Sherrié Austin - Followin' A Feelin'
Der Name Sherrié Austin spielte schon öfter in meinen Überlegungen eine Rolle, was den Kauf einer von ihren drei bisher veröffentlichten CDs anging. Umso erfreuter war ich, als vor einigen Tagen ein Exemplar ihrer aktuellen Scheibe "Followin' A Feelin'" bei mir zur Rezension eintraf.
Schon nach dem ersten oberflächlichen Durchhören braucht man kein Musikprophet zu sein, um zu erkennen, welchem Vorbild die gebürtige Australierin in erfrischender und moderner Weise nacheifert.
Auf den Punkt gebracht wird diese Liebe mit der schönen Coverversion des Countryklassikers "Jolene", der auch seit Beginn ihrer Karriere zum festen Bestandteil ihres Liverepertoires gehört.

Ihre manchmal recht dünne, z. T. etwas piepsige Stimme bereitet mir zwar zwischenzeitlich ein wenig Probleme, aber die meisten Männer - so auch ich - neigen beim Anblick einer so schönen Frau doch dazu, über den einen oder anderen kleinen Makel großzügig hinwegzusehen.
Und unterm Strich ist dem "Gypsy Girl" ja auch eine sehr ansprechende New-Country-Scheibe gelungen.

Die fast einjährige Auszeit, in der sie sich ausschließlich dem Songwriting widmete, verbunden mit einem Wechsel der Plattenfirma, die ihr absoluten Freiraum für die Umsetzung ihrer Ideen gewährte, haben Sherrié viel neuen Elan gegeben.
Dies spürt man auch deutlich in der Darbietung der diversen Lieder, die wie bei den meisten Werken dieses Genres von absoluten Topmusikern perfekt durchgestylt eingespielt wurden.
Mal in nahezu flehender und gebrechlicher Manier beim eingangs erwähnten Dolly-Parton-Klassiker, dann in der Art einer Chansondiva bei "Somethin' Missin' In The Kissin'", überschwänglich fröhlich bei "In The Meantime", ein wenig nachdenklich bei "Love Melts Even The Coldest Hearts", um dann wieder bei "The Liar" mit bissigem Text zur Raubkatze zu mutieren; mehr als ein Beweis für Sherriés viele musikalische Gesichter.
Sehr peppig auch das Titelstück, das laut eigener Aussage ihre Gemütslage der letzten Zeit recht gut charakterisiert.
Als Zugabe zum optisch anspruchsvoll gestalteten Booklet gibt es noch zwei Videoclips, auf denen man den rassigen schwarzen Lockenkopf noch mal in Action erleben kann.
Eine gute Idee, wie ich finde, angesichts der oftmals zu bemängelnden Kürze vieler New-Country-CDs.

Mon Sherrié, meine Intuition sagt mir, dass du auf dem richtigen Weg bist, eine erfolgreiche Größe in diesem Business zu werden.
Also folge deinen Gefühlen ruhig weiter!

Spielzeit: 40:20, Medium: CD, WE Records, 2001
1: Followin' a Feelin' 2: Jolene 3: Goin' Goin' Gone 4: Something missin' in the kissin' 5: In the Meantime 6: My brilliant mistake 7: In our own sweet Time 8: Love melts even the coldest Hearts 9: Back where I belong 10: Love & Money 11: The Liar 12: Winter Wonderland 13:
Videos:
Jolene / In the Meantime
Daniel Daus, 5.4.2002