Gwyn Ashton / Fang It
Fang It
Da Gwyn Ashton nachhaltig von Rory Gallagher beeinflusst wurde, und auch in der 'Gallagher-Gedächtnis-Band' Band Of Friends spielte, ergab sich die Zusammenarbeit mit der ehemaligen Rhythmussektion des unvergesslichen Iren, aus der dann das Album "Fang It!" resultierte. Produziert hat das Ganze Dennis Greaves, der Kopf von Nine Bellow Zero, der auch die backing vocals zu diesem Album beisteuerte. Die Aufnahmen wurden 2000 abgeschlossen und veröffentlicht. Im November 2005 legte man das Album neu auf. Dieses ist jetzt auch über die größeren Plattendealer zu beziehen. Grund genug, sich das Werk mal genauer anzuschauen und zu hören.
Das Booklett besteht aus sechs gefalteten Seiten. Es enthält alle Lyrics der CD und ist recht ansprechend gestaltet. Leider sind die Texte nicht sonderlich gut zu lesen. Zehn der elf Titel auf dem Album stammen aus Gwyn Ashtons Feder. Der elfte Song, wie sollte es anders sein, stammt von Rory Gallagher und heißt "Who's That Coming?". Bei diesem Stück hört man überdeutlich die musikalische Seelenverwandtschaft zu seinem Idol.
"Breakin' All the Rules", der erste Song auf dem Album geht auch gleich richtig los. Ein ordentlicher Boogie mit einem schönen Slide-Solo. Der Bass pumpt mächtig, so wie es sich für einen Boogie-Rock gehört. Ein gelungener Einstieg in den Longplayer.
Danach wird es etwas rockiger. "Living On A Faultline" lautet der Titel und bewegt sich im Mid-Tempo-Bereich. Bodenständige Soli runden den Song ab. Weiter geht es mit "Getting on Down". Jetzt wird es wieder bluesiger. Gwyn Ashton versteht sich hervorragend auf das Spiel der Slide-Gitarre, wie man bei diesem Song sehr schön hören kann. Sein Gesang ist ordentlich und passt zu den Liedern wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Danach gibt's wieder Boogie-Rock auf die Ohren. "How Can I Leave You (If You're Gonna Come Too?)" wurde die Nummer genannt. Leider dauert das Ganze nur 2:16 Minuten. "Gettin' Better" nimmt wieder etwas vom Tempo raus und überzeugt durch ein sehr schönes Solo. Aber gerade wenn es am schönsten wird gibt es ein Fade-Out. Warum? Spielzeit ist doch genügend übrig auf dieser CD.
"Cold As Ice", eine Blues-Rock-Nummer, die Gwyn Ashton dem verstorbenen Blueser Albert Collins gewidmet hat. Weiter geht es mit stampfenden Boogie-Rhythmen. Der Titel lautet hier "Leave That Girl Alone" und geht, wie auch die Vorgänger, gut ab. Ein Anspieltipp auf dieser Scheibe. Der Bass von Gerry McAvoy treibt den Song druckvoll nach vorne und wird dabei von Brendan O'Neill am Schlagzeug prächtig unterstützt.
"Hot in Here" wird recht schleppend vorgetragen und ist ein Slow-Blues. Leicht jazzige Elemente fließen in den Song ein, ohne aufdringlich zu wirken. Die Soli kommen dabei sehr gefühlvoll zur Geltung. Ein weiterer Anspieltipp.
Der nächste Titel spricht für sich: "I Boogied". Auch diese Nummer rockt ordentlich. Die Rhythmusgruppe treibt den Song mächtig an, während Gwyn seinen Bottleneck über die Saiten flitzen lässt. Danach folgt der oben schon genannte Song von Rory.
"Faded Memory" beendet den Silberling. Das Lied hat Mr Ashton nur mit seiner Stimme und einer Dobro eingespielt. Ein gelungener Abschluss für ein gelungenes Album, das sehr abwechslungsreich daher kommt.
Line up:
Gwyn Ashton - guitar, vocals
Gerry McAvoy - bass, backing vocals
Brendan O'Neill - drums
Dennis Greaves - backing vocals


Spielzeit: 46:00, Medium: CD, Riverside Records, 2005 (2000), Bluesrock
1:Breakin' All the Rules 2:Living on a Faultline 3:Getting on Down 4:How Can I Leave You (If You're Gonna Come Too?) 5:Getting Better 6:Cold as Ice (Tribute to Albert Collins) 7:Leave That Girl Alone 8:Hot in Here 9:I Boogied 10:Who's That Coming? 11:Faded Memory
Michael (Mike) Schröder 09.06.2006