A Tasty Sound Collection Part One - Part Four
A Tasty Sound Collection Part One - Part Four Spielzeit: 56:39 (CD 1), 54:27 (CD 2), 56:22 (CD 3), 57:14 (CD 4)
Medium: CD
Label: in-akustik, 2009
Stil: Various Style

Review vom 15.01.2010


Tom Machoy
Mit den Worten »Stress und Hektik kennt jeder von uns. Machen Sie sich deshalb oft Gedanken, wie und wann Sie etwas genießen können?...Kaffee, Tee, Wein und Whisky kann man erst richtig genießen, wenn das Ambiente stimmt. Und dazu zählt gepflegte Musik.« haben mich die Erfinder dieser 'Genuss-Serie' neugierig gemacht. Und da ich keinem dieser Getränke zwingend abgeneigt bin, versuche ich mal, mich in diese 'Tasty World' zu versenken.
Vier CDs in edlen Schubern verpackt, sehr ansprechendes Äußeres (starkes Design) mit drei mal elf Titeln und ein mal zwölf Titeln, mit inhaltlich sehr aufwändig gestaltetem Booklet, das Wissenswertes zu Whisky, Coffee, Wine und Tea in deutsch und englisch enthält - die Aufmachung ist sehr gelungen! Und wenn ich das so sehe, das Äußere, die Bilder, dann weckt diese Großzusammenstellung bei mir doch eine entsprechende Erwartungshaltung - auch an die Musik!
Beginne ich mal mit Whisky & Blues.
»Die chemische Analyse der sogenannten dichterischen Inspiration ergibt 99% Whisky und 1% Schweiß. William Faulkner«
Whisky & Blues Schuber, Cover und CD haben dasselbe Bild mit dem Whisky, der aus dem mit Eis gefüllten Tumbler springt. Und in dieser herausspritzenden Whiskyflut steht ein sich bäumender Gitarrero (Ich würde ja glatt sagen, dass das der Henrik F. ist). Das passt, wie auch auf den anderen CDs der Serie (da kommen natürlich andere aus den Gläsern und Tassen) gut zusammen. Aber: im Booklet lerne ich gleich: »Eis hingegen trübt den Whisky und wirkt sich nachteilig auf seinen Geschmack aus. Die Kälte überlagert das Aroma.«
Liebe Gestalter, aufpassen bei der Bildauswahl, 'tasty' war doch angesagt, oder?
Weiterhin gibt es Geschichtliches zum Whisky zu lesen, Wichtiges über die Sorten, die Schreibweisen, die Darreichungsformen und einen kleinen Artikel auf der letzten Innenseite, "Musik so blue(s) wie Whisky", der auch einen kurzen Bezug zur Musik schafft, die ich gleich hören werde. Das finde ich sehr gut bei einer Zusammenstellung, weiß man doch dann wenigstens, worum es geht.
»Genießen Sie den Blues eine gute Whisky-Länge lang: Über 56 Minuten - genau richtig, um an einem Single Malt zu nippen.« Na, mal sehen, ob ich damit auskomme. Mein Bourbon Whiskey ist jedenfalls groß genug und: ohne Eis. Und der schmeckt. Ja, soviel Aufwand für die Äußerlichkeiten ist schon nötig, weil das Auge ja mitisst und mitkauft. Wären die Cover minimalistischer gehalten, wären diese Ausführungen auch minimalistischer geblieben. Und was mir hier noch ein wenig fehlt, sind neben Faulkners Zitat ein paar Hinweise auf bedeutende Whisky-Trinker/ -Genießer (wie z.B. Henry Chinaski, Harry Rowohlt). Dann wäre das Booklet meiner Meinung nach abgerundet, wie das aus meinem Tumbler aufsteigende Bukett.
Meinen Glückwunsch, an denjenigen, der diese Zusammenstellung kreiert hat. Hier hat jemand mit Leidenschaft an seinem Hobby gearbeitet. Das zumindest ist mein Eindruck. Elf hervorragend ausgewählte Stücke, schwer mit Whisky behaftet, mal Bar-Blues, mal richtig krachend, mal in klassischer Drei-Mann-Besetzung, mal mit ganzer Bläsergruppe (z.B. "Guitar Crusher"). Mir gut bekannte Musiker(-innen) und Gruppen (Ana P., Cadillac Blues Band, Blues Company,
Miller Anderson) neben welchen, zu denen mir die Zuordnung fehlt. Aber hier kann ich mich ja noch befleißigen, denke ich an David Johansen & The Harry Smiths oder Marc Reece. Klasse auch die Vivino Brothers mit "Soul Revival" mit den schon ausufernden Bläsereinsätzen, obgleich es schon weniger bluesig, denn mehr soulig zugeht. Ebenso gut platziert ist Stephen Simmons, der doch eher nach Song als nach Blues klingt. Es hätte vielleicht noch so eine 'dreckige, whiskyversoffene'
Tom Waits-Stimme dazugehört, allein um das Gefühl von Whisky & Blues zu verstärken. Das wäre ein zwölfter Titel gewesen, nötig aber ist er nicht unbedingt. Denn: diese Compilation ist mit Liebe zum Whisky und zum Blues entstanden - danke! Recht haben die Macher mit 56 Minuten, mein Whiskey ist noch nicht alle, vielleicht war er aber auch nur zu voll?? Den genieße ich jetzt noch zu Ende.
Coffee & Latin
»Kaffee - Eine besondere Welt.«
Hier steigt aus dem Kaffeetassendampf ein Trompeter hervor, Latinstyle. Im Booklet erfahre ich, dass Kaldi, der Ziegenhirte aus dem äthiopischen Hochland, die Kaffeepflanze entdeckt hat. Ich erfahre den Weg, den die Kaffeepflanze zu uns nahm, dass sie nur zwischen den Wendekreisen der Sternbilder Krebs und Steinbock, kurz Tropen, dafür aber rund um den Globus, vorkommt. Dass es die zwei wichtigen Sorten Arabica und Robusta gibt, wie Kaffee hergestellt wird, von seiner stimulierenden Wirkung, von den 'verrücktesten Kaffeekompositionen' und dem Kuriosum, das König Gustav III. von Schweden zugeschrieben wird. Leider werden nach der Aussage: »Die größten Maler, Literaten, Musiker - sie alle waren (und sind) Kaffeetrinker, ...« keine der selbigen benannt (außer J.S. Bachs Kaffeekantate). Mir fällt aber auch keiner ein, um diese Äußerung zu bekräftigen - schade eigentlich, denn bisher war auch dieses Heftchen sehr interessant. Auch, dass der CD-Titel die Vielfalt der Musik zum Kaffeegenuss doch stark auf Südamerika eingrenzt, mindert meine Freude ein wenig, weil doch Kaffee ebenso in Afrika und Ostasien vorkommt (siehe Booklet). Nichtsdestotrotz will ich mal nicht voreingenommen sein, denn einige der Künstler, die hier zu hören sein werden, klingen viel versprechend - The Sons Of Buena Vista oder natürlich Al Di Meola. Mein nächster Kritikpunkt - elf Titel und nur sieben Künstler, also vier Dopplungen - auch das ist sehr schade. Da hätte sich z.B. afrikanische Musik doch recht gut eingefügt. Für mich zeugt das auch nicht eben von viel Einfallsreichtum. Meine V.A.-CDs, wenn sie nicht eben ganz günstig erstanden sind, haben da mehr Vielfalt - sorry (!), Coffee & Latin.
Coffee & Latin Zur Einstimmung auf die Musik ist auch hier ein Abschnitt dem Thema gewidmet - »Musik so heiß wie Kaffee«. Musik zwischen Salsa, Latin Jazz, »Kuba, Karibik und Kolumbien« - ich bin gespannt.
Die Einrahmung der CD durch Titel der Sons Of Buena Vista (nicht: Buena Vista Social Club) ist sehr gelungen - man meint, die 'alten' Musiker zu hören. Doch zwischendurch wird leicht gerappt oder gehiphopt; jedenfalls passt das gut dahin. Der zweite 'Doppler', Jaime Cuadra, besticht mit einer derben Schnulze und als sechsten Titel mit einem sehr gut gewählten Dubtitel mit argentinischem Tango-Akkordeon - "Cholo Soy". Schön, dass er auch so kann, denn beim Gedudel von "Nube Cris" blieb fast mein CD-Player stehen.
Der von den Fania All-Stars gespielte Titel "Morena" passt sehr gut auf diese CD, das ist südamerikanisches Flair, da spüre ich den Sommer und den heißen Wind, sehe tanzende Pärchen und die Fernsehreklamen, die allerdings nicht für Kaffee, eher doch für Rum werben.
Das Los Angeles Guitar Quartet spielt den instrumentalen Klassiker "Mas Que Nada", der hier aber glücklicherweise viel flotter, wirklich latin, klingt. Das ist in erster Linie der Lenny Mac Dowell/ Jethro Tull-gespielten Querflöte zu verdanken. Ana Caram, die dritte "Dopplerin" singt den zweiten, sehr bekannten Klassiker "Carota De Ipanema", hier in sehr guter jazziger Instrumentierung (den Titel aber mochte ich noch nie, weil viel zu seicht, ganz egal, wer ihn spielte). Und auch ihr zweiter Titel ist seicht-jazzig, mein Kaffee erkaltet. Das instrumentale Mittelstück von "Maracana" bringt wenigstens ein wenig Karnevalatmosphäre hervor, reißt mich allerdings auch nicht so vom Hocker.
Vom Meister Al Di Meola, dem vierten 'Doppler', gibt es in "Libertango" (der Titel ist Programm) natürlich südamerikanisches Musikgefühl in die Ohren gestreut. Und immer mit dem dazugehörigen jazzigen Einschlag, begleitet von guten Musikern. Ja, das lässt sich wieder anhören und ich gieße etwas heißen Kaffee nach. "La Cathedral" geht trotz seiner hohen Qualität bei mir als klassische Interpretation durch, die sich erst im zweiten Teil in Richtung Südamerika, dann aber sehr schnell, bewegt. Ich weiß nicht genau, wer sich diese Zusammenstellung ausgedacht hat, wars aus Liebe am Zusammenstellen oder um sich einen Traum zu erfüllen? Keine Ahnung. Für mich hat Latin eher was mit Rum als mit Kaffee zu tun. Daran hab ich beim Hören eher gedacht, hab den Rum in den wieder kalten Kaffee gekippt und… weg damit, PROST!
Wine & Vocals
»Wein - das Getränk der Götter«
Ein rumänisches Sprichwort sagt: »Geht der Wein aus, hört das Gespräch auf - geht das Geld aus, bleiben die Freunde aus.«
Auch dieses Booklet schließt an die Aufmachung der anderen an: edel gestaltet und darauf bedacht, Wissenswertes auf wenig Raum zu vermitteln. Im Schnelldurchlauf: Persien gilt als Ursprungsland des Weins, Griechen und Römer ehrten Dionysos und Bacchus. Auf ihren Reisen quer durch Europa machten die Römer auch den Wein in diesem Gebiet publik und Klöster und Wein gehörten ja im Mittelalter auch irgendwie zusammen. Heute wird Wein auf der ganzen Welt angebaut. Seit jeher wird er getrunken. Gern getrunken. Und ob nun rot oder weiß »…ist mir egal, ich bin farbenblind« (Armin Mueller-Stahl als Kommissar in "Killing Blue"). Und so halte ich es auch mit dem Wein und dazu Vocals, Voices, große Stimmen. Was ist Wein, wie wird er gemacht, wie geht es bei einer Weinprobe zu, woher kommen die großen Weine? Getränk und Trinkkultur - dieser Abschnitt ist komplett zu lesen, der ist gut. Angekündigt wird im Text: »…und etwas hören will, das ebenso gut klingt, wie der Wein schmeckt: …«. Jetzt habe ich hier einen mir sehr gut bekannten Merlot in der 1.000 ml- Flasche, den ich dekandiert habe und der sich nun 'frei geatmet' hat und nur darauf wartet, bei guter Musik getrunken zu werden. Vom Wein her sind die Weichen gestellt…
Wine & Vocals …und Friend 'n Fellow passen sehr gut zu gutem Wein. Mit ihrem minimalistischen Auftreten vermitteln sie eh ein Gefühl der Freude und Leichtigkeit, da muss ich schon aufpassen, nicht gleich das erste Glas vor Freude leerzutrinken. Und dann gibt es auch auf dieser CD zwei Doppelnennungen und einer davon ist Michael Schenker & Gary Barden. Dafür ist "Dance Lady Gipsy" ein echter Gassenhauer, ein Ohrwurm feinster Güte - einmal gehört, nicht mehr vergessen, Lagerfeueratmosphäre oder Sonnenuntergang in der Jahresmitte. Auch der passt hervorragend zu 'Enjoy', und das erste Glas ist leer.
Lucy Kaplansky schließt sich im Don Mc Lean/ Cat Stevens-Stil an, also stillere Musik als eben noch die Herren Schenker und Barden. Das lässt mich den Wein im Glas betrachten, den ich eben nachgegossen habe. Schöne Farbe, denke ich, und wie Johannisbeere oder Brombeere - die Musik zeigt Wirkung! Die nächste Dame am Gesang und der zweite Künstler, der hier doppelt vertreten ist: Rebecca Pidgeons "Grandmother" liegt schön jazzig und groovend in der Abspielmaschine und ist wirklich hohe gesangliche Qualität, im Ernst. So zu sprechen und dabei aufsteigend und absteigend zu singen, hab ich so noch nicht oft gehört. Diesen Titel später auf der CD könnte ich dann mit zu viel Wein erklären, hier zu Beginn bin ich noch nicht so bereit für Experimente :. Da passt Titel elf, kurz vor Schluss, richtig gut für ein Experiment. Frau P. rezitiert zunächst ein bekanntes Gedicht, singt dann bluesend oder gospelnd "Bring It On Home To Me" mit einer heißen Saxophoneinlage und kommt streckenweise wieder beim bekannten Gedicht an. Ich weiß auch nicht so recht, ob das zur Wein-CD passt.
Von Serah & Friedemann kommt auch wieder ein sehr ruhiger, saxophonlastiger Titel, schön anzuhören, sehr romantisch alles. Und nun noch America, aber nicht mit "A Horse With No Name", noch ruhiger - "I Need You", he, jetzt hab ichs, das soll eine Verführ-CD werden, ich glaube aber nicht zum 'Wein-enjoyen' (dabei schließt das Eine das Andere sicher nicht aus, oder?). Und dafür sorgt gleich noch mal das Duo Schenker & Barden, die noch einen Titel vom "Lady Gipsy"-Album zum Besten geben, der sich vom erstgehörten Titel nicht doll unterscheidet. Alles schöne Schmuse-Titel - die Blues Company reicht ne schöne Bluesballade zum Wein und selbst oben schon genannter Don Mc Lean kommt mit "Vincent" zu Ehren, wenn auch hier interpretiert von einer gewissen Sara K., warum nicht gleich Madonn mit "American Pie"? Noch eine Ballade der Vivino Brothers - ANHÖREN!, tolle Frauenstimme, knackiges Saxophon, klasse Background.
Zum Schluss noch mal ganz viel Blues in überragender Qualität von 'The Voice' - Chris Farlowe. Ich sehe in förmlich auf der Bühne stehen, "Tough On Me, Tough On You" leiden, ganz große Klasse. Und dann Geklatsche, weil der Titel von der "At Rockpalast" ist, oh mein Gott… Den Titel hat er doch auch auf Studioalben hervorragend produziert. Bei America hab ich es mir noch gefallen lassen, aber nun… Zumal Herr Farlowe ja bekanntermaßen auf Köstritzer Schwarzbier steht und hier einige ihm bekannte deutsche Biersorten aufzählt. Ich sag es noch mal: OH, MEIN GOTT!!
(eine Zeile zum Abreagieren!!)
Jetzt stellt euch eine spätere Stunde vor. Dazu einen schwereren Wein. Diese ruhige CD hört ihr dann nicht bis zum Schluss und das Glas wird nicht leer sein. Also trinkt nen leichten Franzosen, auf keinen Fall Mehrfruchtwein, denn dann habt ihr das CD Ende erlebt und der letzte Applaus wird euer sein. Und noch was. Spontan fällt mir so ein einfacher Titel wie "Red Wine" von UB 40 ein, dem diese CD förmlich auf der Stirn geschrieben steht, na ja, eh zu spät. Oder aus meiner Erfahrung LSDs "Talking To The Moon", da sind schon tausende Flaschen guten Weins geleert worden 'ans this was very enjoyend'!
Tea & Tones
...oder sollte ich sie besser die Friedemann/ Kagermann-CD nennen? Leute, Leute, ist euer Archiv so klein, fragt doch einfach mal nach; elf Titel davon acht mal die oben genannten (wenigstens von vier unterschiedlichen Friedemann-CDs, bei Kagermann war es da schon ein wenig knapper mit zwei CDs). Hätten Oppermann, Straube und Russel eigentlich auch nicht drauf sein müssen. Ihr schreibt doch selbst im Booklet: »Tee erleuchtet den Verstand, schärft die Sinne,…« (hört, hört!!) »…verleiht Leichtigkeit und Energie und vertreibt Langeweile und Verdruss.« (das wäre schön).
Tea & Tones Aus der gläsernen Teetasse zieht der Rauch eines aufgebrühten Beuteltees (Teebeutel? Alles klar, darauf komme ich gleich noch mal zurück). Und in dem Rauch die Silhouette von Barbara Thompson, Oh wie hätte dieses Saxophon zur Teestunde gepasst. Aber der Schein trügt. Kompliment an die 'Booklettextgestalter', das ist Liebe zum Detail. Und an dem außerordentlich gelungenen Texten habe ich, weiß Gott, nichts auszusetzen. Und danke, dass ihr mit keinem Wort den Aufgussbeutel erwähnt. Der passt nämlich nicht zur persönlichen Teezeremonie (eine ganze Seite klasse Literatur). Der passt nur auf die Vorderseite der CD :.
Grüner Darjeeling (Original & k.b.A.) habe ich mir fachgerecht nach Booklet-Anleitung aufgebrüht, so wie ich es auch tagtäglich tue für MEINE Zeremonie. Was heute bloß anders ist, ist, dass ich "Relax. Tea & Tones" höre um das zu erfahren, was angepriesen wird - »Musik zum Seelebaumelnlassen.« Eine »…Zusammenstellung wunderbar ruhiger Stücke« wird versprochen. Ansatzweise wird dieses Versprechen gehalten, alle sind instrumental, aber ruhig? Nee, da sind schon Stücke dabei, da springt mir der Tee aus der Tasse, die sind nicht entspannend, eher ist der Tee zu stark. Vielleicht liegt es ja auch an der Teebeutelsorte? Zum Beispiel gleich der erste Friedemann, geht schön ruhig los und verliert sich dann in schleichender Hektik. Hab den Titel ausgemacht um in Ruhe meinen Tee zu trinken.
Kagermann, ja auch zum Ersten mit "Out Of Arnheim". Ist das jetzt "Lily Was Here" (Dave Steward) nachempfunden oder umgekehrt? Violine statt Saxophon. Ist ein schöner r u h i g e r Titel. Ebenso wie Straubes "Für Moni", fein gewählt, doch leider nicht mehr davon. Hierbei denke ich an Ralf Kothes "Gitarrenballaden", an fast alle. Ich denke: Um mich herum eine schlechte Welt - Musik und Tee, relax und tanke Kraft; JA - Christian Straube bringt es!!
Friedemann steht ja in der Bücherei-CD-Abteilung unter Meditation, zumindest hier bei uns, den inneren Frieden vermisse ich aber in der Gesamtheit der hier aufgebrannten Stücke. Aber mir kommen ganz relaxte Gedanken, wie man die CD hätte aufbauen können. Andreas Vollenweider, z.B., weil ich gerade den Oppermann höre. Klingt zumindest wie Harfe und dazu ein toller Bass, klingt fast wie Eberhard Weber. Kagermann liefert mit "Grenadine" auch eine ordentliche Arbeit ab. Alles, was so in Richtung Gitarrenballade geht, kann gar nicht falsch sein. Und dann übertreibt David Russel mit seiner Mischung aus Klassik und spanischer Gitarre ein wenig. Der passt zur Kategorie Friedemanns erster Titel. Technisch suuuper, aber nicht zum Tee. Ich erwarte jeden Moment die Flamenco-Frau (zum Wein).
Friedermann, Kagermann, Friedermann, Kagermann, wahnsinnige Abwechslung. F.s Geist der Südseen klingt nicht entspannt, Jan Garbarek hat auch ganz tolle, ruhige Titel (CD "In Praise Of Dreams"), K.s "Delicious Fruit" ist so ein Wellness-Titel mit viel Synthie - fast entspannt und fast meditativ und hat manches OM und AH (doch nicht ganz "Tones"), das hat Oliver Shanti und Chris Hinze auch oder Paul Horn. Als vorletzten Titel gibt es noch mal… F. Für mich ist Xylophon nicht unbedingt entspannend und auch der Titel ("Sentimental Elegance", auch das noch) strahlt eher etwas Aggressives aus, nichts Sentimentales. K.s "The Legend" ist in Ordnung, macht mich aber auch nicht mehr froh - nun brauch ich erst mal nen Schaps, besser noch zwei.
"Cool Down. Whisky & Blues" bekommt 100% Bestnoten, da hat eine(r) sein/ ihr Handwerk verstanden.
"Be Inspired. Coffee & Latin" ist bei mir insgesamt schwachmittelmäßig bei 30% gelandet, vielleicht mit Rumgenuss von Beginn an bei 60%, schwache Auswahl bei der Wahl der Musik, pffffff.
"Enjoy. Wine & Vocals" soll Musik sein, die »…ebenso gut klingt, wie der Wein schmeckt.«, schmecken sollte. Der Wein war lecker, die Musik (-auswahl mal wieder) nicht ganz so gut, leider. Die halbe Punktzahl dafür.
"Relax. Tea & Tones" relaxt nicht doll, den Rest der Zeremonie höre ich noch "Tee Musik" vom Lotos Garden Orchestra, da weiß ich, dass mich Entspannung erwartet. Nur ein paar mehr Prozente als so ein Tee hat, mehr nicht.
Es liegt sicher nicht an den Künstlern und den Titeln, die sind teils nicht schlecht, die sind oft gut. Inakustik kenne ich als gute Adresse. Mit dieser Zusammenstellung habt ihr euch, liebe Inakustiker, aber keinen großen Gefallen getan. So viele Faux-pas, Eis im Tumbler, Biersortenaufzählung auf der Wein-CD, Teebeutel - das sollte bei sorgfältiger Vorbereitung nicht passieren.
Nach dem Motto 'Kleider machen Leute' ist das Ding gestrickt, aber VORSICHT, Der Schein trügt! Diese, meine eigene Meinung als Musikhörer und Genießer ist somit differenziert zu betrachten. Dem einen mag das alles wahnsinnig gefallen - von Inakustik hab ich aber besseres erwartet und daher bin ich ein wenig enttäuscht, und kann nur einzelne der CDs, wenn überhaupt, empfehlen. Irgendetwas stimmt nicht zwischen 'Hardware' und 'Software'. Als wenn noch der Plan erfüllt hätte werden müssen, nach dem Motto 'Machen wir noch ganz schnell'.
Mit gutem Willen - VIER für alle vier zusammen.
Tracklist
CD1: Cool Down. Whisky & Blues
01:David Johansen & The Harry Smiths - Somebody Buy Me A Drink
02:Kenny Neal - Whiskey Tears
03:Lee Rocker - Crazy When She Drinks
04:Ana Popovic - Love Fever
05:Marc Reece - Little Guy
06:Cadillac Blues Band - Miss You
07:Guitar Crusher - Message To Man
08:Vivino Brothers - Soul Revival
09:Stephen Simmons - Time To Pay
10:Blues Company - Black Nite
11:Miller Anderson - By The Light
CD2: Be Inspired. Coffee & Latin
01:The Sons Of Buena Vista - Chan Chan
02:Jaime Cuadra - Nube Cris
03:Fania All-Stars - Morena
04:Los Angeles Guitar Quartet - Mas Que nada
05:Ana Caram - Garota de Ipanema
06:Jaime Cuadra - Cholo Soy
07:Ana Caram - Maracana
08:Al Di Meola - Libertango
09:Mi Son - Mecanica De Amor
10:Al Di Meola - La Cathedral
11:The Sons Of Buena Vista - Marieta
CD3: Enjoy. Wine & Vocals
01:Friend´n Fellow - One More Day
02:Michael Schenker & Gary Barden - Dance Lady Gipsy
03:Lucy Kaplansky - Manhattan Moon
04:Rebecca Pidgeon - Grandmother
05:Serah & Friedemann - New Moon
06:America - I Need You
07:Michael Schenker & Gary Barden - Lost
08:Blues Company - Members Only
09.Sara K. - Vincent
10:Vivino Brothers - Fools Gold
11:Rebecca Pidgeon - Auld Lang Syne/Bring It On Home To Me
12:Chris Farlowe - Tough On Me, Tough On You
CD4: Relax. Tea & Tones
01:Friedemann - Aquamarin
02:Kagermann - Out Of Arnheim
03:Christian Straube - Für Moni
04:Friedemann - Spring Has Come to Wiesental
05:Oppermann - Jardin Des Roses
06:Kagermann - Grenadine
07:David Russell - Asturias
08:Friedemann - Spirit Of The Southern Seas
09:Kagermann - Delicious Fruit
10:Friedemann - Sentimental Elegance
11:Kagermann - The Legend
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