Battlecreek / Wake The Plague
Wake The Plague Spielzeit: 47:12
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2012
Stil: Thrash Metal

Review vom 09.01.2012


Jens Groh
'Bay-ern Area Thrash Metal'……….ahh ja.
Schon geil, welche Bezeichnungen sich manche Bands einfallen lassen, aber egal, die vier Bayern zocken vortrefflichen (auch wenn mich der Begriff schwer ankotzt: Old School-) Thrash Metal, wie er in den Anfängen der 1980er Gang und Gäbe war. So gut, so unoriginell. Denn was die Combo uns auf ihrem Debüt vor den Latz knallt, ist leider so neu wie Gulasch aus der Kanone - aber, und hier sollte man schon mal ein, zwei, vielleicht auch noch sechs Rattenaugen zudrücken, schon irgendwie gut gemacht.
Auch wenn mich seit einiger Zeit die neue Thrash-Welle langsam aber sicher zu langweilen beginnt, muss man den Nachwuchs-Thrashern eines zugestehen, sie machen ihr Ding konsequent.
Hier passt alles, vom Cover angefangen über die Texte (auch wenn Lyrics der Marke "Atomic Holocaust", "Beyond The Bombed Ruins" irgendwie befremdlich wirken, wenn man das Alter der Jungs bedenkt, aber was soll's, Klischees müssen sein), die Produktion, herrlich rau aber dennoch mit Durchschlagskraft, bis zum Auftreten der Mucker selbst. (Jaaaa, Kutte ist und bleibt Pflicht!!!!)
Ich will es mal so sagen, wäre "Wake The Plague" Mitte der 80er rausgekommen, müsste die Scheibe sich locker mit solchen Klassikern wie "Darkness Descends" (Dark Angel) oder "Game Over" (Nuclear Assault) messen lassen. Da aber bekannterweise schon so das ein oder andere Jahr, und somit auch etliche Thrash-Bretter ins Land gezogen sind, klingt "Wake The Plague" zwar nicht - wie schon erwähnt - originell, aber dennoch fett.
Dass die Jungs schon seit 2004 unterwegs sind, hört man der Debüt-Scheiblette jedenfalls an, denn spielen können die Kerle wie die Teufel.
Was die Platte angenehm zu hören macht, ist die Tatsache, dass nicht mit Gewalt versucht wird, das Gaspedal bis zum Boden durchzudrücken, sondern sich viele der Songs im Mid-Tempo bewegen. Obwohl schon das ein oder andere Mal mächtig losgeprescht wird, bleibt es dennoch in Temporegionen, die mattenschüttelfreundlich sind und über schöne, nachvollziehbare Songstrukturen verfügen.
Garniert mit mächtig fiesen, aber dennoch melodischen Soli, die tief in Amerikas Westküste verwurzelt sind, wirken die Stücke niemals langweilig, sondern lassen sich nach mehrmaligem Hören nicht mehr aus den Hirnwindungen verbannen.
Gekrönt wird das Ganze von Bernes wütendem Geschrei, das sich in der Ecke Witchburner und Co. bewegt.
Prominente Unterstützung bekommen die Burschen im Abschlusstrack noch durch John Kevill von den momentan sehr angesagten Warbringer, obwohl sie eigentlich gar kein Namedropping nötig hätten, denn das Material von Battlecreek kann auch alleine bestehen.
Wer immer noch nicht genug neues (altes) Thrash-Futter im Schrank stehen hat, sollte sich diesen Silberling schleunigst abgreifen. Und kann "Wake The Plague" getrost zwischen alten Destruction, Nuclear Assault, Witchburner, Stagewar, den Brain Deadz und sonstigem Geprügel wie Godslave einordnen - sofern man nichts wirklich Neues erwartet, aber wer will beim Thrash schon wirklich Neuerungen???
Anspieltipp soll hier "Psycho Torture" sein, zu dem es auch ein cooles Video gibt, guggst du hier: YouTube
Vom Originellen her zwei, vom Launefaktor her acht ganz fette von zehn Thrashkeulen!!! mit starker Tendenz nach oben.
Line-up:
Berne (vocals)
Chris (guitars)
Nodeng (bass)
Phill (drums)
Tracklist
01:Atomic Holocaust
02:Beyond The Bombed Ruins
03:Slaughter In The Water
04:Dawn Of Aggression
05:Psycho Torture
06:Commercial Brain Shredding
07:Pestilence
08:Stormtroopers Of Thrash
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