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Paul Butterfield Band / Blues Rock Legends Vol. 2
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15.09.1978: Rockpalast in der Essener Grugahalle mit Peter Gabriel, Alvin Lee und
Ten Years After sowie der Paul Butterfield Band. Es war Butterfields erster Auftritt in Europa und er wurde vom Publikum gefeiert. Die DVD kommt in einem Digipack inklusive sechsseitigem Booklet daher und ist komplett in schwarz-weiß gehalten. Das macht was her.
Die Linernotes, in deutscher sowie englischer Sprache stammen von Peter Rüchel und er beschreibt anschaulich die Vorgeschichte zu diesem Gig, den man in voller Länge genießen kann. Außerdem bekommt der Pantoffelkino-Zuschauer ein von Alan Bangs geführtes Interview mit dem Protagonisten, der leider viel zu früh verstarb, als Zugabe. Selbstredend handelt es sich bei dem Konzert um einen Farbmitschnitt.
Der Harp-Spieler und Sänger Butterfield trat mit einer vierköpfigen Begleitband an. Oh Mann, waren die damals jung! An den Gitarren Peter Atanasoff, jetzt bei Tito & Tarantula und Buzzy Feiten (Commander Cody, Aretha Franklin, Gregg Allman, Bob Dylan). Den Bass zupfte Bobby Vega (Bruce Springsteen). Ernest Carter, auch bei Springsteen in Diensten, spielte Schlagzeug. Nach kurzen Klang-Unebenheiten geleitet Butterfield seine Band durch eine sehr abwechslungsreiche Setlist, die auch einige Klassiker des 12-Takters enthält.
Die Stimmung im Publikum ist fantastisch und wir werden nach mehr als dreißig Jahren, vielleicht abermals, Zeuge eines tollen Konzerts in bewegten Bildern, eingefangen von mehreren Kameras auf als auch vor der Bühne. Ab und an bekommt man in einer Totalen das gesamte Geschehen in der Grugahalle mit. Die Musiker waren zum damaligen Zeitpunkt nicht nur sehr jung, sondern auch schon höllisch gut. Beide, Atanasoff und Feiten wechseln sich in der Solo- sowie Rhythmusarbeit ab und natürlich ist Butterfield oft genug mit seiner Harp zur Stelle. Interessant ist, welche Note die 6-Saiter den Songs geben, denn beide haben ein breites Spektrum an Genres drauf. Die fesselnden Konzertminuten fliegen genauso schnell an einem vorbei wie so manches Solo der Herren über die Saiten beziehungsweise Stimmplatten.
Für die Ballade "Just When I Needed You Most" wechselt Feiten zum Keyboard und bringt für diesen langsamen Track eine andere Variante ins Spiel. Ansonsten wird der Blues im Mittel- bis Schwergewicht gerockt. Dieser Rockpalast war unter Zeitdruck, denn es gab noch ein sportliches Highlight: Der Boxkampf zwischen Muhammad Ali und Leon Spinks stand um 03:00 Uhr auf den Programm und leider keine Zugabe von Alvin Lee und Ten Years After. Lee »hatte es sich schon vor dem TV-Set bequem gemacht, um nur ja nicht den Beginn des Fights zu verpassen.«
Am Ende des Sets war Butterfields Hemd durchgeschwitzt. Die Jungs hatten zumindest glänzende Gesichter, obwohl sie sich, wie ihr Bandleader, den Arsch abspielten.
Im Interview wird Butterfields Zeit mit Muddy Waters beleuchtet.
Weiterhin gibt es Hintergrund-Informationen über das Zusammenkommen des Line-ups der Butterfield Band, die sich nur eine Woche vor dem Gig traf und in Amerika ganze zwei Tage probte. Auch die anderen Mitglieder kommen zu Wort und so gestaltet sich das Interview sehr abwechslungsreich und die Leute sind einfach nur locker und gut drauf. Die 67 Minuten haben mir richtig Spaß gemacht und es ist sehr erfreulich, ein solches Zeit-Zeugnis nicht nur in Händen zu haben. Ein Konzert von Paul Butterfield darf an und für sich in keiner Sammlung fehlen, schon gar nicht in bewegten Bildern. Leider hat sich Alan Bangs Hoffnung, dieses Konzert als Live-Platte in den Läden zu finden, nicht erfüllt.
Auch in diesem Sinne… Empfehlung meinerseits.
Line-up:
Paul Butterfield (vocals, harmonica) Peter Atanasoff (guitar) Buzzy Feiten (guitar, keyboards) Bobby Vega (bass) Ernest Carter (drums)
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