Geoff Achison & The Souldiggers
12.10.2013, Ducsaal, Freudenburg
Ducsaal Geoff Achison & The Souldiggesr
Ducsaal, Freudenburg
12. Oktober 2013
Stil: Funk'n'Blues, Rock'n'More
Konzertbericht


Artikel vom 19.10.2013

       
Markus Kerren                  Sabine Feickert
Geoff Achison & The Souldiggers Kriminell, was sich an diesem Samstagabend, den 12. Oktober im Ducsaal abspielte. Angesagt hatte sich der Australier Geoff Achison mit seiner Band The Souldiggers, die unser Holger ja auch bereits einmal in Berlin erleben durfte. Für das nach Freudenburg abgesandte RockTimes-Duo stellte die Band jedoch vollkommenes Neuland dar, was sich natürlich in freudiger Spannung niederschlug.
Und nachdem wir zunächst mit der groben Vermutung 'Blues Rock' angereist waren, wurden wir nicht nur granatenmäßig überrascht, sondern auch wie ein regelrechter Wirbelwind durch verschiedenste Musikstile wie etwa Blues, Funk, Jazz, Rock und Reggae gezwirbelt. Absolut federführend und sich wie ein roter Faden durch den ganzen Abend ziehend war der Funk, der jedoch nicht penetrant rausgehauen wurde, sondern ganz subtil die Grundlage für nahezu jeden Song bildete.
Geoff Achison & The Souldiggers Und wow, wohl dem, der eine so abgezockte wie brillant aufspielende Rhythmusabteilung wie die Herren Spy Austin (Bass) und Sam Kelly (Schlagzeug) hinter sich wissen darf. Ich dachte bis zu diesem Abend immer, ich wüsste, was ein guter Groove ist, aber diese beiden stellten so ziemlich alles in den Schatten, was ich bisher bei Live-Konzerten vor Augen und Ohren bekommen hatte. Wahnsinn! Dazu war Paul Jobson (der Junior in der Band) am Keyboard mit auf der Bühne, dem man an seinem Instrument wohl ebenfalls kaum noch was vormachen kann.
Geoff Achison & The Souldiggers Locker-leicht wechselte Jobson je nach Song von Hammond-artigen Klängen zum E-Piano oder auch Clavinett und brachte durch sein Spiel immer wieder auch fantastische Jazz-Elemente mit ein. Und Geoff Achison selbst ließ selbstverständlich auch nichts anbrennen. Sehr sympathisch verkaufte er sich dabei - obwohl technisch auf höchstem Niveau - auch nicht als neuer Saitenhexer mit egomanischen Zügen, sondern ordnete sich stets dem jeweiligen Song unter. Die Tracks an sich hatten u. a. dadurch zwar nicht unbedingt Hitcharakter, fesselten den Ducsaal jedoch von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Um es auf den Punkt zu bringen: Diese Band kochte, hatte zwar als Eckdaten immer einen bestimmten Song auf dem Plan, jammte und improvisierte währenddessen aber nach Belieben. Geoff Achison & The SouldiggersUnd so kam das anwesende Publikum auch kaum wieder aus dem Staunen heraus, denn man wusste zu keinem Zeitpunkt, was als nächstes passieren würde. Der Gig war tatsächlich wie ein Trip ins ominöse Abenteuerland, für das der Eintritt an diesem Abend zwar nicht den Verstand kostete, in dem man vor lauter begeisterten 'aaah's und 'oooh's' aber fast sogar das Essen und Trinken vergaß.
Zum Ende der Songs hatte Achison sehr oft einen Höllenspaß daran, seinen Mitspielern immer wieder ihm spontan zukommende Akkordwechsel zuzurufen, nach denen er dann seiner Gitarre alle möglichen und unmöglichen Töne entlockte. Der Rest der Band kannte dieses Spielchen wohl schon und folgte dem Frontmann mit einem wissenden sowie amüsierten Lächeln, während das Publikum dem Ganzen gespannt zuhörte und den Tonfolgen teilweise gar körperlich hin- und herwiegend folgte.
Geoff Achison & The Souldiggers Ich übertreibe sicher nicht, wenn ich feststellen darf, dass dieser Gig ein absolutes Erlebnis war. Da lief nichts auf 'Nr. Sicher', die Band ließ sich schlicht und ergreifend kopfüber ins (musikalische) Haifischbecken plumpsen, sah sich kurz um, begann immer wieder einen neuen Weg einzuschlagen um herauszufinden, wo sie dieser wohl hinführen würde. Das war an diesem Abend so spannend für mich, wie es mir vor vielen Jahren erging, als ich beispielsweise die ganz frühen Livealben der Allman Brothers Band für mich entdeckte. So soll es sein und so macht ein Konzert einfach richtig Sinn und Spaß.
Keine ausgelatschten Wege, sondern endteckungslustig und frei von der Leber weg, dazu musikalisch auf höchstem Niveau, ohne Netz und doppelten Boden. Wahrlich ein Abenteuer!
Wie immer bedanken wir uns bei Manfred Weber und dem gesamten Ducsaal-Team für die hervorragende Zusammenarbeit.
Line-up:
Geoff Achison (guitar, lead vocals)
Paul Jobson (keyboard)
Spy Austin (bass, background vocals)
Sam Kelly (drums)
Bilder vom Konzert
Geoff Achison & The Souldiggers   Geoff Achison & The Souldiggers   Geoff Achison & The Souldiggers
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