Steinar Aadnekvam / Freedoms Trio
Freedoms Trio Spielzeit: 53:02
Medium: CD
Label: Losen Records, 2016
Stil: Fusion

Review vom 02.06.2016


Wolfgang Giese
Das Gitarrentalent aus Norwegen war schon zweimal Gast bei RockTimes: 2010 mit Simple Things und im letzten Jahr dann Freedoms Tree - und nun also "Freedoms Trio"…
Und auch bei der neuen Produktion bemerkt man diese Herkunft aus dem hohen Norden überhaupt nicht. Wesentlich dazu beigetragen haben dürften hierbei auch die Mitspieler, Rubem Farias aus Sao Paulo, Brasilien und Deodato Siquir aus Maputo, Mozambique. 2014 hatten sich die Drei zusammengefunden, und haben nun Musik vorgelegt, die klingt, als würden drei gute Freunde ungezwungen miteinander musizieren.
"A State Of My Own" - Gitarren erklingen, Gedanken an eine andalusische Landschaft eröffnen sich, vielleicht passt das ja zur Umgebung des Studios Barxeta in Spanien, in dem die Platte in drei Tagen im November 2015 eingespielt wurde. Und Steinar zeigt sein Können, er fliegt über das Griffbrett und vereint dabei ganz verschiedene Spieltechniken, sowie auch den jeweiligen musikalischen Hintergrund. So sind es Folk und Jazz, die gekonnt und galant verschmelzen. Man scheint mitten in einer Samba zu stecken, doch wird dieses unterbrochen und mit großen Ideenreichtum erweitert. Ja, diese Musik reißt mit und ist ungeheuer lebendig.
Das, was die Drei hier abfeuern, ist äußerst farbenprächtig und abwechslungsreich. Mitunter wird es noch bunter, wenn noch gesungen wird; gleich mit dem dritten Song geht es los. Herrlich, wie Rubem Farias mit seinem schnurrenden Bass ganz elastisch diesen fliegenden Rhythmus gleichzeitig anheizt und am Boden hält. Diese Musiker sind ständig in Bewegung, dieses mag zwar einerseits unruhig wirken, aber andererseits ist dieses Meer an flirrender Aufregung so schön und angenehm, dass es Freude bereitet, ihn ihm zu baden.
Entsprechend, mit viel Feuer versehen, möglicherweise nun schon südamerikanisch entfacht, fliegt die Musik durch die Welt, "Vhuya ka mina" scheint uns nun gar in karibische oder afrikanische Gefilde versetzen zu wollen. Dieses leichte und beschwingte Gefühl reißt im Verlauf der Platte auch gar nicht mehr ab. Die Musik bleibt heiß und hoch emotional, mit sehr positiver und vorwärtsgehender Ausstrahlung, und wir nehmen also teil an einer Reise zwischen Spanien, Portugal und Südamerika. Ein echter Volltreffer, allerdings nur für Jene, die sich mit dieser fröhlichen Musik anfreunden können.
Line-up:
Steinar Aadnekvam (acoustic guitar)
Rubem Farias (bass, vocals)
Deodato Siquir (drums, percussion, vocals)
Tracklist
01:A State Of My Own (0:44)
02:Phlyde (3:30)
03:Vhuya ka mina [29th of April] (5:37)
04:Modern Information (5:32)
05:Sweet Are The Lies You've Been Telling Me Lately (4:40)
06:Terra Mae (6:22)
07:Very Troubled Dogs (5:59)
08:Vem Nao Vem (7:21)
09:Lamento (7:33)
10:Mikombelo [Prayer] (5:44)
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