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B.B. & The Blues Shacks / London Days
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B.B. & The Blues Shacks haben bei unseren Tourterminen ein Dauerabo. Das Quintett ist, was Konzerte angeht, in Dauerrotation. "London Days" ist das ebenfalls. Um die 150 Konzerte stehen im Terminkalender eines Kalenderjahres und mit vorliegender Platte wird die Band aus Hildesheim ihren eh schon großen Fankreis noch mehr erweitern.
Was sich bereits auf dem letzten Album Unique Taste anbahnte, wird nun konsequent fortgesetzt und die Combo festigt damit ihren Ruf als eine der besten R&B/Blues-Gruppen auf europäischem Terrain. Da oben wird die Luft bekanntermaßen sehr dünn, aber B.B. & The Blues Shacks kommen in der Höhe ohne Atemhilfen aus.
Der renommierte Produzent Liam Watson lud die BBs in sein trendiges ToeRag Studio ein, nachdem sich Dennis Koeckstadt in Watsons Londoner Lieblingsclub ans Piano setzte und beeindruckte. Watson stand bereits in Diensten von den White Stripes, James Hunter oder Hugh Cornwell.
Oh Mann, welche Entwicklung hat Michael Arlt denn durchgemacht. Der kommt hier ganz zwanglos mit einer dermaßen souligen Stimme rüber, dass einem die beiden Mundwinkel bis zu den Ohren reichen. Da ist "Real Good Times" genau der passende Opener für tolle vierzehn Songs, die noch folgen werden. Gleich zu Beginn tischt man das gesamte Besteck an Gastmusikern sowie Sängern auf. Raphael Wressnig ist fast schon sechstes Bandmitglied und der Trompeter Matt Holland spielt unter anderem für Van Morrison. Martin Winning war schon bei Chris Farlowe, John Martyn und ebenfalls Van Morrison aktiv. Die Gebrüder Stephan sowie Martin Quast und Frank Peters bilden den Männerchor des Albums. Die setzten sich und Crooner Arlt bestens in Szene. Welch ein Festival des Soul ist das erste Stück!
Musik in Zusammenhang mit dem Begriff 'Retro' zu bringen, hat schon mal einen negativen Beigeschmack, aber dieser erste Track fegt den Belag mitsamt der Decke vom Tisch. Welch ein Spaß! Mit ihrem vom Blues angetriebenen Soul geben die BBs Gas wie ein Sack Mücken in der Abenddämmerung. Wenn irgendjemand glaubt, die Band samt Gästen würde schwächeln, liegt aber so etwas von daneben. Wenn Michael Arlt auch noch seine Harp ins Spiel bringt, gibt es die Extras frei Haus. Sein Bruder Andreas spielt eine vorzügliche Gitarre und Wressnig bringt sich mit seinem satten Hammond-Sound besonders tragfähig ins Geschehen ein. "High Class Lonely" ist nur ein Beispiel für das partnerschaftliche Miteinander von Koeckstadt und Wressnig.
Eine erste Kostprobe, wie es auf dem Album um die Balladen steht, ist in "Just You" zu hören. Andreas führt gefühlvoll durch den Track und hier sind die BBs, mit Ausnahme vom Hammondmann, unter sich. Da sind echte Musikgourmets am Werk. Mit ihrem Songwriting swingen die Geschwister Arlt auf ganz hohem Niveau. "Between The Lines" ist bester Rock'n'Roll aus den Fünfzigerjahren... natürlich Marke B.B. & The Blues Shacks.
Wow, hier folgt ein Highlight nach dem anderen! Von Song zu Song gibt es immer wieder andere Schwerpunkte, was die Instrumentierung oder den Gesang angeht. Ein echter Schleicher ist "How Long Can You Go". Mir gehen so langsam aber sicher die Superlative aus, obwohl noch gar kein Ende der Platte in Hörweite ist. Wie an einer Perlenkette kann man jeden Song als Anspieltipp nennen. Mit "Fools Getting Stronger" hat die Gruppe auch noch einen herrlichen Blues am Start. Andreas' Gitarre und das Bläserduo setzen in dieser Nummer die Akzente.
Mit seiner Lounge-Atmosphäre vergolden B.B. & The Blues Shacks ihren Silberling und wenn man diese Platte erst im Player hat, findet zunächst einmal nichts anderes Zugang dazu. Die Gruppe surft stets souverän auf dem Kamm einer gigantischen, selber ins Rollen gebrachten Welle und bietet dem Hörer zweiundfünfzig Minuten hervorragende Unterhaltung. Begeisterung ist angesagt und in diesem Ausmaß hat sie es in der letzten Zeit nicht gegeben, wenn es um diese Art von Musik geht. Ein riesiges Kompliment an die Band...
Line-up:
Andreas Arlt (guitar) Michael Arlt (vocals, harmonica) Tennis Koeckstadt (piano) Henning Hauerken (electric bass, upright bass) Bernhard Egger (drums, percussions) Special Guests: Raphael Wressnig (Hammond B3 - #1-5,7,9-14) Matt Holland (trumpet - #1,2,6,8,10,12,14) Martin Winning (saxophone - #1,2,6,8,10,12,14) Stephan Quast (backing vocals - #1,2,6,8,11-14) Martin Quast (backing vocals - #1,2,6,8,11-14) Frank Peters (backing vocals - #1,2,6,8,11-14)
Externe Links:
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