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The Casualties / For The Casualties Army
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Einige Jahre - es war inmitten der pubertären Rebellionsphase - ist's bereits her, da zählten die nun auch mehr als zwanzig Jahre aktiven New Yorker Nieten- und Irokesenspezialisten The Casualties fast schon zu meinen damaligen Lieblingsbands. Wie für orthodoxen Street/Hardcore Punk üblich, handelt es sich um ca. zwei bis zweieinhalb Minuten kurze Stücke vom Schlage "For The Punx", "Riot", "Unknown Soldier" und "Fuck You All". Sie hielten seinerzeit permanent als perfekter Soundtrack zur gnadenlosen Vernichtung unzähliger 5,0-Dosen her. (Ihr kennt sie vielleicht: diese völlig mies aufgemachten Bier-Büchsen von Rewe, deren Inhalt geschmacklich nicht mehr all zu weit von abgestandenem Tierurin entfernt ist). Die hyperschnellen Highspeed-Schrammelorgien, nicht selten auch an die Brachialität von Crossover-Thrashern wie Municipal Waste und S.O.D. erinnernd, werden obendrein unterlegt von straight in die Visage ballernden Drums, einer herrlich asozial-versoffenen Krächz- und Kreisch-Stimme von Jorge Herrera und haben eben einfach auch heute noch ihren eigenen, unverkennbaren Reiz. Nach einiger Zeit jedoch verschwand die Band seltsamerweise wieder ein wenig aus meiner persönlichen Favoritenliste und die alten Platten wurden nur noch sporadisch aufgelegt, wenn man eben mal Lust drauf hatte... Soviel vorab in Sachen persönlicher Verbundenheit.
Mitte Dezember letzten Jahres erreichte die hiesige Redaktion dann die Meldung, dass das Anarcho-Kleeblatt eine Best Of-Compilation als rein digitalen Download mit 28 tollen Tracks der jüngeren Bandkarriere veröffentlicht. So war schon einmal vorweg klar, dass somit keine Hasshymnen meiner beiden Favoriten "For The Punx" (1998) und "Stay Out Of Order" (2000) enthalten sein konnten. Dennoch war der Reiz groß, sich wieder einmal mit diesem sympathischen Chaotentrupp genauer zu beschäftigen und deshalb wurde umgehend "For The Casualties Army" geordert.
Okay, an dem Format darf man meiner bescheidenen Meinung nach schon einmal gleich etwas ändern, aber werfen wir mal einen Blick auf den musikalischen Inhalt. Eröffnet wird das mehr als 67-minütige Teil mit "Casualties Army", einem kurzen Prelude, der ursprünglich auf dem 2004er-Album "On The Frontline" (mit insgesamt sechs weiteren Prüglern) enthalten war. Weiterhin gibt es von "Die Hards" (2002) und "Under Attack" (2007) ebenfalls sechs Stücke, von der letzten Langrille "We Are All We Have" (2009) insgesamt fünf, vom spanisch eingesungenen "En La Linea Del Frente" (2006) nur einen und das Livealbum "Made In NYC" (2007) ist mit insgesamt vier Songs vertreten. Womit drei Songs aus der früheren Bandphase abgedeckt werden und zusätzlich noch mit "Blitzkrieg Bop" ein Ramones-Cover geboten wird.
Letztendlich bieten SideOneDummy Records hier eine wirklich gut auserkorene und empfehlenswerte Zusammenstellung für interessierte Neuseinteiger, die nicht unter dem Wahn leiden, jedes Album als originalen, handfesten Tonträger im Schrank stehen haben zu müssen. Wer jedoch bereits alle Longplayer besitzt, der wird bei dieser 'Best Of' wohl eher in die Röhre schauen. Außerdem wäre ein Doppel-Vinyl-Release sicherlich ein noch viel besseres Medium gewesen, um die wahnsinnig geniale Rohheit jener Punklegende adäquat umzusetzen, und sicherlich würden da auch noch ein paar alte Fans mehr zuschlagen! Wer sich also "For The Casualties Army" zum recht vernünftigen Preis von 8,99 € besorgen möchte, kann dies unter folgendem Link tun.
Übrigens: In Kürze gehen die Amis auch in unseren Breiten auf Tournee. Die Tourdaten könnt ihr hier einsehen.
Line-up:
Jorge Herrera (lead vocals) Jake Kolatis (guitar, vocals) Rick Lopez (bass, vocals) Marc 'Meggers' Eggers (drums)
Externe Links:
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