Immortal Randy Rhoads / The Ultimate Tribute
Immortal Randy Rhoads Spielzeit: 52:26
Medium: CD
Label: UDR, 2015
Stil: Metal

Review vom 17.03.2015


Jochen v. Arnim
Eines ist mal vollkommen klar, egal, wie banal der Albumtitel klingen mag, er stimmt bis in den letzten Pinselstrich: Randy Rhoads ist für seine Fans unsterblich. Und es wird jeden von uns bis in alle Ewigkeit traurig stimmen nicht zu wissen, was er noch alles für die musikalische Ewigkeit hätte schaffen können. Leider kam jedoch jener unglückselige 19. März im Jahre 1982 dazwischen, als er bei einem Ausflug mit einem Privatflieger tödlich verunglückte, gerade einmal 25 Jahre alt.
Bis zu diesem Unfall während einer Nordamerika-Tour mit Ozzy hatte er nicht nur mit diesem zwei der besten Alben (Blizzard Of Ozz, Diary Of A Madman) des 'Madman' kreiert und mal eben so nebenbei den Gitarrensound der frühen Achtziger nachhaltig verändert, er durfte sich auch die Gründung der LA-Rocker Quiet Riot auf die Fahne schreiben. Mit diesen hatte der erklärte Klassik-Fan die ersten beiden Alben, "Quiet Riot" sowie "Quiet Riot II" aufgenommen, bevor er die Band dann verließ und später von Osbourne vom Fleck weg engagiert wurde.
Auf dem vorliegenden Album erinnern sich namhafte Zeitgenossen und teilweise auch direkte Kollegen an das Ausnahmetalent Randy Rhoads und zollen ihm mit einem knappen Dutzend 'seiner' Songs Tribut. Unter diesen Musikern sind so wohlklingende Namen wie Tim 'Ripper' Owens, Rudy Sarzo (u. a. Quiet Riot, Ozzy, Dio, Whitesnake) George Lynch (Dokken, Lynch Mob), Vinnie Appice (u. a. Dio, Heaven & Hell, Black Sabbath) oder Alexi Laiho, um nur einige der zwanzig Beteiligten zu nennen.
Ein Tribut an Rhoads muss ein gitarrenorientiertes Album sein, da führt kein Weg dran vorbei. So wundert es dann auch wenig, dass die Bassparts ausschließlich von Rudy Sarzo, dem Kollegen aus Zeiten von Quiet Riot und Ozzy, eingespielt wurden. Die Drum-Parts teilen sich Appice, Banali und Brett Chassen, während wir vier Vokalisten am Start haben: Serj Tankian, Chuck Billy und Rhoads' Bruder Kelle mit je einem Einsatz sowie Tim Owens bei den restlichen acht Stücken.
Liest man die Trackliste, so erkennt man unzweifelhaft, dass da besonders häufig Stücke aus der Phase bei Ozzy enthalten sind, lediglich zwei kommen aus Rhoads' Zeit bei Quiet Riot. Mit "Crazy Train", "Over The Mountain", "Mr. Crowley" oder "Flying High Again" haben wir richtige Kracher, die ihren Triumphzug mehrfach um die Welt hinter sich haben. Vielfach gecovert, gibt es gute und schlechte Versionen. Und das ist das ewig währende Problem: Cover sind Cover und bleiben Cover. Der Hörer hat in der Regel die altbekannte Originalversion im Ohr, hat sich daran gewöhnt und orientiert sich an dieser.
So auch mit den vorliegenden Stücken, die allesamt handwerklich gut bis hervorragend nachgespielt oder teilweise auch etwas neu interpretiert wurden. Der 'Ripper' ist ein Spitzensänger und trotzdem hat man immer Ozzy im Ohr. Morello (Rage Against The Machine) kann gut Gitarre spielen, Gus G. (u. a. Firewind) ist eine amtliche Granate an der Axt und war seinerzeit nicht ohne Grund einer der Nachfolger von Rhoads bei Ozzy. Und trotzdem sind beide nicht Randy Rhoads.
Dieser letzte Absatz mag nun eine gewisse negative Konnotation beinhalten und somit etwas unfair sein. Letztendlich ist "Immortal Randy Rhoads" unterm Strich ein Tribute- und kein ideenloses Cover-Album und als solches ein richtig feines Ding geworden. Hier sind fast ausnahmslos große Könner ihres Handwerks zu Gange und das Ergebnis kann sich bis auf kleine Abstriche durchaus sehen lassen. Hat man sich nach einigen Durchläufen innerlich von den Originalen gelöst, kann man sich entspannt zurücklehnen und großen Kreationen der Rock-Geschichte lauschen.
Line-up:
Serj Tankian (vocals - #1)
Tim 'Ripper' Owens (vocals - #2,4,6-11)
Chuck Billy (vocals - #3)
Kelle Rhoads (vocals - #5, keyboards - #3)
Tom Morello (guitars - #1)
Jon Donais (guitars - #2)
Alexi Laiho (guitars - #3)
Doug Aldrich (guitars - #4)
Bruce Kulick (guitars - #5)
George Lynch (guitars - #6)
Bob Kulick (guitar - #7,11)
Dweezil Zappa (guitar - #7)
Joel Hoekstra (guitars - #8)
Gus G. (guitars - #9)
Brad Gillis (guitars - #10)
Bernie Torme (guitars - #11)
Rudy Sarzo (bass)
Vinnie Appice (drums - #1,4,7)
Frankie Banali (drums - #2,5)
Brett Chassen (drums - #3,6,8-11)
Tracklist
01:Crazy Train
02:Over The Mountain
03:Mr. Crowley
04:Believer
05:Back To The Coast
06:I Don't Know
07:S. A. T. O.
08:Killer Girls
09:Goodbye To Romance
10:Suicide Solution
11:Flying High Again
Externe Links: