heavy Metal dieser Zeit. Zwar können die alten Heroen noch immer auf eine ansehnliche Fanbasis zählen und ziehen auch noch jede Menge Publikum vor die Bühnen (siehe Headlinershows von Accept auf den größeren Festivals), doch wirklich neue Bands haben es schwer, zumindest in Deutschland, sich zu etablieren. Zwar scharren zum Beispiel Enforcer und Striker bereits mit den Hufen, jedoch muss man erst einmal die weitere Entwicklung abwarten um zu sehen, ob sie qualitativ an ihre großen Vorbilder anknüpfen können.
Eine weitere dieser Bands sind Axxion (gesprochen: Action) aus Kanada, die aus Teilen von
Skull Fist entstanden. Diese galten als die Hoffnungträger des traditionellen Heavy Metals, bis es zu einigem bandinternen Ärger kam.
Nun, jedenfalls steht mit "Wild Racer" das Debüt in den Startlöchern und will dem geneigten Hörer mit seinen zehn Tracks ordentlich den Scheitel ziehen.
Das klappt leider nur bedingt, denn Axxion schaffen es kaum, aus den vorgetretenen Pfaden auszubrechen. Zwar kann man die sehr eingängigen Refrains schon nach dem ersten Durchlauf mitsingen und auch der Kopf wippt schön regelmäßig mit. Das alles muss gerade im Sommer nichts schlechtes sein, jedoch bleiben die Songs nicht hängen und nutzen sich dementsprechend schnell ab. Ein paar Ecken und Kanten hätten durchaus gut getan. Rein technisch kann man der Band jedoch nichts vorwerfen. Die Gitarristen lassen die 80er wieder aufleben und der Bass klingt wie eine Hommage an Steve Harris. Die Stimme von Chris Riley fräst sich sofort in das Gehirn, nur Drummerin Alison Thunderland rumpelt sich etwas unmotiviert durch ihr Set. Aber das bekommen die drei Jungs und das Mädel sicherlich in Zukunft noch hin.
Im Endeffekt ist "Wild Racer" ein solides Album, dem man anhört, dass die Musiker mit Leidenschaft an ihrem Projekt arbeiten. Es gibt jedoch noch Luft nach oben. Wenn Axxion es schaffen, ihre Songs auf dem nächsten Silberling zu individualisieren, könnte dieser es sogar aus den bierseligen Old School-Partykellern auf größere Bühnen schaffen.
Line-up:
Chris Riley (bass)
Alison Thunderland (drums)
Sir Shred (lead guitars)
Dirty D Kerr (vocals, rhythm guitars)
Tracklist
01:Wild Racer
02:High Bars
03:On The Edge
04:Nightstalker
05:Stallion
06:Hard Rockin'
07:Fireheart
08:Still Hungry
09:Tonight
10:Ride Of The Chariots
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