Bitune / The Great Compression
The Great Compression Spielzeit: 45:02
Medium: CD
Label: Headroom Records 2009
Stil: Alternative Rock, Indie

Review vom 09.09.2009


Mike Kempf
Ich freu mich immer besonders, wenn aus unserem Lande qualitativ hochwertige Musik angeboten wird. So geschehen, als mir kürzlich "The Great Compression" von Bitune auf den Tisch flatterte. Seit 2001 spielt der nordhessische Vierer zusammen und hatte 2007 mit achtundzwanzig Konzerten auf seiner UK-Tour, die im Pressure Point in Brighton begann und über Manchester bis nach Bristol führte, schon mal einen Achtungserfolg zu verbuchen!
Das Booklet fällt etwas nüchtern aus, zwar ist der Opener "The Great Compression" textlich abgedruckt, doch hätte man mit kompletten Vorlagen aller Songs durchaus kundenfreundlicher agieren können. Überhaupt scheint das Hauptaugenmerk gezielt auf "The Great Compression" gerichtet zu sein, hat die Band doch auch ihr Gesamtwerk so genannt und ihn als Titelsong gleich an der ersten Stelle platziert. In der Tat groovt das Teil druckvoll aus den Boxen, brilliert mit einem tollen Gesang, einer eingängigen Melodie und versprüht internationalen Esprit. Klasse, der Track hat gesessen und avanciert bei mir zu einem Ohrwurm, den ich auch als Anspieltipp empfehle.
Doch auch "Red Light" steht dem Eröffnungstrack in nichts nach. Die Truppe bewegt sich sehr rhythmisch im Alternativ Rock und ähnelt im Stil ein wenig an Oasis. Dabei besticht bei "Red Light" ebenfalls Wiegands erstklassiger Gesang und die einprägsame, rhythmische Melodie.
Nach "Get Out Of My Head", das sie schon vorab als Single-Auskopplung zum Downloaden angeboten haben, folgt "Shut Down", das auch sehr hitverdächtig rüberkommt. Thomas Bartschers Tieftöner klingt ziemlich fett und Bruder Martin beackert schlagstark seine Drums, so dass sich dieses Gemisch mit den E-Klampfen prima ergänzt. Dadurch entsteht der Eindruck einer sehr eingespielten Band - Made in Germany.
Zum Träumen dient "Dissolve The World", auch kein schlechter Track, wobei mir hier Saschas Gesang etwas zu langgezogen und brav wirkt. Das ändert sich aber wieder bei "First Time", denn nun werden die Takte wieder schneller vorgetragen und ähneln im Stil an die Sounds von U2. Eine erstklassige Nummer!
Bei "This Is Mine" wird das Tempo wieder gedrosselt und die Nummer dürfte bei der weiblichen Fangemeinde höchstwahrscheinlich gut ankommen. Doch damit nicht genug, auch "Other Side" ist so ein richtiger Schmuser. Für meinen Geschmack ist das Teil etwas zu soft und findet so kaum Verwendung für meine Ohren.
Okay, nach der Pause, mit zwei für meinen Geschmack nicht so dollen Songs, findet die Band wieder den rockigeren Weg! Somit folgt mit "Into The Fire" ein richtiger Kracher, der zu meinen persönlichen Highlights der Platte zählt. Auch wenn "Shattered Revolt" etwas abfällt, gibt's zum Finale mit "Can't Stop" noch einen sehr abwechslungsreichen Song, der noch mal ein sattes Ausrufezeichen setzt!
Der Vierer aus Eschwege hat das Zeug, um künftig im Konzert der Großen des Alternativ Rocks kräftig mitzumischen. Die Musikkonserve hat mich überzeugt, der Sound ist perfekt abgemischt und in der Dreiviertelstunde gibt's guten alternativen Rock auf die Ohren. Sicher darf man keine extravaganten Musikausbrüche erwarten, sondern eher astreine, einprägsame Rockmusik, die sich sehr angenehm verdauen lässt. Fehlerlose Instrumentalisten, eine tolle Stimme und perfekt abgemischte Songs lassen mich vermuten, dass man von den Deutschen noch eine Menge hören wird!
Am 19. September, im Musikzentrum von Hannover, bietet sich für einheimische Fans die nächste Gelegenheit, die Truppe live zu erleben. Weitere Infos findet ihr in unseren Tourterminen!
Line-up:
Sascha Wiegand (vocals, guitar)
Christian Wosimski (guitar)
Thomas Bartscher (bass)
Martin Bartscher (drums)
Tracklist
01:The Great Compression
02:Red Light
03:Get Out Of My Head
04:Shut Down
05:Dissolve The World
06:First Time
07:This Is Mine
08:Other Side
09:Into The Fire
Externe Links: