Black Moth / The Killing Jar
The Killing Jar Spielzeit: 38:24
Medium: CD
Label: New Heavy Sounds, 2012
Stil: Heavy Metal

Review vom 01.08.2012


Holger Ott
Es ist immer wieder schön, weibliche Stimmen im Heavy Metal zu hören. Irgendwie hat das etwas Besonderes. In diesem Fall habe ich die Stimme von Lead-Sängerin Harriet Bevan der Band Black Moth aus England im Ohr. Ab Anfang August ist ihre neue CD "The Killing Jar" im Handel, und ich kann vorab schon mal darauf hinweisen, dass sie recht gut ist. Das Quartett liefert eine Mischung aus klassischem Rock über Grunge und Heavy Metal sowie Ausschweifungen in neueste Stilrichtungen. Somit ist für jeden ein Häppchen dabei. Die Laufzeit der CD könnte etwas länger sein. Ich finde sie mit achtunddreißig Minuten deutlich zu kurz, in Anbetracht des Preises, der veranschlagt wird. Trotzdem ist sie eine Empfehlung wert, da die überwiegende Mehrheit der zehn Tracks im grünen Bereich liegt.
Der Opener "The Articulate Dead" geht auch sogleich mächtig los. Schnell gespielt, und durch die Vokalleistung auch angenehm im Ohr. Einzig der Tempowechsel kurz vor Ende stört den Hörgenuss etwas. Die nächsten beiden Songs, "Blackbirds Fall" und "Banished But Blameless" gehen in die gleiche Richtung. Treibend und druckvoll groovt es im Ohr. Für mich sind beides die besten Tracks auf "The Killing Jar".
Im folgenden Mittelteil der CD lässt die Qualität etwas nach. Die Band experimentiert in alle Richtungen und kickt sich damit selbst ins Abseits. Viele Tempowechsel bringen Unruhe in den Ablauf. Warum kann man nicht bei einer Linie bleiben, wie bei den vorangegangenen Songs. Das Album wäre dadurch deutlich runder geworden. "Plague Of Our Age" ist dabei so schlecht, dass mir dazu nur einfällt, dass so was keiner braucht. Zum Glück ist es der einzige Ausrutscher auf der CD.

Die Truppe fängt sich langsam wieder und verbessert sich von Song zu Song. "Blind Face" zeigt die wahren Qualitäten von Black Moth. Druckvoller Sound mit schöner Gesangsstimme. "Plastic Blaze" kommt tief aus dem Grunge-Keller. Das erinnert an alte Zeiten Anfang der neunziger Jahre, als die Bands aus dem Nordwesten der USA das Sagen hatten. Auch der vorletzte Titel, "Land Of The Sky," knüpft nahtlos daran an. Meine Freude beim Hören steigert sich wieder deutlich und vermittelt mir, die CD als gut gelungen einzustufen. Der letzte Track mit dem schönen Titel "Honey Lung", auch mit 5:14 Minuten der längste auf "The Killing Jar", bietet noch einmal von jedem etwas. Langsames Intro, viele Wechsel, schöne Stimme, tolle Gitarren-Sounds und treibende Drums. Lediglich der Schluss, die letzten paar Sekunden, lassen stark zu wünschen übrig. Trotzdem, wie Anfangs schon erwähnt, eine gute Scheibe. Man muss sie nicht unbedingt haben, aber wenn doch, dann kann sich der Hörer durchaus daran erfreuen.
Line-up:
Harriet Bevan (vocals)
Jim Swainston (guitar)
Dave Vachon (bass)
Dom McCready (drums)
Tracklist
01:The Articulate Dead
02:Blackbirds Fall
03:Banished But Blameless
04:Spit Out Your Teeth
05:Plague Of Our Age
06:Chicken Shit
07:Blind Faith
08:Plastic Blaze
09:Land Of The Sky
10:Honey Lung
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