Die 38-jährige Singer/Songwriterin ist in Iowa geboren und aufgewachsen in Alabama. Sie stammt aus einer Familie, die seit Generationen Musik macht, ihr Vater ist der bekannte US-Folksänger Greg Brown. Sie war schon mit Mark Knopfler, Ani DiFranco, Calexico und John Prine auf Tour, mit diversen Singer/Songwriter-Größen gemeinsam auf der Bühne und als Gastsängerin auf Alben von Calexico und Amos Lee zu hören.
Dazu hat sie seit 2003 drei EPs und die mittlerweile fünfte CD veröffentlicht, da kommt doch schon eine Menge Erfahrung zusammen. "Mercury" wurde lt. Homepage im Nashville-Studio mit ihren namhaften Mitspielern live in einem Raum aufgenommen; es ging hörbar entspannt und vertraut zu. Das Ergebnis ist entsprechend professionell, an der Qualität der Produktion gibt's keinen Zweifel. Verantwortlich dafür zeichnen die Künstlerin selbst und Bo Ramsey, den wir auch im Line-up wiederfinden. Mark Knopfler gibt auf "So Many Miles" ein Gastspiel, wo und wie er seinen »immeasuarble input and support« geleistet hat, lässt sich leider nicht eruieren.
Trotz des nicht mehr gerade jugendlichen Alters klingt die Stimme von Pieta Brown erstaunlich jung, teilweise sogar mit offensichtlich gern eingesetzter Lolita-Laszivität. Nicht gerade kräftig und auch nicht immer fest, aber sie hat was. Ihre komplett selbst geschriebenen Songs swingen. Die Jungs an ihrer Seite sind natürlich Könner und setzen die Hauptperson ordentlich in Szene. Das hört sich dann auch zunehmend nach (kleiner) Bühne vor Freundespublikum, denn nach steriler Studio-Atmosphäre an. Eine sehr unaufgeregte Scheibe, ohne große Schnörkel, aber mit musikalischer Substanz.
Der Opener erinnert an Mr. Zimmermans Country-Phase und darf wohl auch wegen der schrägen Singerei als Hommage an den großen Kollegen verstanden werden. Beim "Butterfly Blues" steht soundmäßig Emmylou Harris Pate. Die Grand Dame schaut dann noch öfters vorbei. Ob es die Streicher beim Titelsong gebraucht hätte, ist Ansichtssache, eingängig ist er allemal. "How Much Of My Love" gefällt mit romantischer Atmosphäre ohne Süßstoff. Schöner West Coast Drive kommt mit "I'm Gone" ins Spiel, das gilt auch für "Blue Rider". Dagegen fehlen ihr für die Bluesnummern "I Want It Back" und "Night All Day" einfach der Dreck und der Sex in der Stimme, die nun immer dünner klingt und auch öfters leiert. Bei "Closing Time" ist's dann wieder der groovige (Shuffle-)Rhythmus und "I Don't Mind" gefällt durch sein Folk-Feeling. Wie aus der schönen alten Country-Rock-Zeit klingen "Glory To Glory" und "No Words Now". Die Nummer mit Mr. Knopfler rockt bluesig, der Gast packt sogar mal wieder richtig zu und sorgt für ein spannungsgeladenes Finale.
Wie gesagt, schöne Songs der Singer/Songwriterin mit entsprechenden 'Roots'; die Zutaten passen, aber ihre Singerei ist zumindest gewöhnungsbedürftig auf Dauer. Viele gekonnte Reminiszenzen an die Goldenen Tage der Folk- und Country Rock-Music, die die erfreuen, die sie noch in Erinnerung haben. Passt gut zu Gewürztee und Lebkuchen am dämmrigen Sonntagnachmittag.
Line-up:
Pieta Brown (acoustic guitar, vocals)
Bo Ramsey (electric guitar, electric 12 string, harmony vocals)
Richard Bennett (electric guitar, National resonator, lap steel, bouzouki)
Glenn Worf (electric and acoustic bass)
Chad Cromwell (drums, percussion)
David Mansfield (strings)
Mark Knopfler (elelctric guitar)
| Tracklist |
01:Be With You
02:Butterfly Blues
03:Mercury
04:How Much Of My Love
05:I'm Gone
06:I Want It Back
07:Blue Rider
08:Night All Day
09:Closing Time
10:I Don't Mind
11:Glory To Glory
12:So Many Miles
13:No Words Now
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