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BigDix / Joanna & The Devil
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Die im Albumtitel "Joanna & The Devil" erwähnte Frau ist auf einem Bild im Booklet zu sehen. Sie liegt auf einem Billardtisch, trägt eine kurze und ebenso knappe Jeans, der Bauchnabel ist tätowiert. Vier Herren, zwei davon mit Queue bewaffnet, schauen in die Kameralinse.
BigDix ist ein italienisches Quartett, das 2011 mit "Kiss My Ace" debütierte. Kurz nach der Plattenveröffentlichung verließ Sänger Pietro Peroni die Gruppe und wurde durch Federico Faina ersetzt. Der hielt es nicht so lange aus und Lexx Kriminalstar nahm den Platz am Mikrofon ein. Na ja, im "Joanna & The Devil"-Line-up taucht der auch schon nicht mehr auf. Mit dem zweiten Langeisen steigt die Combo gewissermaßen in einen Neustart ein.
Kein Bier vor vier … also durchschneidet zumindest der Opener "You Make Me Crazy" vorher nicht den Äther. Von AC/DC-Riffs getrieben geht es im Uptempo an der Kante zwischen Blues-/ und Hard Rock entlang. Der Kronkorken einer gut gekühlten Flasche Bier ist schon durch die Luft geflogen und zu den ersten drei Minuten zischt der kalte Gerstensaft die Röhre runter. Ha, das passt sehr gut, denn BigDix schieben einen ruhigeren Part ein und man hat dabei die Gelegenheit, dezent (oder auch nicht) etwas angestaute Luft aus dem Magen entweichen zu lassen. Das Stück geht gut ab und auf den plakativen Text mit schwächelndem Gesang vorgetragen muss man ja nicht unbedingt achten. Den Songtitel wörtlich nehmend, passt nur die Mucke.
BigDix mag AC/DC … weil es in "Change The Way" mit fast identischem Strickmuster weitergeht. Man hatte richtig Durst und die erste Pulle Bier ist leer. Bei dem ordentlich einheizenden Gitarrensolo ist eine zweite Flasche angesagt.
Ups, beim dritten Track mit dem Titel "Believe" fällt man wohl eher vom Glauben an die Band ab und konzentriert sich wohl besser auf den Genuss des Getränks. Matteo Idinis Stimme ist bis jetzt und gerade in diesem etwas ruhigeren Track mit E-Gitarre und Akustischer nicht gerade auf Freundschaftskurs aus.
Oh Mann, jetzt ist BigDix auch noch auf Cover-Pfaden unterwegs. "Burnin' Love", bestens durch Elvis Presley bekannt, wirft in den Händen dieser Band ein mickriges Licht auf den Rock'n'Roll. Immer noch liegt der Genuss des zweiten Bieres um Längen vorne. Der "Psychedelic Blues" hat alles, nur keine Psychedelic. Boogieriffs werden eingebaut und sorgen für eine minimale Steigerung der Stimmung vor den Lautsprechern. So ganz frei von seiner Muttersprache ist Idini beim Singen nicht. Okay, haken wir es unter 'persönliche Note' ab.
Mit "Time For Love" wird es balladesk und wie könnte es anders sein … man schultert abermals die akustische Gitarre. Diese Nummer versöhnt den Hörer ein wenig, zumal das Solo ganz fein gespielt wird. Eingebettet im Chor ist der Leadgesang erträglich. Hayden Simpsons tiefe Stimme als Einleitung zu "Devil's Blues" lehrt uns nicht gerade das Fürchten, aber die Slidegitarre ist verdammt gut. Hart, härter "The Black Man". Nun wird auf der Basis des 12-Takters tonnenschwer gerockt und heftig das Bottleneck geschwungen. Gibt es Hoffnung am BigDix-Horizont?
Leadbellys Klassiker "Cotton Fields" ist hier kein überraschendes Wellenbad, aber ausgerechnet mit dem Bonustrack "I Wonder" kommt Freude auf. Von schönen Pianoklängen begleitet versöhnt diese Ballade ein wenig mit dem vorher Gehörten.
"Joanna & The Devil" ist schon ein Neugierde weckender Albumtitel. Der Inhalt ist allerdings nicht so prickelnd und BigDix sollte vielleicht doch einen Gedanken daran verschwenden, es wieder mit einem Sänger, einem richtigen Shouter zu versuchen. Das Bier zur Musik war gut.
Line-up:
Matteo Idini (lead vocals, rhythm guitar, acoustic guitar) Fabio 'Colva' Corradi (lead guitar, rhythm guitar, acoustic guitar, Resonator, lap steel, backing vocals) Mattia Mosconi (bass, backing vocals) Marco Idini (drums) Guests: Mario Percudani (guitar solo - #4, backing vocals) Gianni Grecchi (bass - #5) Maxx Zaccheroni (drums - #7) Daniele Mandelli (cowboy boots, tambourine - #10) Claudio Grazzani (piano - #11, backing vocals) Hayden Simpson (vocal intro - #8) Josh Zighetti (backing vocals)
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