Beyond The Labyrinth / Castles In The Sand
Castles In The Sand Spielzeit: 53:45
Medium: CD
Label: Incommunicado B&M, 2008
Stil: Contemporary Classic Rock

Review vom 08.01.2009


Andrea Groh
"Castles In The Sand" ist ein Konzeptalbum von Geert Fieuw, das lange gebraucht hat um zu reifen: Er hatte das alles 1996 im Kopf, als die erste Single ("Shine") des Studioprojektes Beyond The Labyrinth erschien. Bevor sich das Projekt zur Band, die auch live spielt, entwickeln konnte, löste sich das Ganze 2000 erst einmal wieder auf.
Nach der Begegnung mit Sänger Jo De Boeck beschloss Geert, mit ihm erst einmal in der Form eines Studioprojektes weiterzuarbeiten, was dann aber nicht so wirklich vorankam, bis 2005 das Debütalbum "Signs" erschien, zunächst im Eigenvertrieb, später dann auf dem eigenen Label Incommunicado. Es folgten noch weitere Singles.
Nun, 2008 endlich nach 11 Jahren des Schreibens und 10 Monaten Vorbereitung, spielten schließlich neun Musiker (die fünf derzeitigen Bandmitglieder sowie vier Gastmusiker) das Werk ein. Was lange währt… wird es dann auch gut?
Was bietet uns "Castles In The Sand", das so lange gebraucht hat nun? Zeitlose Rockmusik; die im Info gebrauchte Umschreibung 'Contemporary Classic Rock' trifft es schon gut, obwohl der Begriff an sich eigentlich ein Widerspruch ist, besagt die Formulierung, dass es gleichzeitig altmodisch und modern ist. Die Musik könnte genauso gut 20 Jahre alt sein oder aktuell, würde in einer Classic Rock-Sendung nicht negativ auffallen, klingt aber auch nicht altbacken oder ausgelutscht. Wobei die Produktion (von Geert Fieuw selbst) leider schon etwas hölzern klingt.
Klassisch daran ist vor allem, dass sie sich nicht in Schubladen packen lässt, sondern Elemente aus Rock, Metal, Progressive und AOR in sich vereint und daher wie aus einer Zeit wirkt, als das Verpacken noch nicht so üblich war. Somit können sich unterschiedliche Hörerschichten angesprochen fühlen und Gefallen daran finden, vor allem aber diejenigen, die mehrere Richtungen mögen.
Classic Rock ist also nicht tot. Nach Jahren der Krise in den 90ern, verdrängt von Grunge und Rap, erscheinen nun vermehrt wieder solche CDs, erfreulicherweise nicht nur von den 'alten Helden', sondern auch von jungen erfrischenden Bands, zu denen auch Beyond The Labyrinth gehören. Sehr erfreulich für alle Fans dieser Sparte, die durchaus mal in das Album reinhören sollten.
Denn sie bekommen hier Musik geboten, in die Seele und Träume gesteckt wurden, die zudem recht eigenständig klingt - keine typische hochglanzpolierte Produktion. Leider sind die Drums ein wenig zu sehr im Vordergrund, während ich mir mehr Gitarren gewünscht hätte. In diesem Punkt ist die Band sicher noch steigerungsfähig, wenn endlich mehr Konstanz in das Line-up kommt und mehr Live-Auftritte absolviert werden, denn trotz 13-jähriger Existenz sind BTL noch nicht wirklich vorangekommen.
Dennoch: Es ist stimmig gespielt, die Musik wirkt flüssig, aber fließt nicht am Hörer vorbei. Es ist möglich, sie im Hintergrund zu hören, ohne dass sie stört, aber eigentlich ist sie zu schade dafür, denn es gibt viele kleine versteckte Details, die es zu entdecken gilt. Dazu gehören z.B. das ruhige "For Eternity", das namensgebende "Beyond The Labyrinth" mit einem Refrain, der sich einprägt oder auch "The Enemy Within".
Leider liegt mir kein Textblatt vor, daher weiß ich nicht genau, was uns die belgischen Sandburgenbauer mit ihrem Konzept erzählen wollen. So weit ich verstanden habe, geht es um Träume und den Glauben an sich selbst, eine schöne Botschaft, die mit diesen Worten zusammengefasst wird: »Killing the dream is killing the dreamer«.
Line-up:
Jo De Boeck (vocals)
Geert Fieuw (guitars, songwriting, keyboards, midi programming)
Danny Focke (keyboards)
Gerry 'Krenryg' Verstreken (bass)
Bruno 'Drumaholic' Goedhuys (drums & percussion)

Guests:
Henry 'Medea' Meeuws (2nd guitar solo - #3)
Fredéric 'Fré' Ost (2nd guitar solo - #12)
Kirill Pokrovsky (piano - #7)
Kirsten 'The Spanish Inquisition' Fernandez Suarez (backing vocals and Oh's and Ah's on most of the songs)
Tracklist
01:The Curtain Falls (01:18)
02:Solitary Dancer (05:40)
03:Pure Sabotage (03:47)
04:The Enemy Within (04:49)
05:Draining My Energy (03:22)
06:Beyond The Labyrinth (04:26)
07:Castles In The Game (06:59)
08:For Eternity (04:25)
09:Caught In The Game (04:39)
10:Caged (04:50)
11:Time To Fly (04:02)
12:No Place For A Dreamer (05:24)
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