"Ain't Bad Yet" heißt das sechste Album der finnischen Blues Rock-Band Micke Bjorklof & Blue Strip und wurde bereits im vergangenen Oktober in den walisischen Rockfield Studios aufgenommen, in denen einst sogar Rockgrößen wie Queen, Black Sabbath oder Oasis einige ihrer Tonträger eingespielt haben.
In Skandinavien haben sich die Finnen, dank ihrer Auftritte in diversen Blues-Clubs, einen recht großen Bekanntheitsgrad erworben. Seit gut fünfzehn Jahren hat sich ihr Line-up nicht mehr verändert und so ist es nicht verwunderlich, dass sich die Band außerordentlich gut eingespielt präsentiert. Sänger, Gitarrist, Harmonikaspezialist und Namensgeber der Band Micke Bjorklof kann sich am besten in Szene setzen, wenn er sein Lungenvolumen in seine Harp bläst. Für diese musikalischen Einlagen, z. B. bei "Hold Your Fire Baby", gibt es von mir eine glatte Eins. Seine Stimme hört sich ebenfalls recht ansprechend an und er weiß damit die Texte in die jeweiligen Songs gut einzupacken.
"It Ain't Bad Yet" ist mein Favorit des Silberlings. Dieser Slowblues besticht mit einer glänzenden Slide-Klampfe sowie eingängigem Rhythmus. Zwar werden hier die Instrumente nicht bis zum Anschlag ausgereizt, jedoch so gezielt eingesetzt, dass das Teil bei mir absolutes Wohlbehagen erzeugt. Ein Song, der ohne es großartig zu begründen, Ohrwurm-Charakter besitzt.
Der nordeuropäische Fünfer, der 2014 den Finnish Blues Challenge gewann und erst im vergangenen März ihr Land beim European Blues Challenge in Brüssel vertrat, zeigt von "Last Train To Memphis" bis "In Chains", dass sie sich ausschließlich dem Genre des Blues zugehörig fühlen. Mal mehr rockig, mal mehr die ruhige Spur wählend, egal, die Band versteht ihr Handwerk. Zum Gelingen von "Ain't Bad Yet" tragen alle beteiligten Musiker bei, auch die Gastspieler, allen voran Keyboarder Tim Lewin. Er bedient bei "Troublemaker", "Rain In Jerusalem", "It Aint't Bad", "Rat Chase" und "Sweet Dream's A Sweet Dream" die Tasten und sorgt mit seinem Können fürs perfekte 'Abschmecken' der Stücke.
Letztlich offerieren Micke Bjorklof & Blue Strip mit ihrer Neuerscheinung ein gelungenes Werk. Ohne groß anzuecken, ohne die Saiten ihrer Gitarren bis zum Exzess zu strapazieren oder sonstwo völlig auszuarten, bieten die Finnen ein, von der Qualität her, gutes Album. Wer es allerdings etwas härter mag, auf Endlossolo der Marke Hendrix steht, der wartet hier auf solche Einlagen vergebens. Deshalb halte ich ein Reinhören für ratsam, ist es doch so wie immer - alles reine Geschmackssache.
Line-up:
Micke Bjorklof (vocals,harp, guitar)
Lefty Leppänen (backing vocals, guitar)
Seppo Noulikoski (backing vocals, bass)
Tim Roiko-Jokela (percussion)
Teemu Vourela (drums)
Guest:
Lena Lindroos (backing vocals)
Veera Railio (backing vocals)
Tim Lewin (organ - #2,3,6,7,8)
John Porter (electric guitar - #9)
Tracklist |
01:Last Train To Memphis (2:51)
02:Troublemaker (4:05)
03:Rain In Jerusalem (3:30)
04:Get Ya In Da Mood (4:50)
05:Hold Your Fire Baby (3:59)
06:It Ain't Bad Yet (3:38)
07:Rat Chase (2:55)
08:Sweet Dream's A Sweet Dream (4:38)
09:Today (3:52)
10:Blame It On The Bright Lights (3:19)
11:In Chains (3:56)
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