btm / One For The Road
One For The Road Spielzeit: 39:26
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Rock

Review vom 13.05.2008


Joachim 'Joe' Brookes
»Alles begann im Jahr 1998 irgendwo in Deutschland in irgendeinem Keller… .«
Nicht gerade sehr konkret, oder?
Genauer sind da schon die Angaben, dass btm aus Gelsenkirchen kommen und mit "One For The Road" ihre dritte Scheibe vorgelegt haben. 2003 gab es "For Sale" und 2006 die 5-Track-EP "Have A Nice Day", die komplett auf der aktuellen Platte vertreten ist.
Die Bilder auf den Covers werden immer freizügiger und so gesehen darf man nicht daran denken, was für das nächste Album abgelichtet wird.
Auch wenn man sich damit in das Land der Fantasien begibt, steht auf jeden Fall fest: btm rocken verdammt kräftig!
Da muss man sich um den einen oder anderen noch nicht verfüllten Bergwerksschacht im Ruhrgebiet wegen Einsturzgefahr Sorgen machen.
Was "One For The Road" angeht, wird zunächst lobend festgehalten, dass alle Songs aus der btm-Ideenfabrik stammen. Zum Zweiten herrscht ein gerüttelt Maß an Abwechslung auf dem Silberling und Daniel Malzahn liefert mit seiner Stimme eine klasse Performance ab.
Christoph Bellen sowie Jochen Krietenbrink sind in der Lage, massiv gespielte Gitarren-Wände aufzubauen.
Der Bassist Janwillem Huda sorgt über die gesamte, zugegeben, etwas kurze Spielzeit nicht nur für ein mehr als solides Fundament, sondern baut mit seinem Instrument hier und da auch einige Sound-Spielereien ein.
Tim Steinkuhl gibt den anderen Herren die nötige Rückendeckung und steht in den Abgehnummern für treibenden Beat an seinen Trommeln.
Nach den vierzig Minuten hat man sich ein Bild davon gemacht, was live auf der Bühne abgehen kann. Da findet man bestimmt nicht nur Schweißtropfen auf den Stirnen der Musiker, sondern auch bei den Konzertbesuchern.
Die Songs sind durch Breaks und Tempiwechsel so richtig nach dem Geschmack der Rock-Hörer arrangiert. Ab und an befindet sich die Band auch in sphärischen Gefilden und neben herrlichen Riffs werden auch hörenswerte Soli geboten.
Selbstredend wird nicht nur gepowert. "Let Us Die Younger" kommt balladesk daher und selbst jetzt verzichten btm nicht auf schöne Sound-Einlagen. In diesem Fall mischt das Schlagzeug mit einigen Klang-Effekte den Song auf.
Wenn man bei der Gruppe von ruhigeren Nummern spricht, muss auch das abschließende "Maybe It's Love" erwähnt werden. Dafür packt einer der Gitarristen die akustische Klampfe aus. Allerdings steigert sich die Nummer im weiteren Verlauf und wird über die sechseinhalb Minuten zu einem richtig klasse Song mit an- und abschwellender Dynamik.
Die durchweg in englischer Sprache gesungenen Lieder fallen beim Hörer allesamt auf fruchtbaren Boden.
Der Rock kann ja so vielfältig sein: In "Rock n Roll Baby" werden die Gelsenkirchener auch punkig und sind richtig frech, denn zwischendrin bringen die Männer einen Sound an die Lauscher, der wie Scratching klingt.
Da bleibt nur zu hoffen, dass "One For The Road" nicht die letzte Platte von btm sein wird.
Sie haben viel Potential vorzuweisen und es ist zu wünschen, dass sich etwas bei den Tourterminen bewegt, denn auch live sollte der btm-Rock richtig gut abgehen.
Die bereits oben angesprochenen Breaks und Tempiwechsel, gepaart mit vielen Sound-Effekten machen die Musik der Rocker so etwas wie unberechenbar und das ist doch auch was.
Belohnt wird das aktuelle Album mit 7-8 von 10 RockTimes-Uhren.
Eine Frage bleibt: Was bedeutet btm?
Line-up:
Daniel Malzahn (vocals)
Christoph Bellen (guitar)
Jochen Krietenbrink (guitar)
Janwillem Huda (bass)
Tim Steinkuhl (drums)
Tracklist
01:Out To Come Undone (3:52)
02:Dream On (2:25)
03:Have A Nice Day (4:46)
04:Once More With Feeling (3:55)
05:Let Us Die Younger (3:54)
06:No Borderlines (3:48)
07:Backside (3:08)
08:California (4:11)
09:Rock n Roll Baby (2:53)
10:Maybe It's Love (6:29)
Externe Links: