Biters / Electric Blood
Electric Blood Spielzeit: 35:06
Medium: CD
Label: Earache Records, 2015
Stil: Glam Rock

Review vom 28.08.2015


Mike Kempf
Um festzustellen, ob mir 'elektrisches Blut' von der US-Kapelle Biters bitter schmeckt, bedarf es eines ausgiebigen Checks ihrer aktuellen Tonkonserve "Electric Blood". Wobei die mir gebotenen zehn Songs, die in etwas mehr als einer halben Stunde aus den Boxen ertönen, mit keinerlei herausragenden musikalischen Leckerbissen strotzen. Denn anhand ihres gebotenen Genres, einem Gemisch aus reichlich Glam- und etwas Punk Pop, versucht die Band mit leicht bekömmlicher Partymusik beim Konsumenten zu punkten. Warum auch nicht? Jedem das Seine und vermutlich versprühen ihre Lieder, die zum Teil durch eingängige melodische Rhythmen leichten Ohrwurmcharakter besitzen, beim Softrocker gute Laune. Mir persönlich kommt das gesamte Werk viel zu poppig, zu soft und eher langweilig rüber.
Auch wenn das US-Quartett auf Notencocktails des Glam Rock der 70er und Sleaze der 80er zurückgreift, übermannt mich immer wieder das Gefühl, alles schon mal gehört zu haben und nach mehrmaligem Abspielen geht mir die CD sogar auf die Nerven. So wirkt das Album auf mich nicht sonderlich spektakulär und mein Kopfkino lässt aufgrund ihrer Gesangseinlagen mit Chorcharakter mehr eine junge Boy-Group in Erinnerung rufen als erfahrene Rockerbuben. Vor allem ihr 'Leier-Refrain' geht mir so richtig auf die 'Zwölf'.
Dagegen beweist Lead-Gitarrist Matt Gabs bei einigen Soli sein gutes Saitenfeeling und hinterlässt bei mir einen positiven Eindruck. Die Taktvorgeber agieren fehlerfrei und sorgen für einen grundsoliden Klangteppich. Der Sound wurde gut abgemischt und groovt recht kraftvoll aus den Boxen und so kann ich, rein musikalisch betrachtet, keine großartigen Schwächen erkennen. Doch wie bereits erwähnt, finde ich ihre Songs eher mau, zu soft und ohne nennenswerte Höhepunkte.
Deshalb halte ich Reinhören in "Electric Blood" für unabdingbar, um letztlich selbst zu entscheiden, ob man sich die Tonkonserve zulegen möchte oder eben nicht. So ist es wie immer - alles reine Geschmackssache. Ich selbst empfinde das Album zwar nicht bitter, aber ohne einen 'hochprozentigen Aperitif' kann ich "Electric Blood" nur schwer ertragen.
Line-up:
Tuk Smith (guitar, vocals)
Matt Gabs (vocals, lead guitar)
Phil (bass, vocals)
Joey O'Brien (drums, percussions)
Tracklist
01:Restless Hearts (3:29)
02:1975 (3:21)
03:Heart Fulla Rock n Roll (3:38)
04:Dreams Dont Die (3:41)
05:Electric Blood (4:12)
06:The Kids Aint Alright (3:57)
07:Low Lives In Hi Definition (3:13)
08:Time To Bleed (3:33)
09:Loose From The Noose (3:00)
10:Space Age Wasteland (3:02)
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