Black Label Society / Boozed, Broozed And Broken-Boned
Boozed, Broozed And Broken-Boned
Zakk Wylde, Ozzy Osbourne's Haus- und Hofgitarrist und so ganz nebenbei der wohl größte Biervernichter auf dem Globus (Anmerkung Ulli: "hehe niemals, denn er ist Amerikaner und kein Pfälzer".) dürfte eigentlich so ziemlich jedem ordentlichen Rock- und Metalfan als Sechssaitenzauberer in der Szene bekannt sein.
Zusätzlich hat er aber auch noch seine eigene Band Black Label Societyam Start, die live ein absoluter Garant für Rock'n'Roll allererster Güte ist.
Einer dieser Live-Auftritte, nämlich das Konzert vom September 2002 im Harpo's in Detroit, MI wurde als 73-minütiger Mitschnitt auf DVD festgehalten und liegt mir zur Besprechung vor. Das Konzert war übrigens ausverkauft.
Mit Nick Catanese (g, voc), Craig Nunenmacher (Ex-Crowbar) an den Drums und Robert Trujillo (Metallica) am Bass hat er drei absolut fähige Mucker gewinnen können, die während des Livesets ordentlich auf die 13 hauen. Von der ersten Sekunde an fließt der Schweiß und das Bier in Strömen. Zakk und die Band rocken bis der Arzt kommt und die Fans moshen sich mit Inbrunst die Flöhe aus den Matten.
Wylde ist ein Tier an der Klampfe; dabei besticht er immer wieder mit unglaublich schnellen und präzisen Soli. So abgefahren Mr. Gerstensaft manchmal auch wirken mag, seine beiden Hände wissen immer was sie tun und untermauern damit Wyldes Ruf als einer der besten Hardrock-Gitarristen der Szene. Aber auch als Shouter macht er eine gute Figur und liefert einen erstklassigen Job ab.
Doch es sind nicht nur die Live-Tracks, die "Boozed, Broozed And Broken-Boned" empfehlenswert macht, sondern die vielen Extras, die auf dieser DVD enthalten sind.
So z.B. das Exklusivinterview mit Zakk himself sowie die kleine Gitarrenstunde, die selbst für Anfänger leicht nachvollziehbar ist. Außerdem ist die komplette Discografie mit an Bord.
Welch ein liebevoller Vater dieses Raubein eigentlich ist, beweist er in dem Ausschnitt "3 Mins. with Rae Rae", wo er gemeinsam mit seiner Tochter ein Liedchen trällert. Obwohl Zakk singt wie Ozzy, bleibt zu hoffen, dass er Rae Rae niemals zwingen wird, der Osbourne-Tochter Kelly nachzueifern.
Unter die Rubrik "geistiger Dünnpfiff" ordne ich "Stupid Shit" ein, ist aber nach dem Genuss mehrerer Sixpacks vielleicht ganz unterhaltend.
Anmerkung Ulli: "Da sieht man es - ein Pfälzer kann mit Sixpacks nichts anfangen. Das ist was für den Kindergeburtstag. Wir kaufen richtige Kästen oder gleich ein Fass".
Neben zwei Live-Tracks aus einer Show in Tokyo und zwei Akustik-Nummern gibt es noch das Video zu "Stillborn" zu bewundern. Rob Zombie führte Regie und "The Madman" Ozzi höchstselbst steuert ein paar Vocals bei.
Auch die Nationalhymmne kommt nicht zu kurz: Gespielt auf der Eisfläche vor dem L.A. Kings Eishockey Team sowie deren Publikum. Die Gesichter sprechen Bände: So manche Kinnlade klappte bei der Darbietung des Mr. Flitzefinger nach unten.
Die DVD ist nicht nur in Dolby Digital 2.0 und DTS, sondern auch im Format Dolby Digital 4.1 abgemischt. Der Sound kommt angenehm druckvoll und bodenständig durch die Boxen gedonnert und auch die Extras wissen zu gefallen.
Ich ordne es unter die Rubrik "empfehlenswert" ein.
Spielzeit: 120 Minuten, Medium: DVD, Eagle Records, 2003
1: Demise Of Sanity 2: Graveyard 3: Bleed For Me 4: 13 Years Of Grief 5: Stronger Than Death 6: Genocide Junkies 7: Spoke In The Wheel 8: Born To Lose/Guitar Sold 9: World Of Trouble 10: All For You 11: National Anthem 12: The Berserkers
Kapitel 1: Interview
Kapitel 2: Lesson
Kapitel 3: Bonus:
Stilborn (Video), Live With The Tokyo Chapter, 3 Mins With Rae Rae, Slightly Amped, Discography, Stupid Shit
Ilka Czernohorsky, 24.10.2003