Shane Alexander / Ladera
Ladera Spielzeit: 38:07
Medium: CD
Label: BuddhaLand Music, 2013
Stil: Singer/Songwriter

Review vom 16.05.2013


Joachim 'Joe' Brookes
Das Cover von "Ladera" hat Aussagekräfte. Viele verschiedene Personen mögen viele unterschiedliche Dinge darin sehen oder hineininterpretieren. Wie dem auch sei, Shane Alexander, mit Dennis Kolen sowie Eugene Ruffolo rechnerisch ein Drittel von The Greater Good, trifft mit seinen Kompositionen auch die im Hintergrund des Coverbildes abgelichtete Atmosphäre.
Shane Alexander ist auch nachdenklich, wie es sich für einen gestandenen Singer/Songwriter gehört. Er kann wunderschöne Stimmungen kreieren. Gesanglich auf eigenen zwei Beinen stehend, darf er seinen Gesang in kleinen Phasen auch nach Simon And Garfunkel klingen lassen. Musikalisch wird man in Blitzlichtern an die Beatles erinnert.
Allerdings macht der aus Los Angeles stammende Künstler sehr eigenständige Americana/Roots Music. Dabei kann man wohl annehmen, dass ihm beim Lieder machen die sonnige Stimmung durchaus zur Seite gestanden hat. Seine Song-Fantasien gehen weit, verdammt weit, wenn der Opener "One So Young" mit einer musikalischen Reise in Regionen wo sich Okzident und Orient die Hand geben, endet. Gut gemacht, Shane Alexander! Bei dem ziemlich locker dahin fließenden Track ist der Schluss wirklich eine Überraschung, die sich vorher durch nichts angekündigt hat. Da weiß man, wofür ein Appendix gut ist.
"Ladera" hat Seele und Shane Alexander das genau passende Gespür für Songs, die ins Herz treffen. Die vier Kompositionen, bei denen weitere Songwriter beschäftigt waren, überzieht er ohne Probleme mit seiner ganz persönlichen Patina und mit "All Torn Up" verfügt die Platte aus meiner Sicht über die beste Interpretation der Nummer, die nicht alleine aus seiner Feder stammen. Mit Billy Mohler hat er einen kongenialen musikalischen Partner an der Seite. Er ist es auch, der von der Produktionsseite her der Scheibe einen authentischen Klang verpasst hat.
Fans, die Rundlinge aus dem Singer/Songwriter-Bereich favorisieren, sollten sich unbedingt mit "Ladera" beschäftigen. Enttäuschung geht definitiv anders. Die Lieder haben Tiefgang, ohne sich an irgendwelchen Klischees des Genres entlangzuhangeln. Der Künstler verfügt über eine sehr persönliche künstlerische Gestaltung, so wie es nur Fingerabdrücke ausdrücken können. Mit diesem Eindruck ist die Platte auch relativ ruhig/relaxt ausgefallen. Temporeiche Spitzen gibt es hier nicht, eher rhythmisch herausragende Stücke, wie zum Beispiel "The Enemy Inside", das auch noch von einem besonders schön gespielten Banjo begleitet wird.
Trotz des entspannten Charakters kann man fast jedem Track eine gewisse Spannung entnehmen. Shane Alexander ist immer für eine klangliche Überraschung gut. Stimmlich ist der Amerikaner eh ohne Fehl und Tadel. "Ladera" ist eine sehr gelungene Platte, die schon beim ersten Hören über großen Charme verfügt. Weitere Hördurchgänge sind nicht nur wegen der hohen Song-Qualität Pflicht, sondern auch, um die ganze Klangfülle der tollen Arrangements zu erleben.
Kaum vierzig Minuten bringt die Scheibe auf die Zeitwaage, aber wenn man ihr den musikalischen Gütegürtel umlegt, ist die CD bis zum Rand gefüllt mit herrlichen Melodien. Wer jetzt noch nicht neugierig geworden ist, braucht neben den bereits genannten Tracks vielleicht noch "Skyway Drive-In" als Überzeugungshilfe. Wie dem auch sei ... "Ladera" läuft und läuft und läuft ... wird zu einem ständigen Begleiter und findet immer einen Platz zum Spielen.
Shane Alexander hat mit dieser Scheibe ein Album veröffentlich, das mit seinen traumhaften Klanglandschaften durch mehrere Hautschichten geht.
Line-up:
Shane Alexander (vocals, acoustic guitar, electric guitar, high-strung guitar, banjo, organ, percussion)
Billy Mohler (drums, bass, upright bass, piano, electric guitar, mandolin, melodica, Wurlitzer, percussion)
Peter Adams (piano, Wurlitzer, pump organ, sounds)
Jesse Siebenberg (lap steel, pedal steel, Sonica, percussion)
Tracklist
01:One So Young (5:22)
02:Meet Me In The Hurricane (3:43)
03:Far As I Can Tell (4:00)
04:Open Your Eyes (3:23)
05:The Enemy Inside (4:12)
06:Low (3:09)
07:Raincloud Of Knowable Things (3:27)
08:All Torn Up (4:28)
09:Skyway Drive-In (3:17)
10:Ladera (3:06)
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