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Cocktail Slippers / Saint Valentine's Day Massacre
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Diese Frauenband gibt es seit 2001.
Dafür tausend Dank, an wen auch immer. Dieses Quintett hat es drauf... die stöbern so frisch, wie gerade erst aus dem Regal gezogen in den Sechzigern, dass es eine wahre Freude ist. Mit ihrer dritten Platte machen die Cocktail Slippers in dieser herbstlichen Jahreszeit die Bäume nackig. Im Sommer braucht der geneigte Grillfan keine Holzkohle, denn die zwölf Tracks von ''Saint Valentine's Day Massacre" sorgen für genügend Feuer unter der Bratwurst.
Damit hat Norwegen die ultimative Combo am Start. Ja, die Ladies kommen aus Norwegen und zeigen einigen anderen, auch schon etwas in die Tage gekommenen Girlbands, wo der Hammer des Rock'n'Roll hängt. Die fünf Musikerinnen haben ebenfalls keine Probleme, sich dort mit zwei Coversongs zu bedienen, wo deren Mucke ihren Ursprung hat: Lesley Gore ("She's A Fool") und Connie Francis ("Don't Ever Leave Me"). Erschienen ist vorliegende CD auf den Label Wicked Cool Records.
Diese Firma ist in den Händen von Steven Van Zandt und er hat hier auch selbige im Spiel. Einerseits an den Bongos und andererseits trägt er die Verantwortung für den Titelsong sowie "Heard You Got A Thing For Me". Weil wir gerade dabei sind: Auf vier Stücken trommelt Børge Stensland. Am Niederrhein kann man Urlaub in ehemaligen Bunkern machen und in Norwegen werden darin Platten aufgenommen. Mit ihrem Gitarrenrock und vortrefflichem Gesang (Modesty Blaze) kochen die Frauen ohne Zweifel Erinnerungen hoch, die vielleicht schon in irgendwelchen Schubladen dem Verstauben zum Opfer fallen.
Aus der Mottenkiste ist der Cocktail Slippers-Rock allerdings auf keinen Fall. Geschickt fädelt frau im treibenden "You Do Run" ein »da do run run run« und nicht nur durch diesen Farbtupfer der Crystals ist diese Nummer eines der vielen Highlights des Silberlings. Der Geist von Phil Spector, als er noch nicht einsaß, ist gegenwärtig, selbst wenn es in "Don't Ever Leave Me" ein wenig zugeht, wie in einer anderen Frauenband... den Bangles. Die Cocktail Slippers machen auf ihrem dritten Album nichts falsch.
Ganz gleich welchen Track man ansteuert, der Hörer wird stets sehr gut unterhalten. Die Gitarren reißen einem das letzte Hemd vom Leib und der Chorgesang ist eh immer ein Treffer für sich. Das rockt, liebe Leser und mit diesem Act hat der Van Zandt wirklich ein ganz heißes Eisen im Feuer. Über Auftritte der Frauen war zum Zeitpunkt dieser Schreiberei nichts in Erfahrung zu bringen. Aber wenn man sich das eine oder andere Video im Netz anschaut, geht die Post ab, und zwar per Eilboten. Auch wenn die Platte auf Gitarren gestimmt ist, spielt die Blaze mit ihren Keyboards keine untergeordnete Rolle. Man höre sich dazu nur den Titeltrack an.
Die CD hat schon gefühlte siebenundzwanzig Mal den Weg in den Schacht des Players gefunden und immer wieder ist der Rundling eine Offenbarung. Diese Musik muss man mögen, ohne maskuline Pluspunkte zu vergeben. Kann die Band, außer Leinen los, auch anders? Ja klar! "Gotta Crush" sitzt voll mit hochgesteckten Frisuren, Haarspray, Make-up und schmachtenden Keyboards. Dann ist da, noch sentimentaler, "Heard You Got A Thing For Me". Die Lead- als auch Backing Vocals überlagern sich prächtig und diese Keyboards sind, bei allem Respekt vor den beiden Gitarren, hervorragend. Die Cocktail Slippers und ihr "Saint Valentine's Day Massacre" ist tolle Unterhaltung, wenn auch kurz. Aber so ist das halt in diesem Genre. Die Frauen bringen es auf den Punkt. Reinhören, gut finden, besorgen...
Line-up:
Modesty Blaze (lead vocals, keyboards) Rocket Queen (guitar, percussion, backing vocals) Squirrel (guitar, backing vocals) Sugar Cane (bass, backing vocals) Bella Donna (drums) With: Børge Stensland (drums - #1,2,4,8) Steven Van Zandt (bongos)
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