Burning Maja / Rock'n'Roll City
Rock'n'Roll City Spielzeit: 35:36
Medium: CD
Label: 7hard, 2014
Stil: Hard Rock/Heavy Rock

Review vom 03.09.2014


Jochen v. Arnim
Was sich da im Sommer 2011 in den Tiefen der Sackeifel aus Liebe zu klassischem Hard Rock und Heavy Metal zusammengefunden hat, nennt sich als Quartett Burning Maja und kann neben einem Demo von 2012 nun auch seit ein paar Monaten das erste vollwertige Album vorweisen. Die vier Jungs nennen es "Rock'n'Roll City" und ebnen damit allein schon den Weg für wenig missdeutende Mutmaßungen bezüglich des musikalischen Ackers, der von ihnen bestellt wird. Richtig, hier geht es um kernige Mucke Marke Old School.
Mit Alex Scheid als Sänger und Gitarrist, Mätti Lehnen an der Lead-Gitarre, Martin Geisen am Bass und Mario Löhr als Schlagzeuger macht der Vierer auf rund fünfunddreißig Minuten seinen musikalischen Vorlieben Luft, viel Luft. Von bluesigen Einschlägen über Hard Rock bis hin zum Heavy Metal verarbeitet die Truppe alles zu einer gelungenen Melange.
Lässt man das sehr kurze Intro mal als eigenständigen Song außer Acht, so fängt es kräftig stampfend bei "Lonesome Rider" an. Schon hier weisen die Gitarren und die Rhythmusfraktion den Weg ganz deutlich auf. Diesen Weg verlässt die Band dann im Grunde genommen nicht mehr. Das prescht alles fleißig nach vorne, macht die Visualisierung einer verrauchten Biker-Kneipe recht einfach. Kernige Partymucke, von der auch die Songtitel oder Texte ein Liedchen singen können.
Der Fronter dröhnt und röhrt sich durch die Tracks, wird von seinen Jungs unablässig weiter und weiter getrieben, schreit die Klischees von Bikes, Bier und Bräuten in die Welt hinaus. Nicht immer gewinnt man den Eindruck, es handele sich um lyrische Meisterwerke - manchmal klingt es ein wenig à la 'reim dich oder ich brech dich'. Dazu springen einen Textzeilen aus "She's A Lady" oder "Raise Your Fist" regelrecht an. Vielleicht aber sollte man dem nicht allzu viel Bedeutung beimessen, denn die Intention der Band ist glasklar: Rock'n'Roll. Und den können sie spielen.
Dieses ganze Spiel geht dann für acht Songs genau so weiter, galoppierende eiserne Pferde werden durch den Saloon getrieben, ohne Punkt und Komma. Erst am Ende bei Track Nr. 9, "Sad Life Hurts", werden die Drosselklappen etwas geschlossen und wir bekommen zum Rausschmiss eine (obligatorische) Power-Ballade geboten. Die hat es noch mal in ganz anderer Hinsicht in sich: Der Gesang ist deutlicher, modellierter, variabler und die Instrumentierung klingt angenehm nicht nach Hau-drauf-Mentalität.
Fazit? Musikalisch durchaus gelungen, gekonnt umgesetzt und live bestimmt ein Garant für eine kochende Bude. Ein bisschen mehr Variation hätte vielleicht nicht geschadet, textlich bleibt auch noch etwas Luft nach oben und gestalterische Aspekte sind ebenfalls überdenkungswürdig. Das Cover ist zwar nicht sonderlich originell, aber das Bandfoto vor dem Wohnzimmerregal geht gar nicht. Ansonsten wiederhole ich mich gerne: Kann man gut hören und werde ich mir live sicherlich auch bei nächster Gelegenheit mal reinziehen.
Line-up:
Alex Scheid (vocals, guitar)
Mätti Lehnen (guitar, backings)
Martin Geisen (bass, backings)
Mario Löhr (drums)
Tracklist
01:Lonesome Rider
02:Motorcycle Blues
03:Mouth Of Madness
04:She's A Lady
05:Case Full Of Weapons
06:Raise Your Fist
07:Lady From Hell
08:Rock'n'Roll City
09:Sad Life Hurts
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